Czech Pastrnak IIHF Gold

Ein dramatisches Finale bildete am Sonntagabend den krönenden Abschluss des Eishockey-Märchens für die Gastgeber der IIHF Weltmeisterschaft 2024 in Prag. Das tschechische Team eroberte im Finale mit einem 2:0-Sieg gegen die Schweiz den Titel. Der Schweizer Stürmer Kevin Fiala wurde nach der Partie noch als wertvollster Spieler des Turniers ausgezeichnet. Er erzielte in sieben Spielen 13 Punkte (7 Tore, 6 Assists).

Schweden setzte sich am Sonntag im Spiel um Platz drei mit 4:2 gegen Kanada durch. Die Kanadier gehen erstmals seit 2018 ohne Medaille nach Hause, für Schweden ist es die erste Medaille seit 2018.

Schweiz – Tschechien 0:2

In einem dramatischen Finale unterlag die Schweiz Gastgeber Tschechien mit 0:2. Die NHL-Stürmer David Pastrnak und David Kampf sorgten für die Treffer, die der tschechischen Mannschaft zum 13. Mal (davon sechs Mal als Tschechoslowakei) den WM-Titel einbrachten. Die Schweiz stand zum vierten Mal in einem Spiel um Gold und holte die vierte Silbermedaille.

Überragend waren vor allem beide Torhüter. Leonardo Genoni hielt die Schweizer mit 30 Saves bis zur letzten Minute im Spiel, Tschechiens Lukas Dostal stand ihm mit 31 Paraden in nichts nach.

Die Tschechen waren im ersten Drittel das aktivere Team und erspielten sich einen Vorteil von 13:7 Torschüssen, doch Genoni machte so stark weiter, wie er bereits im Halbfinale gegen Kanada gespielt hatte. Die ganz großen Chancen waren Mangelware und es ging beim Stand von 0:0 in die erste Pause.

Nach der Drittelpause gab es frühe Strafen. Christoph Bertschy musste nach 21:25 Minuten wegen Behinderung raus, Tschechiens Ondrej Palat ging 1:12 Minute später wegen des gleichen Vergehens. Das folgende Powerplay schien der Schweiz etwas Schwung zu geben und die Eidgenossen kamen zu mehr Spielanteilen. Es entwickelte sich ein Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten, aber auch mit disziplinierter und zuverlässiger Abwehrarbeit und starken Torhütern.

Dario Simion setzte sich in der 26. Minute mit einem schönen Solo bis vor das tschechische Tor durch, doch bei Dostal war Endstation. Gegen Ende des Drittels kamen Nino Niederreiter und Roman Josi im Powerplay zu guten Chancen, doch der Schuss des Kapitäns landete nur am Außennetz. Die Tschechen hatten ebenfalls ihre Gelegenheiten. Dominik Kubalik tauchte mehrmals gefährlich auf, scheiterte aber genau wie sein Kollege Kampf am Gestänge.

Nach zwei Dritteln stand es in einem spannenden und ausgeglichenen Spiel immer noch 0:0. Calvin Thurkauf ließ die Schweizer in der 44. Minute beinahe jubeln, aber auch er traf nur Metall. In der 50. Minute war die torlose Zeit dann vorbei. Torjäger Pastrnak wurde auf dem linken Flügel von Tomas Kundratek bedient und zog direkt zum 1:0 ab. Nur wenige Augenblicke später hätte die Schweiz im Konter beinahe umgehend ausgeglichen, aber Niederreiters Schuss traf nur die Maske von Dostal.

Die Schweizer machten nochmal richtig Druck und hatten ihre Chancen, doch Dostal stoppte sowohl Sven Andrighettos Versuche im Nachfassen, als auch einen gefährlich von Bertschy abgefälschten Schuss. Die Schweiz kämpfte und versuchte es auch noch mit sechs Feldspielern und ohne Torwart, Dostal hielt aber weiter allen Versuchen stand. 19 Sekunden vor der Schlusssirene erlöste Kampf die Gastgeber dann und sicherte die Goldmedaille mit dem Empty-Netter ab.

Canada Sweden Bronze medal

Schweden – Kanada 4:2

Team Schweden durfte nach der Niederlage gegen Gastgeber Tschechien im Halbfinale am Sonntag immerhin einen Trostpreis mitnehmen. Im Spiel um Platz drei besiegten die Tre Kronor die Mannschaft aus Kanada mit 4:2. Der Mann des Abends war Doppeltorschütze Carl Grundstrom. Schwedens Torhüter Filip Gustavsson gab seinem Team mit 20 Saves Rückhalt, während Jordan Binnington im Tor der Kanadier auf 29 Paraden kam.

Beiden Mannschaften schien die Niederlage vom Vortag noch schwer auf den Schultern zu lasten, denn die Partie begann relativ verhalten. Die Kanadier fanden zunächst den aktiveren Start ins Spiel, konnten sich aber auch kaum in zwingende Positionen bringen.

Gegen Mitte des ersten Abschnitts fanden die Schweden mehr zu ihrem Spiel und erspielten sich ein paar Chancen. Das gesteigerte Engagement wurde in der 13. Minute dann belohnt. Linus Johansson kam vor dem kanadischen Tor an den Puck und legte mit guter Übersicht auf Carl Grundstrom in den Slot zurück, der zum 1:0 abschloss. Wenig später durften die Skandinavier noch ihre Paradedisziplin zur Schau stellen, als Tim Heed wegen Beinstellens auf die Strafbank musste. Die schwedische Unterzahl behielt aber ihre perfekte Bilanz.

Im zweiten Drittel dauerte es nicht lange, bis der Ausgleich fiel. Verteidiger Jamie Oleksiak bediente von hinter dem Tor Dylan Cozens im hohen Slot und der Top-Torjäger ließ sich das 1:1 nicht nehmen (23.). Der Spielverlauf war genau wie das Ergebnis, beide Teams feierten nicht das ganz große Feuerwerk, befanden sich aber auf Augenhöhe.

Im Schlussabschnitt setzten die Kanadier ihre Gegner wieder früh unter Druck. Pierre-Luc-Dubois bekam einen schönen Querpass von Brandon Hagel und jagte den Puck mit einem Direktschuss zur erstmaligen Führung in die Maschen (45.).

Die Schweden ließen sich aber nicht hängen und steigerten sich nochmal. In der 50. Minute klingelte es erneut hinter Binnington. Erik Karlsson jagte einen starken Direktschuss von der blauen Linie durch die Beine des Torhüters und sorgte so für das 2:2. Wenige Minuten später war es Grundstrom, der Schweden mit einem ansatzlosen Schuss von der rechten Bande in Führung brachte (54.).

Für die Kanadier wurde die Zeit knapp und Trainer Andre Tourigny nahm Binnington 80 Sekunden vor der Schlusssirene für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis. Marcus Johansson nutzte die Gelegenheit und sicherte den Sieg mit dem Empty-Netter fünf Sekunden vor Spielschluss ab.

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