USA_Germany

Am Sonntagnachmittag verlor die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ihr sechstes Gruppenspiel bei der IIHF Weltmeisterschaft mit 1:3 gegen die USA.
James van Riemsdyk, Dylan Larkin und Jack Eichel erzielten die Treffer für das mit zahlreichen NHL-Spielern besetzte US-Team. Frederik Tiffels erzielte das einzige Tor der deutschen Mannschaft.

Bundestrainer Tony Söderholm schickte eine im Vergleich zur 1:8-Niederlage gegen Kanada vom Vortag leicht veränderte Mannschaft ins Rennen. Matthias Niederberger rückte für Niklas Treutle zurück in das deutsche Gehäuse und Stürmer Stefan Loibl ersetzte Leo Pföderl. Philipp Grubauer und Moritz Seider standen weiterhin verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Deutschland agierte von Beginn an mutig gegen das hochklassig besetzte US-Team. Es entwickelte sich ein sehenswertes Eishockeyspiel auf Augenhöhe mit hochkarätigen Einschusschancen auf beiden Seiten. Nach 11:55 gespielten Minuten war es so weit und Tiffels ließ den ersten Puck im Tornetz zappeln (1:0).
Leon Draisaitl fing gedankenschnell einen schlampigen Pass von Amerikas Patrick Kane an der blauen Linie ab, legte nach einer schönen Bewegung zu Tiffels, der aus rechter Position treffsicher abschloss.
Die Freude über den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Führungstreffer währte jedoch nicht lange. In der 14. Spielminute fälschte van Riemsdyk einen Schuss unhaltbar für Niederberger ab (1:1).
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Auch nach dem ersten Kabinengang wurden die Fans in der Steel Arena von Kosice weiterhin mit spektakulärem Offensiv-Eishockey verwöhnt. Deutschland verlangte den US-Amerikanern mit einem vielseitigen und kreativen Offensivspiel alles ab, konnte aus den vorhandenen Möglichkeiten jedoch nicht Kapital schlagen. US-Torhüter Corey Schneider oder das Aluminium retteten mehrmals in größter Not.
Auf der Gegenseite tauchten auch die US-Boys immer wieder gefährlich vor dem deutschen Kasten auf, doch Schlussmann Niederberger glänzte mehrmals mit großartigen Paraden.
Erst im Schlussdrittel wendete sich das Blatt. Nach 50:03 gespielten Minuten brachte Dylan Larkin die USA erstmals in Front. Nach sehenswertem Zuspiel von van Riemsdyk setzte der Detroit Red Wings Profi den Puck ins linke Toreck (1:2).
Deutschland, das das Viertelfinalticket schon gelöst hatte, forcierte die Bemühungen in den verbleibenden Minuten, sollte jedoch auch in numerischer Überlegenheit nicht mehr treffen. Den Schlusspunkt zum 1:3 setzte Eichel in der 57. Spielminute.
"Über 60 Minuten war das unser bester Auftritt in diesem Turnier", sagte Verteidiger Korbinian Holzer. "Wir haben so gespielt, wie man gegen einen starken Gegner wie die USA spielen muss - gut durch die neutrale Zone, dicht gemacht und dann haben wir eben ein wenig Scheibenpech im Abschluss gehabt. Beim Treffer zum 1:2 hat man die ganze Klasse der Amerikaner gesehen. Sie brauchen nicht viel Platz für so ein schönes Tor - das muss man anerkennen. Für uns ist es jetzt natürlich bitter ohne Punkte dazustehen, aber es gibt einiges Positives, was wir mitnehmen können für das nächste Spiel."
Für Deutschland geht das Turnier am Dienstag um 12:15 Uhr mit dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Finnland weiter.
