Die Philadelphia Flyers haben eine besondere Aufeinanderfolge zu verteidigen, wenn im kommenden Frühjahr die Stanley Cup Playoffs starten. Nach dem Gesetz der Serie sollten die Flyers dann unter den besten acht Teams in der Eastern Conference stehen, denn seit dem Jahr 2012 war in Philadelphia immer abwechselnd Playoff-Eishockey zu sehen und im folgenden Jahr wieder nicht. Diese Serie würde sich auch im neunten Jahr hintereinander fortsetzen, sollte die Qualifikation in dieser Saison gelingen und die Flyers tun zur Zeit alles dafür, dass die Prognosen bereits jetzt gut dafür aussehen.

Nach dem fünften Sieg und dem siebten Spiel in Folge mit einem Punktgewinn (6-0-1) am Dienstag im Wells Fargo Center gegen die Toronto Maple Leafs, ist der Vorsprung auf das erste Team, das außerhalb der Playoff-Ränge rangiert auf sieben Punkte angewachsen. 6:1 lautete das am Ende deutliche Ergebnis, das aber erst durch fünf Treffer in den letzten zehn Minuten, vier davon in den letzten vier Minuten, überhaupt so deutlich wurde.
Es ist nicht nur die längste Siegesserie der Flyers in dieser Saison, sondern sie sind auch mit 26 Punkten (11-2-4) seit dem 1. November die punktbeste Mannschaft der gesamten NHL. Mit 37 Punkten (16-7-5) aus 28 Spielen steht Philadelphia am dritten Platz der Metropolitan Division, einen Punkt weniger (allerdings auch zwei Spiele mehr absolviert) als die zweiten New York Islanders und acht Punkte hinter den souverän führenden Washington Capitals.

"Jeder hat sehr viel Glauben an den anderen", verdeutlichte Stürmer Kevin Hayes das Erfolgsrezept. "Es ist wahrscheinlich das ausgeglichenste Team, in dem ich bisher gespielt habe. Unsere Führungsspieler führen von vorne und es ist einfach zu folgen. Es macht sehr viel Spaß auf dem Eis zu stehen und es macht Spaß jeden Abend eine neue Schlacht zu schlagen und selbst wenn der Gegner trifft, verfallen wir nicht wirklich in Panik. Das zahlt sich aus."
Der zum Saisonbeginn neu verpflichtete Trainer Alain Vigneault weiß aufgrund seiner Erfahrung, dass es nur eine Momentaufnahme ist und es gilt weiter konzentriert zu arbeiten. Andererseits ist er aber auch überzeugt zu wissen, was vor allem für den Erfolg sorgt.
"Bei uns stimmen derzeit besonders die Torhüterleistungen", hob Vigneault hervor. "Das ist im modernen Eishockey sehr wichtig und wir bekommen es. Beide unserer Jungs sind aktuell gut drauf und erlauben uns den richtigen Weg einzuschlagen. Am Ende des Tages verteidigen wir gut und können aus diesem Wissen heraus offensiv erfolgreich arbeiten."
Das Lob galt Carter Hart und Brian Elliott, die anscheinend die Lösung für die jahrelange Suche des Managements nach einem passenden Torhüterduo sind. Der erst 21-jährige Hart wehrte in seinen letzten drei Einsätzen 75 von 78 der auf ihn abgegebenen Torschüsse ab und kommt in 18 Einsätzen (9-5-3) insgesamt auf einen Gegentorschnitt von 2,35 pro Spiel und eine Fangquote von 91 Prozent.

hart PHI

Sein erfahrener Partner Elliott hat in 14 Spielen (7-2-2) 2,70 Gegentore pro Spiel kassiert und 91,6 Prozent der Torschüsse abgewehrt. Mit seinen 34 Jahren scheint er der ideale Konterpart für den jungen Hart zu sein.
In der Verteidigung macht Vigneault selbst vor größeren Namen und ungewöhnlichen Maßnahmen nicht Halt und verbannte Verteidiger Shayne Gostisbehere für drei Spiele zum Zuschauen und Nachdenken auf die Tribüne. Die Maßnahme darf als Erfolg gewertet werden, denn Gostisbehere hat in den folgenden drei Auftritten zwei Tore erzielt und war defensiv wieder deutlich präsenter als zuvor.
"Jeder funktioniert derzeit", stellte auch Stürmer Travis Konecny fest. "Jeder findet seine Beine und bewegt sich. Selbst wenn eine Reihe etwas durchhängt, dann hebt ihn der nächste auf und wir gehen da gemeinsam durch und geben weiter alles."
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Die Capitals sind in der Metropolitan Division weiter das Maß der Dinge, doch die Flyers haben einen Grundstein gelegt, eine wichtige Rolle zu spielen und insbesondere ihre gewohnte Serie an Playoff-Teilnahmen fortzusetzen. Weitere Schritte dazu, können sie mit dem Ausbau ihrer Siegesserie am Donnerstag gegen die Arizona Coyotes (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) und am Samstag zum NHL Europa-Spiel der Woche gegen die Ottawa Senators (19 Uhr MEZ; NHL.tv, Sport1+, DAZN, Teleclub Sport) tun.
Nicht mit dabei sein wird dann Stürmer Michael Raffl. Der Österreicher hat sich im Spiel gegen Toronto gegen Ende des 2. Drittels bei einem missglückten Check den kleinen Finger in der rechten Hand gebrochen und fällt wahrscheinlich vier Wochen aus. Die Flyers werden mit ihrem derzeitigen Selbstvertrauen auch diesen Verlust wegstecken.