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Center Igor Larionov spielte zusammen mit Sergei Makarov und Vladimir Krutov in der legendären "KLM Line" der Roten Armee von 1981 an bis zu dem Zeitpunkt als sie die Sowjetunion im Jahre 1989 verließen. Zusammen gewannen sie zweimal Olympiagold, vier Weltmeistertitel und den Kanada Cup im Jahre 1981. Larionov kam bereits im Jahre 2008 in die Hockey Hall of Fame. Hier und heute teilt er mit uns auf NHL.com seine Gedanken über Makarov, der am Montag seinerseits auch in die Hall of Fame aufgenommen werden wird:

Ich traf Sergei Makarov erstmals im Frühjahr 1981 im Trainingslager der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft in Schweden.
Ich spielte daheim für Voskresensk, was außerhalb von Moskau liegt. Sergei Makarov und Vladimir Krutov aus der "KLM Line" und der "Green Unit" mit Viacheslav Fetisov und Alexei Kasatonov, alle waren dort versammelt. Ich kam als Letzter mit hinzu.
Ich wurde eingeladen, und wir spielten ein paar Testspiele damals in Finnland im Vorfeld der Weltmeisterschaft. Coach Viktor Tikhonov stellte uns drei damals zusammen auf, zum ersten Mal seinerzeit. Damals spielte ich zum ersten Mal dann auch mit Makarov zusammen.
Und es funktionierte auf Anhieb. Wir haben uns sofort blind verstanden. Ich gehörte im Team auch sofort mit dazu. Ich war erst 20 Jahre alt damals, der Jüngste. Da konnte ich natürlich extrem viel lernen, besonders auch von Makarov.

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Er gab immer alles. Bei jedem Wechsel, war stets um Perfektion bemüht. Immer musste ein Angriff mit einer Torchance enden. Er war besessen davon immer Erfolg zu haben, immer ins Tor zu treffen.
Altersmäßig lagen wir zweieinhalb Jahre auseinander. Daher war ich zunächst sehr nervös. Makarov hatte schon drei Jahre zuvor in der Weltmeisterschaft gespielt.
Seine drei Jahre Erfahrung in Nationalmannschaft und bei der Roten Armee hatte er mir also voraus. Ich verspürte daher zunächst Druck beeindrucken zu müssen. Man wollte diese Jungs einfach auch zufriedenstellen, wenn man schon mit ihnen zusammenspielen durfte.
Bei so viel Talent in der Reihe musste das einfach koordiniert werden, jemand musste die Leitung übernehmen.
Makarov war ein toller Schlittschuhläufer. Er war schnell. Man kann es schwer beschreiben. Aber bei ihm sah alles so einfach aus damals.
Der Torhüter war häufig schlicht chancenlos. Die Jungs hatten zu viele verschiedene Tricks drauf. Er war etwas ganz Besonderes.
Seine Statistiken sprechen ja für sich. Egal ob in der Nationalmannschaft oder dann ab 1989 in der NHL, seine Konstanz war schlicht beeindruckend.
Seine Qualitäten kamen in jedem Team für das er aufgelaufen ist beeindruckend. Er war immer der Top-Spieler im Spiel. Sein Ziel war immer das Spiel zu gewinnen. Egal wann und wo. Seine Führungsqualitäten steckten jedem im Team mit dieser Begeisterung und Entschlossenheit an.
Als die IIHF im Jahre 2008 das Eishockey-Team des Jahrhunderts benannte, da war er mit bei den damals dafür Auserwählten. Er war einer der Top 6-Spielern des 20. Jahrhunderts. Was für eine tolle Auszeichnung.
Und er hat diese Leistungen nicht nur über ein Jahr abgeliefert. Er überzeugte Jahr für Jahr, national und international.
Auch als er im fortgeschrittenen Alter von 31 Jahren in die NHL zu den Calgary Flames wechselte, da gewann er dort die Calder Trophy. Danach änderte man die Regeln, so dass ein Rookie nun 26 Jahre alt oder jünger sein muss.

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Er hatte Spaß daran für die Flames zu spielen damals. Sie gewannen 1989 ja den Stanley Cup. Daher spielte er dort damals auch noch mit einigen wirklich guten Spielern zusammen. Er machte alle um ihn herum noch ein kleines Stückchen besser.
Er hätte sicher in der Liga auch noch deutlich mehr erreicht wenn er z.B. mit 23 Jahren herüber gekommen wäre und eben nicht erst mit 31. Keine Frage!
Als ich von seiner Berufung in die Hall of Fame hörte, da habe ich mich so sehr für ihn gefreut. Er ist so ein toller Sportler, so ein toller Typ. Er ist auch ein stolzer Russe, daher ist das für ihn eine herausragende Leistung. Aufgrund seiner Fähigkeiten, aufgrund seiner Erfolge, er verdient es einfach in der Hockey Hall of Fame zu sein.