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Als neutraler Zuschauer könnte man es sich nicht besser wünschen, das Stanley Cup Finale ist nach vier Spielen erneut ausgeglichen. Die St. Louis Blues holten am Montag im vierten Spiel der Serie im Enterprise Center einen 4:2-Heimsieg gegen die Boston Bruins. Das Finale steht damit in der Serie 2:2. Während im Laufe der Stanley Cup Playoffs bei den Blues oft die dritte und vierte Reihe mit Spielern wie Oskar Sundqvist im Mittelpunkt standen, brachten am Montag die bewährten Superstars den Erfolg, von denen man die wichtigen Tore im entscheidenden Moment erwartet.

"Die besten Spieler müssen meist die beste Leistung bringen", nahm Trainer Craig Berube die Führungsspieler in die Verantwortung, lobte aber zugleich das ganze Team. "Besonders in unserer Offensive haben diese Spieler das Talent und die Fähigkeiten, um die Tore zu erzielen. Unsere Stars waren heute echt stark, sie haben die Tore gemacht. Aber alle Spieler haben ihre Leistung gebracht. Die Sundqvist-Reihe war heute gegen die Bergeron-Reihe wieder unfassbar... es war eine Teamleistung, alle haben ihre Leistung gebracht."
Der Triumphzug, der die Vorentscheidung zugunsten der Bruins verhinderte, begann bereits nach 43 Sekunden und hätte durch keinen passenderen Spieler fallen können. Ryan O'Reilly kam hinter dem Tor an den Puck und versenkte ihn mit einem Bauerntrick nach 43 Sekunden zum 1:0 für die Blues. O'Reilly haderte mit drei Toren in den Playoffs mit seiner Ausbeute vor dem gegnerischen Tor, ist dank 13 Assists mit 16 Punkten aber dennoch der zweitbeste Scorer der Blues. In der regulären Saison war er mit 77 Zählern (28 Tore, 59 Assists) sogar der punktbeste Spieler der Blues, ihr bester Vorbereiter und ihr zweitbester Torschütze. Keine Überraschung also, dass er die Führung brachte.

BOS@STL, Sp4: O'Reilly mit frühem Bauerntrick

"Ryan ist ein großartiger Anführer", lobte Veteran Pat Maroon. "Er ist eine Führungsperson für die Rookies, arbeitet immer hart, ist immer der erste Spieler auf dem Eis, und der letzte, der vom Eis geht. Er war das gesamte Jahr unser bester Spieler... Unsere Stars waren die ganze Saison stark. O'Reilly hat heute zwei wichtige Tore gemacht, Vladimir Tarasenko ist ein unglaublicher Spieler. Er spielt wie ein Monster, er zieht zum Tor und macht die Schüsse, das ist seine Spielweise und das hat heute wieder Früchte getragen. Unsere Spitzenreihen sind gerade stark."
Nach dem Ausgleich der Bruins meldete sich der prägende Spieler der Blues in den vergangenen sieben Saisons zu Wort, kein geringerer als Tarasenko. Seit er 2012 sein Debüt in der NHL feierte, kamen nur 20 Spieler auf mehr als seine 418 Punkte (211 Tore, 207 Assists). Nur acht Spieler schossen seitdem mehr Tore. Gegen die Bruins staubte er den Abpraller nach einem Schuss von Kapitän Alex Pietrangelo ab. Nach dem erneuten Ausgleich folgten ein weiteres Tor von O'Reilly, wieder nach einem Schuss des Kapitäns, sowie ein Treffer bei leerem Tor von Tarasenkos Center Brayden Schenn.
"Pietrangelo war heute einfach eine Macht auf dem Eis", staunte Verteidiger Colton Parayko einmal mehr über seinen Kollegen. "Er war das gesamte Spiel über präsent. Er hat immer einen Einfluss gehabt, in jedem Wechsel. Er war die gesamte Saison und die gesamten Playoffs über ein Anführer, das ist einfach seine Spielweise, wenn es darauf ankommt, dann ist er für uns da."
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Die Bruins gingen in der Serie zwei Mal in Führung, doch St. Louis bewies zwei Mal, dass man mit diesem Team in jeder Situation rechnen muss und dass es kaum möglich ist, die entscheidenden Spieler aus der Partie zu nehmen. Wenn man Tarasenko, Schenn, O'Reilly und Jaden Schwartz im Griff hat, starten Sundqvist, Pat Maroon und Ivan Barbashev durch. Wenn man wiederum diese Spieler matt setzt, kommt erneut die große Stunde der Stars.
Bostons Trainer Bruce Cassidy steht vor einer Herausforderung, um die Waffen in der Offensive der Blues allesamt zu entschärfen, denn alleine die großen Namen sind für jede Verteidigung eine Herausforderung und Berube scheint hinter der Bank der Blues stets eine Antwort zu finden.