051624 VAN celebrate

Nachdem die Vancouver Canucks vor zwei Tagen in Spiel 4 ihrer Zweitrundenserie in den Stanley Cup Playoffs 2024 gegen die Edmonton Oilers in der letzten Minute unglücklich den Gegentreffer zum 2:3 hinnehmen mussten, war die Motivation beim Serienstand von 2:2 groß, es im für die Best-of-7-Serie richtungsweisenden Spiel 5 am Donnerstag vor den eigenen Fans besser zu machen. Und Vancouver gelang das Vorhaben. Auf ähnlich dramatische Art und Weise siegten die Canucks mit dem Schweizer Pius Suter in ihren Reihen diesmal gegen die Oilers von Leon Draisaitl nach hartem Kampf mit 3:2.

Canucks gelingt Revanche für späte Niederlage in Spiel 4

Auch in Vancouver fiel der Siegtreffer erst in der Schlussminute, nur diesmal für die Canucks, die sich nach dem jüngsten Vergleich noch so enttäuscht über den Spielausgang zeigten. Zwei Tage später kannte der Jubel beim Team von Suter, der eine Eiszeit von 14:15 Minuten verbuchen konnte, keine Grenzen. J.T. Miller gelang sein dritter Treffer der Postseason 33 Sekunden vor dem Ende des dritten Spielabschnitts. Es war der zweitspätesten Führungstreffer in der Playoff-Geschichte Vancouvers. „Sie hatten da am Ende sicherlich etwas Glück, doch ihr Sieg war mit Sicherheit nicht unverdient. Sie waren heute das bessere Team“, gab Edmontons Kapitän Connor McDavid nach Spielende zu. „Fast jeder einzelne Spieler hat heute alles gegeben", freute sich hingegen Vancouvers Trainer Rick Tocchet.  „Unverwüstlich. Ich denke, die Jungs waren heute Abend großartig. Sie sind wirklich zum Spielen gekommen. Ich denke, es war eines unserer besten Spiele in den Playoffs."

EDM@VAN R2, Sp5: Miller versenkt den Rebound zur Führung im 3. Drittel

Nach der geglückten Revanche in Spiel 5 haben die Canucks nun ihrerseits eine 3:2-Serienführung inne und nun die große Chance mit einem weiteren Sieg in einem der maximal noch folgenden zwei Vergleiche der Serie die Oilers aus dem Wettbewerb zu schießen. Spiel 6 der Serie steigt am Samstag (8 p.m. ET; Sky Sport, NHL.tv; So. 2 Uhr MESZ) in Edmonton. 

Vancouver diesmal optisch klar überlegen

Ein Blick auf die Statistiken des Spiels zeigt, dass die Canucks überdie volle Spielzeit betrachtet das deutlich aktivere Team auf dem Eis waren. Mit 35:23 Torschüssen hatten sie ein deutliches optisches Übergewicht. Insbesondere im Mitteldrittel, als sie Edmonton mit 17:4 Torschüssen deutlich dominierten, versäumte es die Vertretung aus Vancouver aber das Spielergebnis in die eigene Richtung zu lenken, so dass bis in die finalen Sekunden der Begegnung um den Sieg gerungen werden musste. 

Miller wird spät zum gefeierten Mann

Erst als sich alle Beteiligten in Gedanken wohl schon auf eine mögliche Verlängerung eingestellt hatten, ließ Miller die Fans im weiten Rund erleichtert jubeln, als er den Hausherren doch noch den Sieg innerhalb der regulären 60 Minuten sicherte. Elias Lindholm beförderte den Puck in der entscheidenden Szene der Begegnung vom rechten Flügel in Richtung des Oilers-Tores, wo die Scheibe von Elias Petterssons Schlittschuh abgefälscht wurde und an den Außenpfosten prallte. Von dort aus sprang der Puck direkt zu Miller, der ihn ins leere Tor schob.

