Gorton

Rien ne va plus, nichts geht mehr, die Trade Deadline 2018 liegt hinter uns und bis zum Ende der Saison, werden die Teams der NHL mit den Spielern auskommen müssen, die sie nun unter Vertrag haben. Einige wenige Mannschaften, wie die Winnipeg Jets, die Paul Stastny holten, oder die Columbus Blue Jackets, die sich unter anderem die Dienste des Österreichers Thomas Vanek sicherten, stärkten sich für die bevorstehenden Playoffs. Überwiegend stand die diesjährige Deadline aber im Zeichen der Zukunft und der Jugend.

Unzählige Rookies, Nachwuchsspieler und besonders Draft Pick wurden über ganz Nordamerika von Team zu Team weitergegeben. Für viele Franchises ging es eindeutig nicht darum, sich für die Schlussphase der Saison zu verstärken, sondern einzig und allein darum, den Umbruch und den Neuaufbau in ihrer Mannschaft einzuleiten.
Besonders aktiv waren dabei die New York Rangers. Die Truppe in blau und rot aus dem Big Apple gab in den letzten Tagen Stürmer Rick Nash, Michael Grabner und J.T. Miller, sowie Verteidiger und Kapitän Ryan McDonagh ab und sicherten sich im Gegenzug die Nachwuchsspieler Libor Hajek, Brett Howden, Ryan Lindgren, Yegor Rykov, den 23-jährigen Verteidiger Chris Bigras und zwei Draft Picks der ersten Runde 2018 und einen Pick der zweiten Runde. Ihre eigenen Draft Picks behielten die Rangers alle. Damit können sie im Sommer in der ersten Runde des NHL Draft 2018 drei junge Talente wählen, in der zweiten Runde zwei, falls sie zwischen Ende der Saison und dem Draft nicht weiter auf dem Transfermarkt aktiv werden.
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"Unsere Organisation befand sich einfach an einem Punkt, an dem wir einen ehrlichen Blick in den Spiegel werfen und uns Gedanken über den nächsten Schritt machen mussten", erklärte Rangers General Manager Jeff Gorton. "Diese Transfers gehören dazu. Ist es ein riskanter Schritt? Ich weiß nicht. Ich würde sagen, wir tun was wir für richtig halten."
Die Entscheidungen des Teams zur Deadline dürften bei einigen Fans für Unmut sorgen, denn der Tausch einiger der wichtigsten Spieler gegen Draft Picks und Nachwuchstalente, sendet ein deutliches Signal, dass das Management den Kampf um einen Playoff-Platz praktisch aufgegeben hat.
Die Rangers standen in den letzten sieben Jahren immer in der Runde der letzten 16 Teams und verpassten die Playoffs seit dem Lock-Out in der Saison 2004/05 nur einmal, 2010. Doch manchmal ist einfach ein Neuaufbau nötig. Mit einem Abstand von neun Punkten auf eine Wild Card und kaum Anzeichen, die auf eine Besserung hoffen lassen, ist die Entscheidung die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen durchaus verständlich. Durch die Abgänge wird auch Raum im Salary Cap geschaffen, der im Sommer für Verstärkung für die kommende Saison genutzt werden kann.
"Wir haben all diese Picks und Talente gesammelt und die nötigen Maßnahmen ergriffen, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns. "Wir müssen viele Spieler im Auge behalten, uns auf den Draft und die Free Agency vorbereiten. Wir haben viele Möglichkeiten als Team zu wachsen und unser Team zu verbessern."
Auch wenn die Rangers wohl zu den deutlichsten Beispielen für diese Philosophie gehören, sind sie mit ihren Ansichten sicherlich nicht alleine in der Liga. Auch die Vancouver Canucks wollen den Blick nach vorne richten, eine enttäuschende Saison abhaken und sich auf die Zukunft vorbereiten. Sie gaben mit Thomas Vanek ihren drittbesten Torschützen und Scorer (17 Tore, 41 Punkte) an die Columbus Blue Jackets ab und holten im Gegenzug Jussi Jokinen und den 22-jährigen Center Tyler Motte.

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"Wir hätten lieber Draft Picks bekommen. Das ging aber nicht", sagte Vancouver General Manager Jim Benning. "Wir haben die nächstbeste Lösung gesucht und einen guten jungen Spieler geholt, der unseren Scouts gefällt."
Nicht nur für Fans, auch für die Spieler kann diese Vorgehensweise enttäuschend sein, wie auch Patrick Kane berichtete, nachdem die Chicago Blackhawks vor der Trade Deadline vor allem Platz im Salary Cap schafften und sich nach einigen dominanten Jahren in der Central Division eindeutig auf die kommenden Jahre vorbereiteten.
"An diesem Punkt der Saison sucht man für gewöhnlich nach den großen Namen auf dem Transfermarkt. Das ist diese Saison nicht der Fall, das ist dann schon ein ungewohntes Gefühl."
Doch auch wenn diese Transfers Spieler und Fans nicht gerade begeistern und für Jubel sorgen, sind sie doch in gewissen Situationen ein nötiges Übel und die richtige Entscheidung, um sich langfristig wieder auf die vorderen Ränge der NHL zu arbeiten.