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Am Donnerstagabend verlängerten die Washington Capitals ihr Abonnement auf die Stanley Cup Playoffs. Mit einem 3:2-Erfolg gegen die Carolina Hurricanes in der PNC Arena von Raleigh machte der amtierende Stanley Cup Champion seine fünfte Playoff-Teilnahme hintereinander und seine zehnte in elf Jahren perfekt.

Wer vermutete, die Capitals seien in der Saison nach dem ersten Titelgewinn ihrer Franchise-Geschichte erfolgsgesättigt, sieht sich getäuscht. Vor allem ihr Saisonendspurt erweist sich als grandios. Im Monat März gewann keine Mannschaft öfters (10) und keine sammelte mehr Punkte (21) als die Capitals.
100 Zähler haben sie mittlerweile auf ihrem Konto. Sie knackten damit zum fünften Mal in Serie die 100-Punkte-Marke und stehen kurz davor, zum vierten Mal hintereinander die Metropolitan Division als Tabellenerster abzuschließen - die New York Islanders und Pittsburgh Penguins leisten noch kräftig Widerstand.

WSH@CAR: Vrana mit der Rückhand durch die Beine

"Es ist fantastisch, wir sind so aufgeregt. Es wird toll sein, wieder in den Playoffs zu spielen", freute sich Washingtons junger tschechischer Stürmer Jakub Vrana, dem gegen Carolina der Treffer zum 2:2-Ausgleich gelungen war.
Auch unter der neuen sportlichen Leitung, Todd Reirden hatte im vergangenen Sommer das Traineramt von Erfolgscoach Barry Trotz übernommen, sind die Capitals stark wie eh und je - wenn nicht sogar noch besser. Zum Vergleich: In ihrem Meisterjahr 2018 schlossen sie die reguläre Saison als Sechster der Liga, als Dritter der Eastern Conference und als Spitzenreiter der Metropolitan ab, aktuell liegen sie nach Punkten ligaweit auf dem vierten, in der Conference auf dem dritten Platz und sie sind erneut Divisionserster.
"Je mehr du spielst, desto mehr erkennst du, dass die Platzierung keine Rolle spielt", sagte Capitals Torwart Braden Holtby, der es zum fünften Mal auf mindestens 30 Saisonsiege brachte. "Dein Ziel ist es, die Playoffs zu schaffen. Von uns wird erwartet, dass wir in die Playoffs kommen; vielleicht nehmen wir es ein wenig als selbstverständlich hin. Wir hatten Glück, dass wir gut zusammengestellte Mannschaften hatten. Jedes Team ist nah dran an den Playoffs]."
Die Konkurrenz darf sich darauf gefasst machen, dass mit den Capitals in den Playoffs wieder zu rechnen sein wird.
Coach Reirden gefällt die Einstellung mit der seine Spieler ihre Aufgaben verrichten: "Unsere Jungs haben niemals aufgegeben [Zweimal waren sie in Carolina hinten gelegen]. Sie sind dabei geblieben. Mit einer solchen Einstellung war das Team in der Vergangenheit in den Playoffs erfolgreich gewesen. Das ist es, was es braucht."
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Vorher würde Washingtons Teamkapitän Alex Ovechkin, der vier Partien vor Saisonende bei 49 Toren liegt, noch gerne zum achten Mal eine Spielzeit mit mindestens 50 Treffern absolvieren, und zum achten Mal nach 2008, 2009, 2013, 2014, 2015, 2016 und 2018 die Maurice Richard Trophy als Torschützenkönig abräumen. Sein ärgster Konkurrent bei diesem Vorhaben ist mit Leon Draisaitl (47 Tore) der beste deutsche Eishockeyspieler aller Zeiten.
Ungebrochen ist der Ehrgeiz der Mannschaft, die nun ihre Chance bekommt, den Titel zu verteidigen. Ein zusätzlicher Ansporn dürfte für sie sein, dass in den vergangenen 30 Jahren nur drei Mannschaften dieses Kunststück gelungen war - zweimal den Pittsburgh Penguins (1990, 1991 und 2016, 2017) sowie den Detroit Red Wings (1997, 1998).
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Ihre 29. Playoff-Teilnahme war das Pflichtprogramm in der regulären Saison, nun folgt die Kür in der Postseason. Noch steht nicht fest, wer ihr Gegner in der ersten Playoffrunde sein wird, doch wer auch kommt, sie sind vorbereitet mit 21 Spielern aus der Meistermannschaft im Kader, mit sechs Akteuren, die bereits mindestens 20 Saisontore auf dem Konto haben (Ovechkin; T.J. Oshie, 23; Vrana, 23; Tom Wilson (22); Brett Connolly, 22 und Evgeny Kuznetsov, 20) und mit einem Holtby im Tor, der über die Erfahrung von 82 Playoff-Auftritten (45-37) verfügt.
Vielleicht gibt es für sie auch in diesem Jahr wie in den drei Jahren zuvor ein Wiedersehen mit den Penguins. Der Sieger dieser Serien durfte sich am Ende auch über den Cup-Gewinn freuen.