"Wir hatten ein sehr gutes erstes Drittel, aber wenn du gegen ein so gutes Team zu viele Fehler machst, werden sie das ausnutzen und das ist heute passiert", resümierte Draisaitl enttäuscht.
Erkenntnisse dieser Art musste er zuletzt häufiger machen, als das vor Saisonbeginn im Oktober von ihm und seiner ambitionierten Mannschaft erwartet wurde.
Draisaitl selber erntete viele gute Kritiken im Verlaufe der vergangenen Monate.
Auch in den Tagen vor der Niederlage gegen die Maple Leafs gab es viel Lob für den Deutschen. Die Art und Weise, wie er insbesondere in den drei Spielen ohne Teamkapitän Connor McDavid wegen dessen Sperre und Krankheit auftrat, war beeindruckend.
Draisaitl überzeugte in dieser kritischen Phase mit zwei Toren und drei Assists und führte den personell dünn aufgestellten Kader der Oilers während der Abwesenheit von McDavid damit zu vier von sechs möglichen Punkten.
"Mir war klar, dass ich Connor nicht 1:1 würde ersetzen können. Ich kann mich nicht direkt mit ihm vergleichen, so große Spuren hinterlasse ich nicht", gab er sich nach der 2:3-Niederlage nach Shootout gegen die Nashville Predators trotz seiner zwei Treffer an diesem Abend bescheiden.
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"Mir war jedoch klar, dass wir alle eine Schippe drauflegen müssten, wenn wir etwas Zählbares mitnehmen wollten. Da war ich natürlich selber als Spieler auch gefordert", lautete die lapidare Erklärung von Draisaitl.
Gemeinsam mit Tobias Rieder, dem seit 48 Spielen zuvor kein Treffer mehr gelang, und Alex Chiason, ebenfalls zu diesem Zeitpunkt bereits seit 19 Spielen ohne eigenes Erfolgserlebnis, in einer Reihe spielend, war Draisaitl einmal mehr, der mit Abstand beste Aktive auf dem Eis.
Er zeigte in Nashville alles, was einen tollen Eishockeyspieler ausmacht: Größe, Geschwindigkeit, Übersicht, Passspiel und Schusstechnik. Mit diesen Eigenschaften ist es klar, dass er einer der dominierenden Spieler in der Liga sein kann.
Da geriet es phasenweise sogar völlig in Vergessenheit, dass es mit Nashville gegen einen ausgewiesenen Titelkandidaten ging und dass Kapitän McDavid dabei gar nicht mitwirken konnte.