NYI@TBL: Bailey trifft mit einem Konter in Unterzahl

'Die Defensive gewinnt Meisterschaften.' Spiele aber auch, wie die New York Islanders tagein, tagaus beweisen. Am Montag fuhr das Team von Coach Barry Trotz seinen 20. Saisonsieg ein. In ihrem 29. Saison-Auftritt bezwangen sie mit 5:1-Toren die Tampa Bay Lightning in der Amalie Arena von Tampa.

Noch nie waren einem Team der Islanders so schnell nach Saisonstart 20 Siege gelungen. Dabei ist die Geschichte der Islanders gespickt mit erfolgreichen Mannschaften, wenngleich deren glorreichste Zeiten bereits knapp vier Jahrzehnte zurückliegen. In den Spielzeiten 1977/78 bis 1983/84 wurden die Islanders sechsmal Conference-Champion und sie gewannen von 1980 bis 1983 viermal hintereinander den Stanley Cup. Nur einmal sammelten sie mehr als die 42 Punkte in 29 Partien wie in diesem Jahr (20-7-2): 1978-79 waren es deren 43 (18-4-7).
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Trotz hat eine Gewinnermentalität bei seinen Spielern herausgekitzelt, die seinesgleichen sucht. Er lässt sie ein System spielen, das ihren Fähigkeiten angepasst ist und er hat es über die eineinhalb Jahre seines Schaffens für die Organisation nahezu perfektioniert.
Bei den Islanders ziehen sie alle mit. Jeder einzelne von ihnen weiß, dass sie nur gemeinsam etwas reißen können.
"Ein wirklich guter Teamsieg. Wir brauchten ein wichtiges Tor und wir haben es geschossen. Unsere Special Teams waren riesig, wir hatten heute Abend einen starken Torhüter. Das Spielniveau des gesamten Kaders war überragend gegen eine sehr gute Eishockeymannschaft. In diesem Gebäude stehen wir immer wieder vor Herausforderungen. Unsere Special Teams, wir erzielen ein Tor bei Unterzahl, einen Powerplay-Treffer, das sind alles Elemente, die man in seinem Spiel braucht. Letztendlich hatten wir diesen Killerinstinkt", zeigte sich Trotz voll des Lobes über seine Mannschaft.

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Beim Stande von 1:0 für die Islanders zur Mitte des zweiten Durchgangs musste ihr Verteidiger Scott Mayfield auf der Strafbank Platz nehmen. Die Gäste überstanden nicht nur diese brenzlige Situation gegen das Team mit der besten Powerplay-Erfolgsquote der Eastern Conference schadlos, sondern legten noch einen drauf. Josh Bailey machte sich bei Unterzahl auf den Weg zu einem Alleingang und schloss mit einem Schuss ins linke Toreck eiskalt zum 2:0 ab.
Vor allen nachdem ihnen der Anschlusstreffer durch Steven Stamkos geglückt war, arbeiteten die Lightning. Sie werkelten und versuchten alles Mögliche, um die drohende Niederlage zu verhindern. Das Bollwerk der Islanders hielt jedoch den Angriffsbemühungen stand. Und es kam, wie es kommen musste: Als die letzte Viertelstunde angebrochen war, machten Brock Nelson mit einem Doppelschlag und anders Lee mit seinem Überzahltor den Sieg perfekt.
32:24 lautete nach 60 Minuten das Torschussverhältnis zu Gunsten der Lightning. Rechnet man noch die geblockten Schüsse und jene Schüsse hinzu, die den von Semyon Varlamov gehüteten Kasten mehr oder weniger knapp verfehlten, wird das optische Übergewicht der Hausherren noch deutlicher - 71:44(!).
"Der Sieg gehört dem Team. Es geht nur um die Mannschaft. Ich muss diesem Team die Ehre erweisen. Die Jungs kämpfen vor mir und spielen wirklich defensiv gut, wie auch heute Abend", sagte Varlamov, der zum dritten Mal in Folge gewann, wenn er von Spielbeginn an im Tor stand.

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Was kümmern den Islanders statistische Zahlen wie Torschüsse: 14 ihrer Siege fuhren sie ein, obwohl ihr Gegner mehr Torschüsse zu verzeichnen hatte (14-5-1). Jetzt könnte man dagegen argumentieren, dass die Trotz-Truppe eben öfters das erste Tor in einer Partie erzielt und dadurch den Konkurrenten gezwungen hat, mehr Druck aufzubauen. Mitnichten ist das der Fall: 14 Mal lagen sie mit 1:0 vorne, in 15 Partien ihr Gegner, und dennoch gewannen die Islanders hiervon neun Spiele (9-5-1).
Keine andere Mannschaft der Liga weist nach einem 0:1-Rückstand eine bessere Erfolgsquote aus als die 60,0 Prozent der Islanders. Es gibt nur weitere vier Teams, deren Quote mindestens 50 Prozent beträgt wie die des Tabellenzweiten der Metropolitan Division (Boston Bruins 58,3 Prozent; Washington Capitals 57,1 Prozent; Winnipeg Jets 50,0 Prozent; Colorado Avalanche 50,0 Prozent).
Die Islanders brauchen keine Superstars, die jährlich ein Gehalt im zweistelligen Millionenbereich beziehen, um Ergebnisse einzufahren. Durch ihren Gemeinsamkeitssinn und ihren starken Charakter finden sie meistens einen Weg, damit es am Ende für sie ausreichend Grund zum Jubeln gibt.