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Pünktlich zum Jahresende präsentieren sich die Vegas Golden Knights in Top-Form: Beim 5:1-Auswärtssieg bei den Arizona Coyotes in der Nacht von Sonntag auf Montag fuhr Vegas den dritten Sieg in Serie ein und stockte das eigene Punktekonto auf 50 Zähler auf. Als erstes NHL-Team überhaupt knackten die Golden Knights die 50-Punkte-Marke zum Jahreswechsel auch in ihrer zweiten Saison seit dem Bestehen.

Schwacher Start - starkes Comeback
In den ersten Wochen schien es ein verflixtes zweites Jahr für die Golden Knights zu werden: Aus den ersten 18 Spielen holte Vegas nur magere 15 Punkte bei elf Niederlagen (7-10-1). "Wir hatten am Anfang Probleme. Der erste Monat war nicht gut für unsere Mannschaft, das wissen wir selbst", sagte Vegas' Stürmer Jonathan Marchessault. "Wir hatten einen schweren Start in diese Saison mit vielen Höhen und Tiefen", zog auch Goalie Marc-Andre Fleury ein Zwischenfazit.
Das Team aus dem US-Bundesstaat Nevada aber schaffte es, den Hebel umzulegen: Aus den letzten 20 Spielen holte Vegas 14 Siege (14-3-3), aus den letzten elf Partien gab es sieben Siege (7-1-3) und in den letzten sechs Runden punktete Vegas immer (4-0-2). "Wir wussten, dass wir mit der Qualität unserer Spieler die Chance auf ein Comeback haben würden. Wir müssen aber genau so weitermachen - es gibt noch viel Hockey zu spielen.", erklärte Marchessault. "Jetzt haben wir mehr Konstanz, haben in jedem Spiel die Chance, es zu gewinnen und klettern in der Tabelle nach oben", so Fleury.

VGK@ARI: Pirri schließt Alleingang perfekt ab

NHL-Rekord für Vegas
Nach starken letzten Wochen sind die Golden Knights in der Pacific Division bis auf Rang zwei vor - punktgleich mit dem Spitzenreiter Calgary Flames. In der gesamten Western Conference sind damit nur die Winnipeg Jets (38 Spiele, 24-12-2) und Calgary (37 Spiele, 23-12-4) erfolgreicher als Vegas (42 Spiele, 23-15-4). Alle drei Teams knackten die 50-Punkte-Marke. Für die Golden Knights bedeutet das sogar einen neuen NHL-Rekord: Jeweils 50 Zähler zum Jahreswechsel in den ersten beiden Saisons gelang zuvor noch keinem anderen Klub in der besten Eishockey-Liga der Welt.
Vegas arbeitet also bereits am nächsten Märchen. Im Vorjahr hatte der Liga-Neuling mit 52 Punkten (36 Spiele, 25-9-2) als zweitbeste Mannschaft der gesamten NHL Silvester gefeiert und damit die gesamte Eishockey-Welt überrascht. Der Wahnsinn ging weiter: 109 Punkte am Ende der regulären Saison (51-24-7), Pacific-Division-Champion, Playoffs, ein Sweep in der ersten Runde (4:0 gegen die Los Angeles Kings) und schließlich das große Stanley-Cup-Finale, wo den Golden Knights der ganz große Wurf verwehrt blieb (1:4 gegen die Washington Capitals). Auch in dieser Saison, in der viele Kritiker ein schweres Jahr für Vegas bezeichnet hatten, scheint eine Überraschung möglich.
Darum starten die Golden Knights durch
Die Gründe für den Aufschwung in "Sin City" sind vielfältig. "Wir haben hart gespielt, wir haben schnell gespielt, wir waren gut im Forechecking, wir haben nicht viele Fehler gemacht und Fleury war einfach Fleury", sagte etwa Marchessault nach dem 5:1-Erfolg in Arizona. Fleury stand bei 22 der 23 Saison-Siege der Golden Knights zwischen den Pfosten und hat mit einem Gegentorschnitt von 2,55 sowie einer Fangquote von 91,0 Prozent erneut gute Statistiken. Der ultimative Publikumsliebling in Las Vegas scheint auch 2018/19 wieder das Zünglein an der Waage spielen zu können.
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Hinzu kommt eine nach wie vor gut geölte erste Sturmreihe mit Marchessault (13 Tore/ 17 Assists/ 30 Scorerpunkte), William Karlsson (15/15/30) und Reilly Smith (9/18/27). Juwel Alex Tuch machte den nächsten Schritt und ist ganz vorne in der internen Scorer-Liste zu finden (13/17/30). Zudem war Neuzugang Max Pacioretty (10/9/19) ein guter Griff. Hinzu kommt die Formstärke zweier Angreifer: Paul Stastny, der 29 Spiele wegen einer nicht näher definierten Unterkörper-Verletzung verpasste, knipste seit seiner Rückkehr fünf Tore in zwölf Spielen. Einen Lauf hat auch Brandon Pirri, der vom AHL-Farm-Team Chicago Wolves hochgezogen wurde und das Vertrauen mit fünf Treffern in sechs Spielen zurückzahlte. "Es läuft gut. Ich habe immer an mich geglaubt und daran, meine Chance zu bekommen. Wenn du dann die Möglichkeit hast, willst du den Leuten, die dich in diese Position gebracht haben, etwas zurückgeben", sagte Pirri.
Wie schon im Vorjahr verfügt Vegas über jede Menge Tiefe im Kader und kann auf Verletzungen reagieren. Selbst in der AHL sind einige Scorer griffbereit. So könnten nach Pirri (17/24/41) auch Daniel Carr (17/23/40) oder der Deutsche Brooks Macek (17/17/34) noch ihre Chance in der NHL erhalten. Das Trio führt derzeit die Scorer-Wertung bei den Wolves an.
2019 warten zwei Rivalen
Im neuen Jahr sind die Golden Knights dann direkt gegen zwei Division-Rivalen gefordert: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (3 Uhr, MEZ) geht es zu Hause gegen die Los Angeles Kings, in der Nacht von Freitag auf Samstag (4 Uhr, MEZ) steht ein Auswärtsspiel beim Verfolger Anaheim Ducks auf dem Spielplan.