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Ab Mitte September beginnen in der NHL die Training Camps zur Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga genauer unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme umfasst die wichtigsten personellen Veränderungen, die Schlüsselspieler, die Stärken und Schwächen sowie die Playoff-Chancen.

In dieser Ausgabe: Pittsburgh Penguins
Einige Fans der Pittsburgh Penguins dürften in der Offseason nervös gewesen sein. Bestand doch die reale Gefahr, dass das langjährige Top-Trio Sidney Crosby, Evgeni Malkin und Kris Letang auseinanderbricht. Während der Vertrag von Crosby ohnehin noch für drei Spielzeiten Gültigkeit hat, liefen die Arbeitspapiere von Malkin und Letang aus.
Doch die Anhänger dieser traditionsreichen Franchise durften im Sommer aufatmen. Beide verlängerten ihre Verträge für mehrere Jahre. Malkin steht nun bis zum Jahre 2026 bei den Penguins unter Vertrag, Letang sogar bis zum Jahre 2028. Die drei Superstars haben nie für ein anderes NHL-Team gespielt und führten diese Franchise in den Jahren 2009, 2016 und 2017 zum Gewinn des Stanley Cups.
Seitdem stellt sich Jahr für Jahr die Frage, ob das Trio im reifen Eishockey-Alter von 35 Jahren bzw. im Falle von Malkin von 36 Jahren noch einmal nach dem Titel greifen kann.

Das Beste der Pittsburgh Penguins

Schlüsselspieler
Crosby, Malkin und Letang sind der Beweis dafür, dass NHL-Stars auch im höheren Alter noch zu den Besten ihres Fachs gehören können. Malkin konnte letzte Saison verletzungsbedingt zwar lediglich 41 Spiele absolvieren, kam danach aber stark zurück und verbuchte 20 Tore sowie 22 Assists. Der Verteidiger Letang bereitete 58 Treffer vor und erzielte zudem zehn Tore. Auch der Kapitän Crosby ist weiterhin sehr effektiv. 31 Tore und 53 Assists gelangen ihm in der vergangenen Saison.
Übertroffen wurde Crosby in der teaminternen Scorer-Liste lediglich von Jake Guentzel. Der Flügelstürmer, der bereits seit dem Jahre 2016 für die Penguins aktiv ist und ebenfalls nie ein anderes NHL-Trikot trug, spielte mit 40 Toren und 44 Assists die effektivste Saison seiner Karriere.

Crosbys Top 5 Tore in 2021/22

Andere Top-Stürmer wie Bryan Rust (24 Tore, 34 Assists) oder der 37-jährige Jeff Carter (19 Tore, 26 Assists) kommen in der öffentlichen Wahrnehmung teilweise zu kurz, weil die Medien vorrangig über die namhaften Superstars berichten. Das ändert allerdings nichts daran, dass auch sie einen sehr hohen Wert für die Mannschaft haben. Selbiges trifft auf Rickard Rakell zu. Nachdem der rechte Flügelstürmer im März von den Anaheim Ducks nach Pittsburgh getradet wurde, unterzeichnete er in der Offseason einen Vertrag bis zum Jahre 2028.
Personelle Veränderungen sind vorwiegend in der Abwehr zu finden. John Marino und Mike Matheson wurden weggetradet, Ty Smith und Jeff Petry sind dafür neu in der Mannschaft. Über die Free Agency wurde zudem Jan Rutta verpflichtet, der mit Tampa Bay Lightning zwei Mal 2020 und 2021 den Stanley Cup gewann.
Das Tor hüten sollen weiterhin Tristan Jarry und Casey DeSmith, die mit einer Save-Quote von 91,9 bzw. 91,4 Prozent in der vergangenen Saison ein zumindest ordentlicher Rückhalt waren.
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Stärken
Die Penguins haben eine größtenteils eingespielte Mannschaft mit viel Erfahrung. Spieler wie Crosby, Malkin, Letang und Guentzel wissen, wie sich der Stanley Cup gewinnen lässt. Möglicherweise hängt es auch mit ihrer Routine zusammen, dass es keinen großen Leistungsunterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen gibt. Die Bilanz in der eigenen Arena (23-13-5) war vergangene Saison fast identisch mit der in den Auswärtsspielen (23-12-6).

Malkins Top 5 Tore in 2021/22

Die Verteidigung der Penguins ist schwer zu überwinden. In der vergangenen Saison ließen sie im Schnitt lediglich 2,71 Tore pro Spiel zu. Dies war der fünftbeste Wert der NHL. Auch in Unterzahl erwies sich Pittsburgh als widerstandsfähig. Mit einer Penalty-Kill-Quote von 84,4 Prozent belegen sie Platz 3 der NHL.
Verbesserungspotenziale
Das größte Problem der Penguins ist, dass sie in den Playoffs einfach nicht an die guten Leistungen der regulären Saison anknüpfen können. In den vergangenen vier Spielzeiten war das erste Playoff-Duell gleichbedeutend mit dem Saisonaus.
In der zurückliegenden Spielzeit unterlagen sie trotz einer 3:1-Führung in der Best-of-Seven-Serie über sieben Spiele den New York Rangers. Pittsburgh war zwar mit durchschnittlich 4,14 erzielten Toren sehr effektiv, ließ allerdings auch im Schnitt 4,0 Tore pro Spiel zu. Die Penalty-Kill-Quote war mit 68,4 Prozent längst nicht mehr so hoch wie in der Hauptrunde.
Spieler aus DACH
Derzeit befindet sich kein Spieler aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz im Kader der Penguins.
Vielversprechende Talente
Pittsburgh verfügt über eine relativ erfahrene Mannschaft mit nur wenig jungen Spielern. Der einzige Akteur im derzeitigen Kader, der seit dem Jahre 2000 geboren wurde, ist der 22-jährige Verteidiger Ty Smith. Der Kanadier ist allerdings längst kein Rookie mehr, sondern bringt die Erfahrung aus 114 NHL-Spielen bei den New Jersey Devils mit. Die Penguins gaben für Smith und einen Dritt-Runden-Pick John Marino zu den Devils ab.
"Wir setzen große Hoffnungen in Ty. Wir glauben, dass sein Aufwärtspotenzial ziemlich hoch ist", sagt General Manager Ron Hextall. Smith selber bezeichnet sich als einen Spieler, der "gerne skatet" und ausgestattet ist mit der Fähigkeit "Plays zu machen und den ersten Pass zu spielen."

STL@NJD: Smith erzielt den Führungstreffer

Playoff-Chancen
Der Einzug in die Playoffs wird in Pittsburgh nicht als Ziel betrachtet, sondern als Grundvoraussetzung. Nach dem Jahre 2006 haben die Penguins nicht mehr die Playoffs verpasst. Auch in diesem Jahr sollte der Einzug in die Postseason das absolute Minimalziel sein.
Allerdings lässt sich nicht voraussehen, wie lange Crosby, Malkin und Letang noch ihr hohes Niveau halten können. Crosby und Malkin waren bereits vergangene Spielzeit verletzungsgeplagt. In der Verteidigung könnten die Abgänge von Marino und Matheson Lücken hinterlassen. Heißt also: Um ein Anwärter auf den Stanley Cup zu sein, müsste bei den Penguins sehr viel zusammenpassen.