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Wenn andere schwächeln, muss man bereit sein und die Chance am Schopfe packen!
Es waren nicht nur leere Versprechungen, die Chicago Blackhawks Stürmer Alex DeBrincat am 17. Januar nach der 3:4-Niederlage bei den New York Rangers abgab: "Wir müssen einstellen, dass der Gegner, aus unseren Fehlern heraus, zu Möglichkeiten kommt. Die anderen Teams profitieren davon. Wir müssen immer die vollen 60 Minuten kämpfen und alles geben, damit solche hochkarätigen Chancen erst gar nicht entstehen."

CHI@EDM: Kahun lenkt im Powerplay Seabrooks Schuss ab

Nach fünf Niederlagen in Folge und nur einem Sieg aus ihren ersten acht Auftritten im Januar (1-4-3), standen die Blackhawks als punktschlechtestes Team der Liga bereits mit dem Rücken zur Wand. Nur die kühnsten Optimisten erwarteten, dass das NHL-Vorzeigeteam der Jahre 2009 bis 2017 noch die Wende hinkriegen würde. Entgegen aller Beteuerungen im Sommer, schien es sicher, dass die Stanley Cup Playoffs zum zweiten Mal in Folge ohne den dreifachen Stanley Cup Champion dieses Jahrzehnts stattfinden werden.
Drei Wochen und fünf Auftritte später ist die Tabellensituation der Blackhawks in der Western Conference keineswegs mehr so offenkundig klar. War das vielleicht sogar abzusehen, trotz der schlechten Ausgangssituation?
Die Blackhawks verloren zwar ihre Spiele, doch ihre Leistungsträger im Kader gingen immer mit gutem Beispiel voran, auch in jenen Partien, in denen sie am Ende mit leeren Händen oder nur einem Punkt dastanden. Irgendwann musste es sich doch in den Resultaten widerspiegeln, dass ein Patrick Kane in den ersten acht Januar-Partien fünf Tore und zehn Assists erzielte, dass Kapitän Jonathan Toews (2 Tore, 5 Assists) in sechs Spielen punktete, dass der erst 21-jährige Alex DeBrincat sechs Tore schoss und Dominik Kahun (4 Tore, 1 Assist) an fünf Treffern der Blackhawks beteiligt war.
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Die Belohnung folgte auf dem Fuß in Form von fünf doppelten Punktgewinnen in Serie. Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass die Blackhawks befreiter aufspielen, nachdem niemand mehr auf sie gesetzt hatte.
Während einige Teams ihr Heil darin suchen, zunächst einmal hinten dicht zu machen, um wieder zurück auf die Erfolgsspur zu finden, verfolgen die Blackhawks ein gänzlich anderes Konzept: Stürmen was das Zeug hält!
Seit der Woche vor dem All-Star Game sammelte kein NHL-Team mehr Punkte (10), schoss keine Mannschaft mehr Tore (27) und nur die Philadelphia Flyers waren mit ihrer Powerplayquote von 50,0 Prozent etwas effektiver als die Blackhawks (43,8 Prozent).
Kane baute dabei mit fünf Treffern und acht Assists seine Punkteserie auf zwölf Spiele aus, Toews (5 Tore, 6 Assists) stand ihm im Toreschießen in Nichts nach, DeBrincat (2 Tore, 7 Assists) ließ seine Vorbereiter-Qualitäten aufblitzen und Kahun (1 Tor, 3 Assists) zeigte mit vier Scorerpunkten in den vergangenen zwei Auftritten, dass mit ihm weiterhin zu rechnen ist.

CHI@EDM: Kane trifft und baut seine Punkteserie aus

Es ist bemerkenswert, dass jeder der 17 Spieler, der in mindestens vier der letzten fünf Partien der Blackhawks auf dem Eis stand, wenigstens einen Scorerpunkt erzielte. Stichwort: Mannschaftliche Geschlossenheit.
Dass sich die Ausgangslage der Blackhawks hinsichtlich ihres Saisonziels Playoff-Qualifikation deutlich verbessert hat, liegt auch daran, dass just in dieser wichtigen Saisonphase einige der direkten Konkurrenten im Rennen um eine Wildcard strauchelten. Während die Blackhawks Spiel für Spiel punkteten, ließen die Anaheim Ducks (0-5-0) Federn, blies den Arizona Coyotes (2-3-1) ein heißer Wind entgegen, wurden die Colorado Avalanche (0-4-0) viermal überrollt, die Edmonton Oilers (0-3-2) bohrten meist vergeblich nach Punkten und den Vancouver Canucks (2-3-0) stand kein kanadischer Cartoon-Held wie Johnny Canuck zur Seite, damit sie punktverlustfrei ihre Auftritte absolvieren.
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Für die Blackhawks ist wieder alles offen: Ihr Rückstand gegenüber dem zweiten Wildcard-Platz ist auf drei Zähler geschmolzen und selbst die Minnesota Wild liegen mit einem Vorsprung von sechs Punkten, bei einem weniger absolvierten Spiel, wieder in Reichweite.
Chicagos Trainer Jeremy Colliton strotze nach dem 6:2-Erfolg am Dienstag in Edmonton voller Zuversicht: "Es ist schön, dass wir es am Laufen halten und sich die Dinge endlich ein wenig verändern. Wir haben das Momentum und wir spielen gut. Für gewöhnlich kommen dann auch die richtigen Ergebnisse heraus. Wir müssen nur weitermachen und wir werden unsere Punkte bekommen."