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Eine der größten Befürchtungen rund um die Tampa Bay LIghtning vor Spiel 1 in der Best-of-7-Serie des Eastern Conference Finales in den Stanley Cup Playoffs 2018 gegen die Washington Capitals war, dass sie wegen der längeren Pause ähnlich schwach starten könnten, wie in der zweiten Runde, als sie bei gleicher Konstellation in Spiel 1 den Boston Bruins zu Hause mit 2:6 unterlagen.

Doch genau das trat ein, aber weniger, weil die Lightning so schwach agierten, sondern deswegen, weil ihr Gegner in allen Mannschaftsteilen durchweg zu überzeugen wusste. Einschränkend ist anzumerken, dass die Partie hätte gänzlich anders laufen können, wenn das Tor von Bolts-Stürmer Nikita Kucherov acht Sekunden vor dem Ende des 1. Drittels zum vermeintlichen 1:1-Ausgleich gezählt hätte und nicht wegen zu vieler Spieler auf dem Eis aberkannt worden wäre und dadurch Alex Ovechkin nur 1,8 Sekunden später aus dem daraus resultierenden Bully in der gegnerischen Zone und dem Powerplay auf 2:0 erhöht hätte.

"Es war ungewöhnlich und interessant", sagte Capitals-Trainer Barry Trotz. "Es wird häufig über die Möglichkeiten gesprochen und das war so eine. Sie haben unglücklich den Ausgleich verpasst und wir schießen gleich darauf das zweite Tor. Wer weiß, wie es im anderen Fall gelaufen wäre."
Doch das alles ist nur Spekulation. Am Ende stand ein verdienter 4:2-Sieg der Capitals mit einem erstaunlich souveränen Auftritt und die 1:0-Führung in der Serie. Andererseits bewegte sich der Auftritt der Gäste aus der US-amerikanischen Hauptstadt nahe an der Perfektion, so dass davon auszugehen ist, dass ein anderer Ausgang dieser doch sehr skurrilen Szene zum Ende des ersten Drittels am Endergebnis wenig verändert hätte.
"Wir wissen, wie wir spielen müssen und das haben wir heute getan", betonte Capitals Trainer Barry Trotz. "Wir haben schnell, wir haben unsere Schnelligkeit genutzt, aggressiv, aber gleichzeitig intelligent und haben sie nicht ins Spielen kommen lassen."
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In der Tat: Offensive, Defensive, Torhüter und die Special Teams, alle Mannschaftsteile von Washington agierten exzellent. Die auf dem Papier besten Spieler waren diesmal auch tatsächlich die besten Spieler auf dem Eis, die Schlüsselspieler gingen mit gutem Beispiel voran und die taktische Ausrichtung des Trainers wurde nahe der Perfektion auf das Eis gebracht.
"Es gibt heute nicht viel zu bemängeln, aber Ansätze gibt es immer", versicherte Trotz, der die Partie sicher akribisch aufarbeiten wird, um weiter am großen Ziel zu feilen. "Wir haben alles, was wir uns vorgenommen haben, sehr gut umgesetzt. Ich denke, wir haben heute die komplette Eisfläche bearbeitet, was in einem Playoffspiel notwendig ist. Wir haben das Torhüterspiel bekommen, das wir brauchen, haben den Einsatzwillen und das Selbstbewusstsein bekommen, das wir brauchen, die Disziplin, Detailarbeit, alles diese Dinge kombiniert. Wir werden jedes Spiel eine Chance haben, wenn wir weiter so auftreten."
Der Sieg in Spiel 1 ist nur ein erster kleiner Schritt, drei weitere müssen folgen, wollen die Capitals erstmals seit 1998 (0:4-Niederlage gegen die Detroit Red Wings) und erst zum zweiten Mal in ihrer Geschichte in das Stanley Cup Finale einziehen, doch der Auftritt hat definitiv Lust auf mehr gemacht.
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"Ich denke es war unsere gemeinsame Anstrengung", erzählte Capitals Center Evgeny Kuznetsov. "Wir haben versucht bis zum Ende so durchzuspielen und unsere Vollstreckung war wirklich beeindruckend. Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen und die richtigen Spielzüge gemacht."
Doch für Washington heißt es nun am Boden zu bleiben, denn die Boston Bruins sind warnendes Beispiel genug. Sie unterlagen nach ihrem tollen Auftaktsieg in der zweiten Runde in den folgenden vier Begegnungen mit den Lightning und schieden klar aus.
Dementsprechend fasst Trotz nüchtern zusammen: "Am Ende haben wir ein Eishockeyspiel gewonnen und mehr nicht."