e kane-smiles-031718

Am Vorabend des heutigen St. Patrick-Tages machte ein Kane in der NHL von sich reden. Doch es handelte sich eben nicht um den berühmteren und bekannteren Patrick Kane von den Chicago Blackhawks, sondern um Evander Kane von den San Jose Sharks. Er erzielte im Spiel seiner Mannschaft, zu der er erst am 26. Februar von den Buffalo Sabres getradet wurde, vier Tore und hatte damit wesentlichen Anteil am 7:4-Erfolg bei den Calgary Flames.

Es war nicht nur das erste Vier-Tore-Spiel des 26-jährigen Kanadiers und das vierte eines Sharks-Spielers jemals, sondern auch sein erster Hattrick im 558. NHL-Spiel seiner Karriere. Seine 27 Partien in der NHL mit jeweils zwei geschossenen Toren waren die meisten der aktiven Spieler, die noch nie einen Hattrick geschafft hatten. Dieses Manko hat er nun beseitigt.
"Ich wurde schon einige Male daran erinnert", sagte Kane. "Es war großartig, in der Lage gewesen zu sein, das Dritte zu machen und besonders in einem richtig wichtigen Spiel. Es ging hin und her, besonders in den ersten beiden Dritteln. Es war großartig. Die Jungs waren unglaublich. Es ist wirklich besonders."

Vor Kane schafften es Owen Nolan am 19. Dezember 1995 in Anaheim, Tomas Hertl am 8. Oktober 2013 gegen die New York Rangers und Patrick Marleau am 23. Januar 2017 in Colorado, vier Tore in einem Spiel für San Jose zu erzielen.
"Es ist immer ein besonderer Abend, wenn jemand drei Tore erzielt. Dass er gleich vier machen konnte, ist wirklich cool für ihn", betonte Sharks-Kapitän Joe Pavelski. "Er hat definitiv einen großen Einfluss auf uns als Team und auf seine Mannschaftskollegen. Er ist einer der Jungs, die uns hier die letzten zwei Wochen angeschoben haben. Heute hat er das noch getoppt."
In seinen acht Spielen für die Sharks seit seinem Wechsel kann Kane jetzt fünf Tore und fünf Assists vorweisen. Diese zehn Punkte sind 25 Prozent der Zähler, die er zuvor in 61 Spielen für die Sabres in der Saison 2017/18 erreicht hat. Eine deutliche Leistungssteigerung nicht nur in diesem Bereich, sondern auch auffällig bei den Plus-Minus-Werten, die in seiner bisherigen Laufbahn eine große Schwäche von ihm waren.

Nur in seiner Rookie-Saison 2009/10 für die Atlanta Thrashers (+2) und in seiner ersten Spielzeit 2011/12 nach dem Umzug der Franchise zu den Winnipeg Jets (+11) konnte Kane überhaupt positive Werte in dieser Kategorie vorweisen. Insgesamt stand er in seiner Karriere vor dem Engagement bei den Sharks bei minus 55. Jetzt holte er in wenigen Begegnungen eine plus 5.
"Mir gefällt es hier bisher", gibt Kane ein deutliches Statement ab. "Alle waren großartig zu mir, ob General Manager, Trainer oder Kollegen. Ich fühle mich pudelwohl. Es ist eine Umgebung, wie ich sie zuvor noch nicht hatte und das genieße ich." Es begann schon damit, dass kein Geringerer als Stürmer Joe Thornton sich sofort freiwillig anbot und den Plan auch in die Tat umsetzte, Kane bei dessen Ankunft vom Flughafen abzuholen.
Persönlich hätte es für Kane kaum ein besseres Ziel geben können. Von den zuvor kalten Standorten Atlanta, Winnipeg und Buffalo ins warme Kalifornien, noch dazu zu einer Mannschaft, mit der er in seinem neunten Jahr NHL endlich zum ersten Mal in die Stanley Cup Playoffs einziehen kann.
"Das ist natürlich die größte Sache", verdeutlichte Kane. "Es ist gerade ein enges Rennen hier im Westen, aber ich liebe den Kampf. Ich nehme ihn gerne an. Ich habe mich immer als Playoff-Spieler gesehen, der niemals in den Playoffs gespielt hat. Also konnte ich das niemals nachweisen, aber die Möglichkeit jetzt inspiriert mich. Ich habe es immer im TV angeschaut und ich bin es leid, das zu tun. Ich möchte dabei sein und das für eine lange Zeit."
Ähnliches: Timo Meier geht dem Gegner unter die Haut]
Eine Schwächeperiode dürfen sich die Sharks in den letzten elf Spielen nicht erlauben, auch wenn sie derzeit auf dem zweiten Platz in der Pacific Division stehen. Es sind nur drei Punkte Polster vor den Anaheim Ducks, die sich momentan außerhalb der Playoff-Zone befinden. Doch Kane wird sich mit vollem Einsatz einbringen, dass es klappt. So viel dürfte sicher sein.
Gut möglich, dass er dann auch ein längeres Arbeitsverhältnis in San Jose eingeht und sich, trotz auslaufendem Vertrag und erstmaliger Möglichkeit als unrestricted Free Agent den Markt zu testen, zum Bleiben entschließt, um der neuen Generation nach Thornton anzugehören.