Coach Randy Carlyle musste seinen Mannen in der Pause nicht viel auf den Weg geben, um sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen. "Wir sind alles Profis", erzählte Getzlaf. "Wir sind Spieler. Es ist unser Job, in der Kabine einfach durchzuatmen. Manchmal braucht es nicht mehr. Man braucht keine magische Ansprache oder was auch immer. Einfach durchatmen und bereit werden. Wir spielen als Team lange genug miteinander. Wir wissen was zu tun ist und das haben wir umgesetzt."
Calgary war am Drücker und wie so oft, wenn man sich seiner Sache zu sicher ist, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Ducks kamen zum Schlussabschnitt gestärkt aus der Kabine. Dougie Hamilton verbüßte gerade eine Zweiminutenstrafzeit, weil er den Schläger von Corey Perry regelwidrig festhielt, als das Schiedsrichtergespann zum Bully in der Verteidigungszone der Flames bat.
Ryan Kesler, ein erwiesener Spezialist des Anspiels, ergatterte die Scheibe und spielte sie auf den rechten Flügel zu Patrick Eaves. Zwar konnte er den Puck zunächst nicht unter Kontrolle bringen, doch aus dem Getümmel rutschte er sodann wieder zurück zu ihm. Sodann fand Trade Deadline Neuzugang Eaves Getzlaf, der sich in der Überzahlformation an der Blauen Linie positionierte.
Getzlaf erblickte Jakob Silfverberg auf der anderen Seite des Drittels und schickte den Puck los. Doch obwohl der Querpass sein erdachtes Ziel nicht erreichte, jubelten die Schwarz-Orangenen. Calgarys Center Lance Bouma fälschte den Puck mit seinem Schlittschuh derart unglücklich ab, dass er an seinem Keeper Brian Elliott vorbei rutschte und im Tor der Flames zappelte.
Getzlaf nahm das Geschenk gerne an. "Wir haben sicherlich nicht unser schönstes Eishockeyspiel gespielt", urteilte er. "Aber es ist toll, auch mal solche Abpraller zu bekommen. Das Tor war natürlich glücklich, aber wir haben am Bully hart gearbeitet, um den Puck wieder zurückzubekommen. Manchmal ist das Glück auf deiner Seite."
Das Tor war bereits das zweite von Getzlaf in den laufenden Stanley Cup Playoffs. Schon den ersten Sieg am Donnerstag leitete er mit einem Überzahltreffer ein. Wie auch in Spiel 1 erzielten Jakob Silfverberg und Rickard Rakell die weiteren Treffer und Goalie John Gibson glänzte mit 35 Saves.