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Die Hiobsbotschaften für die St. Louis Blues rissen nicht ab: Nachdem bereits seit dem 24. Oktober Vladimir Tarasenko, ihr torgefährlichster Mann der vergangenen Jahre, ausfällt, da er sich in der Partie gegen die Los Angeles Kings eine Verletzung an der linken Schulter zugezogen hatte, müssen sie seit dem 21. November auch noch auf die Dienste von Sammy Blais verzichten, der sich sein rechtes Handgelenk ramponierte. Der 23-jährige Linksaußen war mit fünf Toren und drei Assists richtig stark in seine vermeintlich erste volle NHL-Saison gestartet, nachdem er in den zwei Jahren zuvor immer wieder nach San Antonio ins Farmteam geschickt worden war.

Als wäre dem Verletzungspech damit nicht schon genüge getan, fielen ausgerechnet vor dem Spitzenspiel der Western Conference zwischen den Blues und den Colorado Avalanche auch noch Verteidiger Carl Gunnarsson wegen einer Armverletzung und kurzfristig Center Ivan Barbashev aus. Der 24-jährige Moskauer hatte sich zu einer festen Größe im Sturm des amtierenden Stanley Cup Champions entwickelt und musste wegen einer Blessur im oberen Köperbereich passen, als sich am Montag die Avalanche die Ehre im Enterprise Center gaben.
Nur ein Zähler trennte die Kontrahenten aus Missouri und Colorado in der Tabelle der Central Division. Mit einem Sieg wären die Avalanche an ihren Gastgebern vorbeigezogen und an die Tabellenspitze gestürmt.
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Die Vorzeichen, dass das Vorhaben gelingen könnte, standen für die Avalanche nicht schlecht. Sie reisten mit der Empfehlung von neun Partien, in denen sie jeweils punkten konnten (8-0-1) in die Stadt am westlichen Ufer des Mississippi. Zudem hatten sich ihre Verletztenreihen gelichtet und ihre wichtigsten Spieler, mit Ausnahme von Verteidiger Cale Makar, waren wieder mit an Bord.
Doch anstatt sich eines Sieges und der damit einhergehenden Tabellenführung zu erfreuen, mussten die Avalanche die bittere Erfahrung machen, dass diese Blues immer noch eine Schippe drauflegen können und erst gar nicht anfangen über ihr Verletzungspech zu lamentieren. 5:2 lautete der Endstand zu Gunsten der Hausherren, die vorerst einmal Colorados Höhenflug beendeten, der mit einem 3:1-Sieg gegen die Edmonton Oilers am 27. November begann.
Die Blues legten von der ersten Minute an ein Tempo vor, so dass ihren Gästen kaum Zeit zum Verschnaufen blieb. Als Albtraum für den deutschen Schlussmann Philipp Grubauer und seine Avalanche sollte sich schließlich Blues-Stürmer David Perron herausstellen. Bevor Perron 69 Sekunden vor der ersten Pause erstmals traf, hatte Grubauer bereits 14 Schüsse abgewehrt. Im weiteren Spielverlauf komplettierte Perron seinen fünften NHL-Hattrick.

Perron

"Sie haben das ganze erste Drittel kontrolliert", musste Colorados Trainer Jared Bednar unumwunden zugeben und zollte den Blues Respekt. "Wir waren einfach nicht gut genug, weißt du. Sie waren dominant, sie haben sich den Sieg verdient, keine Frage."
Die Blues ließen sich auch von dem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand zur Mitte des zweiten Durchgangs nicht aus dem Konzept bringen. Bei der erneuten Führung, noch bevor das Drittel beendet war, profitierten sie von einer vierminütigen Strafe gegen Nazem Kadri.
Als es darauf ankam, funktionierte wieder das Überzahlspiel der Blues, die zuvor spieleübergreifend bei 15 Powerplays nicht mehr getroffen hatten.
Im richtigen Moment bereit zu sein, im Wissen über einen tiefen Kader zu verfügen, der namhafte Ausfälle kompensieren kann, zeichnet ein Spitzenteam und einen Anwärter auf die Meisterschaft aus. Neben dem erfahrenen Perron, schossen Verteidiger Vince Dunn und der 21-jährige Jordan Kyrou, mit seinem ersten Tor in seiner vierten Saisonpartie, die Blues auf die Siegerstraße.
Neun verschiedene Spieler der Blues weisen 15 oder mehr Scorerpunkte aus und sogar deren zwölf Akteure kommen auf einen Schnitt von mindestens 0,40 Punkten pro Spiel.
"Wenn das Powerplay die richtigen Dinge tut und Schüsse auf das Tor bringt, hat das Einfluss auf die nächste Reihe, die heraus aufs Eis kommt. Wir wollen so viel wie möglich punkten, aber vor allem wollen wir das Momentum auf unsere Seite schaffen. Ich bin der Meinung, wir haben Ende des zweiten Drittels gute Arbeit für unser Team geleistet und das ins dritte mitgenommen", analysierte Dunn, der 37 Sekunden vor der Pausensirene zum 3:2 getroffen hatte.
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Dank ihres ausgeglichenen, in der Tiefe gut bestückten Kaders haben die Blues drei Siege in Folge eingefahren. Vor allem in den Partien gegen Mannschaften aus der eigenen Conference hinterlassen sie einen bleibend positiven Eindruck. Seit Saisonbeginn lautet ihre Bilanz gegen Teams aus dem Westen 15-2-3.
In ihren kommenden neun Partien bis zum 7. Januar treten die Blues jeweils gegen West-Teams an. Zum Auftakt statten die Oilers am Mittwoch St. Louis einen Besuch ab (Do. 2:30 Uhr MEZ; NHL.TV).