Soucy und Di Giuseppe treffen ebenfalls für die Hausherren

Neben dem Siegtorschützen gefielen bei den Canucks besonders Carson Soucy und Phillip Di Giuseppe, die die weiteren Treffer für die Gastgeber an diesem Abend erzielten. Torhüter Arturs Silovs zeigte 21 Paraden für das Team aus Vancouver, das als Nummer eins der Pacific Division in das Rennen um den Stanley Cup ging.

EDM@VAN R2, Sp5: Soucy mit dem Ausgleich

Draisaitl verlängert Punkteserie auf zehn Spiele

Auf der anderen Seite dürfte es Oilers-Superstar Draisaitl am Ende nur wenig getröstet haben, dass es ihm gelang seine laufende Punkteserie in den Playoffs mit einem Assist auf zehn Spiele (acht Tore, 13 Assists) zu verlängern. Damit ist er neben Mark Messier (14 Spiele, 1988) und Wayne Gretzky (zehn Spiele, 1986) der einzige Spieler in der Geschichte der Oilers, der diese Marke erreicht hat. Edmontons Goalie Calvin Pickard, der von Trainer Kris Knoblauch abermals den Vorzug im Tor erhielt, zeigte an diesem Abend 32 Paraden für die Oilers, konnte die späte Niederlage für die als Nummer zwei in der Pacific Division gesetzten Gäste aber auch nicht verhindern.

Edmonton mit Führung nach dem ersten Abschnitt

Der Abend begann wunschgemäß für die Oilers. Evander Kane brachte das Team nach 4:34 Minuten des ersten Drittels mit einem One-Timer vom linken Bullykreis nach einem Pass von Draisaitl mit 1:0 in Führung. Doch die Führung hielt nicht lange und konnte die Nerven dementsprechend nicht nachhaltig beruhigen. Soucy glich nach noch vor dem Drittelende zum 1:1 (18.) aus, indem er einen Schuss vom linken Bullykreis über Pickards Handschuh hinweg ins Tor beförderte. Die Oilers zeigten in der Folgezeit Moral und gingen 23 Sekunden später wieder in Führung (18.). Mattias Janmark erzielte das 2:1 der Gäste, indem er einen Querpass von Connor Brown nach einem Konter am linken Pfosten stehend einnetzte. „Die Führung hat uns leider nicht den Schub verliehen, den ich mir gewünscht hätte“, beklagte Knoblauch. „Wir hatten tolle Torchancen, haben sie aber nicht zu weiteren Treffern nutzen können“, so der Oilers-Coach.

Drückend überlegene Canucks gleichen im Mitteldrittel aus

Der zweite Abschnitt war eine klare Angelegenheit. Die dominierenden Canucks hätten die Möglichkeiten für gleich mehrere Treffer gehabt, doch mehr als ein Erfolgserlebnis sollte ihnen in dieser Phase des Spiels nicht gelingen. Di Giuseppe glich nach 5:14 Minuten des zweiten Drittels zum 2:2 (26.) aus. Nils Aman eroberte in der Situation den Puck hinter dem Oilers-Tor von Evan Bouchard, spielte die Hartgummischeibe gekonnt zu Di Giuseppe, der den Puck mit der Rückhand zwischen Pickards Schonern hindurch zum Ausgleich in die Maschen des Tores schob. „Es war verrückt, aber es sind gute Gefühle. Ich bin gerade ziemlich aufgeregt", zeigte sich Di Giuseppe nach der Schlusssirene gut gelaunt.

EDM@VAN R2, Sp5: Di Giuseppe mit dem Ausgleich

Dritter Spielabschnitt wird zur Nervenschlacht

Mit diesem Spielstand ging es dann auch in das bis in die Schlussminute hinein torlose Schlussdrittel. Erst dann erlöste Miller mit seinem Siegtreffer die Nerven der Canucks-Fans. Im Lager der Oilers sieht man sich hingegen nach diesem Rückschlag jetzt mit dem vorzeitigen Saison-Aus konfrontiert, dem man nur noch durch zwei Siege gegen Vancouver hintereinander entkommen kann.

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