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Nach dem 3:2-Erfolg bei den Philadelphia Flyers saß Marc-Andre Fleury in der Kabine und sagte: "Die letzten Tage haben die Medien danach gefragt, darüber geredet. Ich bin nur glücklich, dass ich nicht mehr darüber nachdenken muss. Wir sind fertig und können weitermachen." Diese Worte klingen nach einem weniger erfreulichen Ereignis, doch der 33-jährige Goalie erreichte durch diesen Sieg einen Meilenstein - 400 NHL-Siege, etwas das vor ihm nur 12 andere Torhüter vollbrachten.

Der 2003, von den Pittsburgh Penguins, an erster Stelle gedraftete Fleury spielte bis zu Beginn der Saison 2017/18 in der Stahlstadt. Im Rahmen des Expension Draft zogen die Liganeulinge aus Las Vegas Fleury, der in der Glücksspielmetropole schnell zum Publikumsliebling mutierte. In seiner statistisch besten Saison mit einem Gegentorschnitt von 2,15 und einer Fangquote von 93,0% verbuchte er bei 37 Einsätzen 25 Siege. Unter den Schlussmännern mit mehr als 35 Spielen steht der Kanadier auf Rang eins.
In bisher 728 Partien kam Fleury zum Einsatz, wobei er in 704 von Beginn an zwischen den Pfosten stand. 20.638 Schüsse kamen auf sein Tor, nur 1.793 musste er in den 42.002 Minuten auf dem Eis passieren lassen. Mit den Penguins konnte Fleury zudem drei Stanley Cups gewinnen. Mit seinen 38 Paraden beim Sieg gegen die Flyers katapultierte sich der Torhüter der Golden Knights in eine elitäre, nur 13 Goalies umfassende, Gruppe, die 400 oder mehr Siege erreichten. Martin Brodeur (691 Siege) und Patrick Roy (551) sind die Spitzenreiter und wohlbekannte Namen, die nun in einem Atemzug mit Fleury genannt werden.

"Wir sind froh. 400 Siege, dafür muss viel Eishockey gespielt werden. Er ist ein großartiger Mensch und verdient es deshalb", deutete Vegas Stürmer Pierre-Edouard Bellemare den Charakter Fleurys an.
Mit den Golden Knights siegt sich Fleury in die Geschichtsbücher der NHL. Neben seinem persönlichen Erfolg konnte er mit den Wüstenstädtern auch die meisten Heim- und Auswärtssiege, die meisten Siege allgemein, die meisten Punkte und die längste Siegesserie eines in der Liga neuen Teams feiern. In der T-Mobile Arena kommen die Anhänger der Golden Knights voll auf ihre Kosten, steht das Team um Fleury doch mit 12 Punkten Vorsprung, auf die San Jose Sharks, am Platz an der Sonne der Pacific Division. Stürmer Erik Haula bezeichnete Fleury als "das Rückgrat unseres Teams" und stellte heraus, dass "wir sehr glücklich sein können, ihn zu haben."
In Hinblick auf die nahenden Stanley Cup Playoffs wird Fleury mit seiner Erfahrung, seinen Erfolgen und seiner Präsenz in der Kabine ein wichtiger Faktor der Golden Knights. Verteidiger Deryk Engelland sang ein Loblied auf Fleury: "Er arbeitet hart. Er ist super für die jungen Spieler mit seinem Kampf auf und neben dem Eis. Wenn du an einem schlechten Tag in die Kabine kommst, scheint es so, als ob du ihn siehst und der Tag nicht mehr schlecht ist. Er ist super in der Kabine. Er ist ein großer Teil unsers Leaderships im Team, auf und neben dem Eis. Er spielt phänomenal. Er macht diese großen Paraden, wenn wir sie brauchen. Das wird von ihm erwartet. Er hat das die gesamte Saison getan." Ein im Team akzeptierter Anführer, der durch starke Leistungen die Mannschaft trägt ist für den weiteren Erfolg Gold wert und Las Vegas Trainer Gerard Gallant unterstreicht diese Eigenschaften bei Fleury: "Es heißt, er sein ein besserer Mensch, als Goalie und das sagt viel über ihn aus, denn er ist ein großartiger Torwart. Schon beim ersten Treffen, beim ersten Mal in der Kabine mit ihm ist klar, dass er mit seinen Mannschaftkollegen super umgeht."
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Der Platz in den Playoffs ist den Golden Knights kaum mehr zu nehmen. In der Partie gegen die New Jersey Devils, in der Nacht zu Donnerstag werden Fleury und seine Teamkameraden alles daran setzen den 401. Sieg einzufahren. Spielt der kanadische Torwart so auf, wie es von ihm erwartet wird, könnten Nico Hischier und Mirco Mueller verzweifeln. Das Duell der Nummer eins Picks von 2003 (Fleury) und 2017 (Hischier) wird spannend, doch Fleury und die Golden Knights streben nach höherem und vielleicht kann der 400-Siege-Goalie am Saisonende zum vierten Mal die Trophäe in die Höhe stemmen, doch dafür müssen weitere Siege folgen.