Christian Treptow:Ja, ich mag die Freiluftspiele. Ob es nun das Heritage Classic oder das Winter Classic ist. Das sind tolle Veranstaltungen. Nicht außer Acht lassen darf man dabei, dass es hauptsächlich um das Spektakel geht. Das Event ist der Star. Die Zuschauer genießen das Angebot rund um das Stadion. Souvenirs gehen schneller über die Ladentheken als warme Brötchen beim Bäcker am Sonntagmorgen.
Fragt man die Spieler, dann genießen sie die Partien draußen natürlich, weil es abseits vom Ligaalltag mal etwas Anderes ist. Auf der anderen Seite relativiert sich das schnell, sobald Wettereinflüsse ins Spiel kommen - Schnee, Regen, Sonneneinstrahlung. Das alles kann die Eisqualität beeinflussen. Das passiert in einer Halle natürlich nicht. Die Freiluftspiele haben sich etabliert und gehören aus meiner Sicht mittlerweile dazu. Es sollten nur nicht zu viele in einer Saison werden. Sonst geht der Reiz des Besonderen verloren.
Christian Rupp:Ich gebe meinem Namensvetter recht: Freiluftspiele würden an Reiz verlieren, wenn sie zu häufig stattfinden. Das Original ist und bleibt für mich das Winter Classic am Neujahrstag. Das Besondere an diesem Event sind für mich nicht nur die vielen Fans, die Stimmung oder die Trikots, sondern auch das Gefühl, zu den Wurzeln zurückzukehren. Ich selbst habe Eislaufen und Eishockeyspielen noch auf zugefrorenen Weihern gelernt. Mittlerweile frieren hierzulande im Winter aber leider kaum noch Gewässer zu, sodass auch für nachfolgende Generationen viel von diesem ursprünglichen Gefühl verloren gegangen ist.
Wie mir geht es denke ich auch vielen NHL-Spielern: Zwar sind die Winter in Kanada noch deutlich frostiger und Pond-Hockey damit noch möglich, doch auch diese Jungs haben genau dort einmal angefangen, bevor es aufs Kunsteis in die Hallen ging. Ein Stück weit wird also jeder NHL-Profi wieder zum Kind, wenn unter freiem Himmel Eishockey gespielt wird. Ein schönes Gefühl - für Spieler und Fans.