EDM Leon Draisaitl

Drei von vier Serien in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 sind bereits entschieden. Offen ist noch das Duell zwischen den Vancouver Canucks und den Edmonton Oilers (Stand: 3-2), das am Samstag (8 p.m. EDT; Sonntag, 2 Uhr MESZ; Sky Sport und NHL.tv) in Spiel 6 im Rogers Place entschieden werden könnte. NHL.com/de analysiert in fünf Slapshots, worauf es heute Abend ankommt.

Draisaitl muss seine Punkteserie am Laufen halten

Die Edmonton Oilers sind in der Serie gegen die Vancouver Canucks stark von Leon Draisaitl abhängig: Er sammelte in den fünf Begegnungen elf Scorerpunkte (3-8-11) und damit fast doppelt so viele wie die nächstbesten Oilers-Scorer Connor McDavid (1-5-6) und Evan Bouchard (3-3-6). Auf Draisaitl ist ohnehin immer Verlass. Der 28-jährige Kölner punktete ausnahmslos in jedem Playoff-Spiel in dieser Saison und wird seine persönliche Punkteserie von zehn Partien (8-13-21) verlängern müssen, um Edmonton am Leben zu erhalten. „Wir (Draisaitl und McDavid) werden dafür bezahlt, in solchen Momenten zu liefern“, erklärte Draisaitl am Freitag. „Wir sind nur eine Niederlage vom Ausscheiden entfernt. Das bedeutet, dass wir alles geben müssen. Wir haben das schon mal geschafft, ein 2-3 zu drehen.“

Verschiedene Blickwinkel auf Draisaitls Tor in Spiel 4

Oilers-Powerplay muss sich wieder finden

Das Powerplay war lange die große Stärke der Oilers in diesem Playoff-Run. Mit 40 Prozent Erfolgsquote ist es das beste Überzahlspiel aller Mannschaften. Allerdings: In den letzten zwei Aufeinandertreffen mit den Canucks war Sand im Getriebe (1/7). In Spiel 5 gelang bei nur drei Torschüssen im Powerplay gar nichts (0/5). „Wir müssen besser sein“, weiß Draisaitl und meint damit nicht nur das Überzahlspiel, sondern das generelle Auftreten seines Teams: „Wir müssen uns mehr bewegen. Wir waren im letzten Spiel zu statisch.“

Die T-Frage bleibt offen

Während bei Vancouver vollstes Vertrauen in die eigentliche Nummer 3 Arturs Silovs (acht Spiele, fünf Siege, 2,62 Gegentore/Spiel, 90,7 Prozent Fangquote, ein Shutout) herrscht, hat sich Edmonton noch nicht auf einen Starter für Spiel 6 festgelegt. Trainer Kris Knoblauch versuchte bereits vor Spiel 4 einen Momentum-Wechsel zu erreichen, als er den schwächelnden Stuart Skinner herausnahm und stattdessen auf Calvin Pickard setzte. Kommt es vor Spiel 6 erneut zur Rotation? Für Skinner spricht eine starke erste Runde gegen die Los Angeles Kings (91 Prozent Fangquote, 2,59 Gegentore/Spiel, ein Shutout), allerdings sah die etatmäßige Nummer 1 gegen die Canucks gar kein Land (81 Prozent Fangquote, 4,02 Gegentore/Spiel, zwei Strafminuten). Die Pro- und Contra-Liste für Pickard weist zwar deutlich bessere Statistiken aus (drei Spiele, zwei Starts, ein Sieg, 2,21 Gegentore/Spiel, 91,5 Prozent Fangquote), doch ist er nach seinen ersten drei Einsätzen in den Playoffs noch recht unerfahren und hat keinerlei Erfahrungswerte in einem Elimination Game.

Miller will wieder zum Monster werden

Bei den Canucks steht Stürmer J.T. Miller im Scheinwerferlicht. Der 31-jährige US-Amerikaner centert die brandgefährliche zweite Sturmreihe neben Brock Boeser und dem Schweizer Pius Suter und ist mit insgesamt zwölf Playoff-Punkten (3-9-12) und deren sechs in der Serie gegen die Oilers (2-4-6) ein brandheißer Unterschiedsspieler. Sein Trainer Rick Tocchet bezeichnete ihn bereits als „Monster“. Lange galt Miller in Vancouver als Missverständnis. Mittlerweile reißt er aber ein ganzes Team, eine ganze Stadt und ein ganzes Land mit und soll die Canucks nun ins Western Conference Finale führen.

Entfesselt sich Vancouvers Blueline-Power?

Vancouver scheint in der Serie gegen die Oilers noch nicht sein volles Potenzial ausgeschöpft zu haben. Spiel 6 wäre der perfekte Moment für Verteidiger Filip Hronek, seine Durststrecke zu beenden. Der Tscheche ist noch ohne Punkt in den laufenden Playoffs, verfügt aber über einen der härtesten Schüsse in der gesamten NHL und stellte dies in der regulären Saison mannigfaltig unter Beweis (5-43-48). Darüber hinaus wartet auch noch der mobile Abwehrchef Quinn Hughes (0-9-9) auf sein erstes Tor in den Playoffs 2024. In der Hauptrunde schlug der dynamische Offensivverteidiger immerhin 17-mal zu (17-75-92). In Sachen Scoring von der blauen Linie scheinen die Canucks also noch viel Power entfesseln zu können. Überraschend treffsicher präsentierte sich bislang Abrissbirne Nikita Zadorov (4-4-8), der als wuchtiger Verteidiger eigentlich eher fürs Grobe zuständig ist.

Verwandte Inhalte