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Neue Saison, neues Team, darauf kann sich Dominik Kahun einstellen. Am Samstag einigten sich die Chicago Blackhawks mit den Pittsburgh Penguins auf einen Transfer, der Kahun zu den Penguins schickte. Für ihn kam Verteidiger Olli Maatta nach Chicago. Ab Oktober darf mit Spannung erwartet werden, wie die zweite NHL-Saison für Kahun laufen und welche Rolle er in Pittsburgh einnehmen wird.

Kahun machte mit drei Meistertiteln und 111 Punkten (39 Tore, 72 Assists) für den EHC Red Bull München in der DEL und fünf Punkten (2 Tore, 3 Assists) in sieben Spielen bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang auf sich aufmerksam. Der Gewinn der Silbermedaille ließ die Scouts aus Nordamerika aufhorchen. Drei Spieler der Nationalmannschaft (Brooks Macek, Yasin Ehliz) bekamen danach einen Vertrag bei einem NHL-Team, Kahun war jedoch der einzige, der sich in der stärksten Eishockeyliga durchsetzen konnte.
Seine erste Saison bei den Blackhawks wurde durchaus zu einem Erfolg. Kahun erspielte sich auf Anhieb einen Platz in der ersten Reihe und war mit 37 Punkten (13 Tore, 24 Assists) eine wichtige Figur im Angriff des Teams. Kahun überzeugte besonders durch seine Schnelligkeit und seine Vielfältigkeit. Er kam auf allen offensiven Positionen zum Einsatz, auch im Powerplay.\

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"Mir gefällt, dass der Trainer mir in den wichtigen Situationen vertraut", erklärte Kahun im März dem Chicago Tribune. "Ich weiß, dass ich auf jeder Position spielen kann, auf der ich gebraucht werde. Ob links, rechts, oder als Center, ich kann überall spielen. Ich versuche einfach so hart wie möglich zu arbeiten und mir meinen Platz zu verdienen."
Die harte Arbeit hat ihm das Vertrauen des Trainers und seiner Mitspieler gebracht. In Pittsburgh wird er sich nun erneut beweisen müssen. Bei den Penguins ist ein Platz in den vorderen Reihen nicht garantiert. Die Superstars Sidney Crosby und Evgeni Malkin, Veteran Phil Kessel und Torjäger Jake Guentzel sind in den ersten beiden Reihen gesetzt und Patric Hornqvist erwies sich mit 37 Punkten genauso produktiv wie Kahun, obwohl er weniger Spiele absolvierte als der Deutsche. Unter Umständen wird sich Kahun also mit einem Platz in der dritten Formation begnügen müssen. Wer jedoch mit wem auf dem Eis antreten wird, wird sich erst in der Vorbereitung im September zeigen.
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"Er hatte ein starkes erstes Jahr", lobte General Manager Jim Rutherford. "Sie haben ihn als Center verpflichtet und er ist auf den Flügel ausgewichen, das hat man über die Jahre bei vielen meiner Spieler gesehen. Er kann alle drei Positionen im Angriff spielen. Er ist ein außergewöhnlicher Skater, hat gute Hände und eine unglaubliche Technik... Wenn man so einen Spieler bekommt, der überall einsetzbar ist, gibt einem das eine Flexibilität, die wir glaube ich brauchen."
Für Kahun spricht nach einer guten ersten Saison sein junges Alter von 23 Jahren und eben, dass es erst seine Premieren-Saison war. Er musste sich an eine neue Spielweise, die kleinere Eisfläche und neue Mitspieler gewöhnen. Das hat er jetzt hinter sich und kann kommende Saison von Beginn an voll angreifen. In seinem Alter hat er definitiv noch das Potenzial sich weiterzuentwickeln und die schnelle und offensive Spielweise der Penguins dürfte ihm in die Karten spielen.

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Die Penguins schnappten sich ihn sicherlich teilweise auch, um Platz im Salary Cap zu schaffen. Maatta kostete die Penguins knapp über vier Millionen US-Dollar im Jahr, Kahun ist im letzten Jahr seines Einstiegsvertrags und ist im Vergleich zu Maatta mit einem Gehalt von 925.000 Dollar vergleichsweise günstig.
Ein weiterer Grund dürfte der Versuch sein, die Torausbeute aus den hinteren Reihen aufzubessern. Die fiel vergangene Saison relativ spärlich aus, die Penguins waren vor allem auf Crosby, Malkin, Guentzel und Kessel angewiesen. Kahun ist ein idealer Spieler, um dieses Problem in den Griff zu kriegen. Er sollte mehr Torschüsse nehmen, er misst 1,80 Meter und hat mit seinem Gewicht von 79 Kilogramm noch Spielraum nach oben, um körperlich zuzulegen.
Kahun ist jedoch definitiv in der Lage der Offensive der Penguins noch ein paar Prozent mehr Durchschlagskraft zu verleihen, die in der Endabrechnung wichtig sein könnten.