Österreich unterliegt Tschechien
Auch im sechsten Anlauf sprangen für Österreich am Sonntag keine Punkte heraus. Gegen hochfavorisierte Tschechen kamen die Österreicher nicht über ein 0:8 hinaus und kassierten ihre sechste Niederlage bei der laufenden IIHF-Weltmeisterschaft in der Slowakei.
Das ohne die wichtigen Stürmer Michael Raffl, Konstantin Komarek und Peter Schneider agierende österreichische Team hatte der tschechischen Republik nur wenig entgegenzusetzen. Auch in einer 87 Sekunden anhaltenden 5-gegen-3-Überzahlsituation kamen sie nicht auf das Ergebnistableau.
"Natürlich sind wir ganz und gar nicht damit zufrieden, wie wir in den ersten beiden Dritteln gespielt haben", resümierte Manuel Ganahl. "In der zweiten Pause haben wir uns gesagt, dass wir zumindest ein gutes Drittel spielen wollen. Einfach spielen, nicht zu viele Konter zulassen. Aber das haben wir leider nicht geschafft. Es war sehr schlecht. Ich weiß nicht, was los war. Ich denke, es ist jetzt ganz wichtig, dass wir uns für morgen wieder daran erinnern, was wir für ein Spiel spielen wollen."
Am Montag um 20:15 Uhr steht für Österreich die alles entscheidende Partie um den Klassenerhalt gegen Italien an.
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Schweizer können Russland nicht stoppen
Als eine Nummer zu groß erwies sich Russland für die Schweiz. In der Ondrej Nepal Arena von Bratislava unterlag die Mannschaft von Coach Patrick Fischer der russischen Landesauswahl mit 0:3.
Artyom Anisimov und Nikita Kucherov (doppelt) erzielten die Treffer für Russland, das im Turnierverlauf weiter ungeschlagen bleibt.
Das mit zahlreichen Topstars gespickte russische Team zeigte von Beginn an Spielfreude, kombinierte geschickt und erspielte sich zahlreiche erstklassige Torschussmöglichkeiten.
Schon nach 3:36 gespielten Minuten stellte Anisimov auf 1:0 für die Sbornaja. Dmitri Orlov düpierte die Schweizer Hintermannschaft mit einem Sololauf und legte zurück zu Anisimov, der nur noch einschieben musste.
Das Spiel schien seinen vorbestimmten Verlauf zu nehmen, doch die Schweiz hielt wacker dagegen. Auch dank eines glänzend aufgelegten Leonardo Genoni im Tor blieb sie lange im Spiel.
Erst in der Mitte des zweiten Drittels nutzte Kucherov eine der vielen Möglichkeiten auf russischer Seite und erhöhte auf 2:0.
In der Folgezeit blieben die Eidgenossen weiter dran und erspielten sich ein ausgeglichenes Torschussverhältnis von 31 zu 34. Letztendlich stand jedoch vor allem das fehlende Glück im Abschluss einem besseren Ausgang im Weg.
Zahlreiche Powerplay-Situationen verstrichen ungenutzt. Auch nachdem Kucherov knapp 5 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit auf 3:0 erhöht hatte, war der Wille der Schweizer ungebrochen.
3:38 Minuten vor dem Abpfiff verließ Genoni sein Tor zugunsten eines sechsten Feldspielers die Schweiz drückte auf den Anschlusstreffer, fand jedoch in Russlands Schlussmann Alexander Georgiev ihren Meister.
Für die Schweiz endet die Gruppenphase am Dienstag gegen die Tschechische Republik (12:15 Uhr). Dann wird Carolina-Stürmer Nino Niederreiter für die Schweiz wahrscheinlich ins Geschehen eingreifen.
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Die weiteren Ergebnisse:
Finnland stolperte nicht über Frankreich. Parallel zum Spiel der Schweizer Nati trafen die Skandinavier in Kosice auf Frankreich. In einer einseitigen Partie setzte sich Finnland dank Toren von Joel Kiviranta, Niko Mikkola und Jere Sallinen mit 3:0 durch.