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Die San Jose Sharks leiden unter einem "Spiel-2-Fluch": Auch im dritten Anlauf konnten die Nord-Kalifornier nicht das zweite Heimspiel einer Serie gewinnen. Gegen die St. Louis Blues setzte es in der Nacht von Montag auf Dienstag eine 2:4-Niederlage und einen damit verbundenen 1:1-Serienausgleich im Western Conference Finale der Stanley Cup Playoffs. Die Partie offenbarte Defensivschwächen bei San Jose, zeigte aber auch, dass die Sharks mit Doppelpacker Logan Couture einen ganz besonderen Spieler in ihren Reihen wissen.

Wie gegen die Vegas Golden Knights in der 1. Runde (3:5) sowie gegen die Colorado Avalanche in der 2. Runde (3:4) setzte es auch im Conference-Finale gegen St. Louis eine Niederlage in Spiel 2. San Jose scheint diesbezüglich unter einem Fluch zu leiden. In den Playoffs 2019 gelang auch deshalb noch nie eine Serien-Führung mit zwei Spielen.
An diesem Abend war ein schwacher Start sowie defensive Fehler ausschlaggebend für die Niederlage: Die Sharks wirkten gedanklich noch in der Kabine, als Jaden Schwartz nach 154 Sekunden auf 1:0 gestellt hatte (3.). Selbst beim 0:2 durch Vince Dunn (25.), dem 2:3 durch Robert Bortuzzo (37.) sowie dem 2:4 durch Oskar Sundqvist (57.) schien die Defensive der Kalifornier nicht ganz auf der Höhe.

STL@SJS, Sp2: Couture erkämpft Puck zum Unterzahltor

Doch war aus San Joses Sicht nicht alles schlecht. So zeigten sich die Sharks etwa herausragend im Penalty Killing und stellten die Blues bei fünf Powerplay-Gelegenheiten kalt. Mehr noch: Logan Couture gelang ein Unterzahltor zum zwischenzeitlichen 1:2 (25.). Der Mittelstürmer glänzte einmal mehr für die Sharks, als er nur 1:59 Minuten später auf 2:2 stellte (27.) und das SAP Center zum Kochen brachte. Der Doppelpacker stockte sein Playoff-Torkonto damit auf 13 Treffer auf und führt die Torjägerliste der gesamten NHL souverän an. Mehr noch: Couture feierte mit dem 100. Punkt seiner Karriere in der Playoffs einen besonderen Meilenstein.
"Es gibt Spieler in der Geschichte des Eishockeys, die sich in den Playoffs noch einmal selbst übertreffen können, die zu dieser Zeit im Jahr aufblühen. Wie du diesen Spielertyp beschreiben kannst? Ich weiß es nicht. Ich glaube, du bekommst das in die Wiege gelegt. Und er hat das", sang San Joses Trainer Peter DeBoer ein Loblied auf den 30-jährigen Center.
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Der Franchise-Spieler der Sharks (2007 in der 1. Runde an 9. Stelle gedraftet und seit 2009/10 in der NHL im Einsatz) ist einer von drei Spielern in der Klub-Geschichte, der die Schallmauer von 100 Playoff-Punkten knacken konnte (47 Tore, 53 Assists). Nur Patrick Marleau (68/52/120) und Joe Thornton (23/89/112) kommen auf eine bessere Endrunden-Ausbeute. In Sachen Punkte pro Playoff-Spiel hat nur der legendäre Igor Larionov mit 1,08 eine bessere Bilanz als Couture mit 0,89.
In den Playoff 2019 geht Couture nicht nur als Top-Scorer, sondern auch als Führungsspieler voran. In kniffeligen Szenen reißt der 1,85 Meter große und 93 Kilogramm schwere Kanadier die Partie an sich. Auch in Spiel 2 gab der Linksschütze seiner Mannschaft die Möglichkeit zum Sieg. Nach dem 2:2 verlor San Jose allerdings ein wenig den Faden, wirkte nicht mehr so griffig in den Offensivaktionen und blieb Ende des zweiten bis Mitte des dritten Drittels über eine Viertelstunde lang ohne Schuss aufs Tor. Die Sharks müssen sich also auch in der Offensive straffen.

STL@SJS, Sp2: Couture mit zweitem Tor zum Meilenstein

Für Spiel 3 sollten alle Spieler einsatzfähig sein. Sorgen bereiteten in der Schlussphase Tomas Hertl und der Schweizer Timo Meier: Der Tscheche wurde bei einem Klärungsversuch von Mitspieler Marc-Edouard Vlasic im Gesicht getroffen (55.). Der Schweizer bekam einen hohen Stock ins Gesicht (56.). Ein Einsatz in Gateway City am Mittwoch scheint aber nicht gefährdet.