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Es war eine Erlösung für die Washington Capitals, als sie am 7. Juni endlich erstmals in der Franchise-Geschichte den Stanley Cup gewannen. Während im Kader der Capitals mit Kapitän Alex Ovechckin, Nicklas Backstrom, T.J. Oshie und Braden Holtby einige absolute Stars seit teilweise über einem Jahrzehnt auf ihren ersten Cup warteten, mussten die Fans der Capitals noch viel länger aushalten. Seit die Capitals 1974 den Spielbetrieb in der NHL aufnahmen, standen sie erst zum zweiten Mal im Finale. Bis vor wenigen Tagen, waren sie eine der ältesten noch aktiven Organisationen in der NHL, die nie den Stanley Cup für sich beanspruchen konnten.

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Von den 31 Teams der Liga, gewannen bisher 19 den Heiligen Gral der Eishockeywelt. Zwölf Mannschaften sind immer noch ohne Titel, davon sind lediglich die Buffalo Sabres, die Vancouver Canucks und die St. Louis Blues bereits länger in der NHL aktiv als die Capitals. Die Sabres und die Canucks stießen 1970 zur NHL, die Blues verstärkten die Liga drei Jahre zuvor. Die Arizona Coyotes kämpfen seit 1979, damals noch als Winnipeg Jets, um den Cup. Damit sind sie ein weiterer Klub, der bereits vor 1991 in der Liga spielte und immer noch ohne Meisterschaft ist.
Mit den San Jose Sharks (1991), den Ottawa Senators (1992), Florida Panthers (1993), Nashville Predators (1998) und den Winnipeg Jets (1999, damals Atlanta Thrashers), warten fünf weitere Teams bereits seit dem vorletzten Jahrzehnt auf den großen Erfolg. Die drei jüngsten Organisationen, die noch auf den Titel warten, sind die Columbus Blue Jackets, die Minnesota Wild (beide 2000) und natürlich die Vegas Golden Knights, die in ihrer ersten NHL-Saison überraschend im Finale gegen die Capitals standen.
Während einige dieser Teams in den nächsten Jahren wohl kaum eine reelle Chance haben, in den Klub der Titelträger aufgenommen zu werden, zählen andere durchaus zum Favoritenkreis im Kampf um den Stanley Cup. Die Sabres, Coyotes, Canucks und Senators, belegten diese Saison die letzten beiden Plätze in beiden Conferences, ein Eingreifen in den Kampf um den Cup scheint dementsprechend unwahrscheinlich. Auch die Panthers erreichten die Playoffs seit der Saison 2000/01 nur zwei Mal und gehören damit sicherlich nicht zum Favoritenkreis.

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Die Wild und Blues waren in den letzten Jahren Stammgäste in den Playoffs, jedoch war zumeist in den ersten beiden Runden Endstation, keines der beiden Teams stand je im Stanley Cup Finale. Die beiden Vereine haben wohl bestenfalls Außenseiterchancen. Auch die Blue Jackets waren in den vergangenen beiden Playoffs vertreten und haben einen durchaus talentierten Kader, nach dem Aus in der ersten Runde zweimal in Folge und einer durchwachsenen Saison, scheint auch hier ein echtes Eingreifen in den Kampf um den Cup unwahrscheinlich.
Damit bleiben mit den Sharks, Jets, Predators und Golden Knights noch vier der titellosen Klubs, die aktuell die wahrscheinlichsten Kandidaten auf einen ersten Stanley Cup sind.
Die Jets sind die einzige der vier Mannschaften, die in den letzten drei Jahren nicht im Finale stand. Das Team aus Manitoba spielte aber eine überragende Saison, landete in der regulären Saison auf dem zweiten Platz der gesamten Liga und kam in den Playoffs bis in das Western Conference Finale. Mit einem talentierten, jungen, offensivstarken Kader, sind sie definitiv ein Kandidat, den man nicht unterschätzen sollte.
Die Golden Knights sicherten sich in einer unglaublichen ersten Saison einen Platz in den Geschichtsbüchern des Sports und überwanden jeden Gegner, bis sie im Finale auf Washington trafen und in fünf Spielen unterlagen. Ob sie diesen Erfolg in der nächsten Saison wiederholen können, ist nur schwer einzuschätzen, aber sie haben gezeigt, dass sie das Potential zu großen Leistungen haben.
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Die Sharks standen 2016 im Finale, unterlagen aber den Pittsburgh Penguins in sechs Spielen. Auch in den vergangenen beiden Jahren qualifizierten sie sich für die Playoffs, scheiterten aber 2017 in der ersten Runde an den Edmonton Oilers und in diesem Jahr in der zweiten Runde an den Golden Knights. Die Kalifornier haben einen starken Kader, doch viele ihrer Leistungsträger sind deutlich jenseits der 30 und sie werden nicht jünger. Man sollte sie nicht abschreiben, doch es wäre auch nicht verwunderlich, wenn das Team in den nächsten Jahren abbaut, sollten nicht junge Spieler gefunden werden, die den alternden Kern um Joe Thornton und Joe Pavelski entlasten.
Der wohl wahrscheinlichste Kandidat für einen ersten Titel, kommt aus Nashville, Tennessee. Die Predators waren in den Playoffs 2016/17 das Überraschungsteam. Sie erkämpften sich den letzten Playoff-Platz, kämpften sich dann als Außenseiter souverän bis ins Endspiel und lieferten den Penguins einen harten Kampf, den sie nach sechs Spielen am Ende verloren. In der gerade abgelaufenen Saison, dominierten sie ihre Gegner und sicherten sich mit 117 Punkten in der regulären Saison die Presidents' Trophy als bestes Team der Hauptrunde. In den Playoffs fertigten sie in der ersten Runde die Colorado Avalanche ab, mussten sich dann aber in einem engen Duell nach sieben Partien den Jets geschlagen geben.
Nach dem Erfolg der Capitals, können also durchaus einige Teams auf die erste Championship ihrer Franchise-Geschichte hoffen. Washington hat bewiesen, dass auch die üblichen Verdächtigen auf jeden Fall schlagbar sind und man selbst nach über 40 Jahren ohne Titel seine Hoffnung bewahren darf.