mcdavid goal

Im dritten Anlauf gelang den Edmonton Oilers in der Nacht von Samstag auf Sonntag der erste Saisonsieg: Die Oilers gewannen im Madison Square Garden bei den New York Rangers mit 2:1. Den Siegtreffer erzielte Connor McDavid im Powerplay - gerade die Special Teams könnten bei Edmonton den Unterschied machen.

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Superstar-Power im PP: Draisaitl auf McDavid
Ryan Nugent-Hopkins spielte Leon Draisaitl links an der Grundlinie an. Der Deutsche nahm sofort den vor dem rechten Pfosten postierten McDavid ins Visier und schickte einen Pass quer durch den Slot in Richtung Oilers-Kapitän. McDavid nahm das Zuspiel mit dem Schlittschuh an und vollendete per Rückhand zum 2:1-Siegtreffer (47.).
"Er hatte etwas Zeit, also hat er mich irgendwie eiskalt erwischt. Ich habe versucht, meine Schiene und meinen Schläger auf die andere Seite zu bekommen, aber der Puck ist trotzdem an meinem Arm oder irgendwo vorbeigegangen", beschrieb Rangers-Torwart Henrik Lundqvist die Szene.

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Das Powerplay als entscheidender Faktor
Für Edmonton war es das zweite Powerplay-Tor in der laufenden Saison. Der letzte Überzahl-Treffer gelang beim Saison-Auftakt im Rahmen der Global Series 2018 beim 2:5 gegen die New Jersey Devils. Damals hatten Draisaitl und McDavid für Milan Lucic aufgelegt. Seitdem aber blieben sieben Powerplay-Möglichkeiten ungenutzt. Erst im Madison Square Garden ging der Knoten wieder auf - prompt verließen die Kanadier das Eis als Sieger. In der laufenden Spielzeit kommen die Oilers auf eine Überzahl-Erfolgsquote von 20 Prozent (2/10).
Gerade das Powerplay könnte für Edmonton ein Weg sein, in die Erfolgsspur zu finden. Das zeigt schon der Blick auf letzten beiden Jahre: 2016/17 hatten die Oilers mit 22,9 Prozent das fünftbeste PP in der gesamten NHL und stellten entsprechend die viertbeste Truppe in der Western Conference. In den Playoffs hatten die Kanadier mit 21,4 Prozent das viertbeste PP aller teilnehmenden Teams und drangen bis ins Conference-Halbfinale (3:4 gegen die Anaheim Ducks) vor. Im Kontrast dazu hatte Edmonton 2017/18 mit 14,8 Prozent das schlechteste Powerplay in der NHL und scheiterten als viertschlechteste Mannschaft in der Western Conference krachend an der Playoff-Qualifikation. Ein gutes Überzahlspiel könnte also auch 2018/19 wieder den Unterschied für die Oilers ausmachen.
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McDavid: "Das Tor, das wir gebraucht haben"
Den Grundstein dafür hofft Edmonton beim Spiel in New York gelegt zu haben. "Es war wichtig, dieses Spiel zu gewinnen und das haben wir geschafft. Das Powerplay hat uns das Tor gegeben, das wir gebraucht haben und dann waren wir in der Lage, die Führung zu verteidigen. Das nehmen wir gerne mit", so McDavid. "Die Offensive wird kommen, das wissen wir. Wir müssen dran bleiben, dann werden diese Dinge passieren."
Einen Schritt in die richtige Richtung hat auch Oilers-Coach Todd McLellan gesehen. "Der Fortschritt im Vergleich zu den ersten beiden Spielen war wichtig. Wir haben im Powerplay getroffen und im Penalty Killing einen guten Job gemacht. Wir sind geduldig geblieben, haben in allen Reihen gute Checks gefahren und Saves bekommen, als wir sie gebraucht haben. Es war ein Sieg der kompletten Mannschaft. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir darauf aufbauen."

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Bessere Defensive und besseres PK
Denn nicht nur ein gutes Powerplay, sondern vor allem auch ein starkes Penalty Killing, gepaart mit einer solide Defensivleistung, könnte zum Schlüssel werden. Auch das zeigt der Blick in die jüngere Vergangenheit: In der enttäuschenden Saison 2017/18 stellte Edmonton die fünftschlechteste Defensive (262 Gegentore) und das siebtschlechteste PK - wohlgemerkt mit einem desaströsen Unterzahlspiel bei Heimspielen (65,8 Prozent). Im Vergleich dazu hatten die Kanadier in der erfolgreichen Spielzeit 2016/17 die achtbeste Defensive (207 Gegentore) und lagen beim Penalty Killing immerhin im Mittelfeld der Liga (80,7 Prozent, 17.).
Hier müssen sich die Oilers noch steigern: Bei den Niederlagen gegen New Jersey (2:5) und die Boston Bruins (1:4) kassierte Edmonton neun Gegentore, musste 45:59 Schüsse hinnehmen und überstand nur die Hälfte der Unterzahl-Situationen unbeschadet (3/6). Beim Sieg gegen die Rangers präsentierten sich die Oilers dann deutlich stabiler. "Unser ganzes Defensivspiel war einfach viel besser. Alle fünf Mann sind als Einheit aufgetreten", hob Nugent-Hopkins hervor. In Zahlen: Edmonton ließ deutlich weniger Schüsse aufs eigene Tor zu und hatte gar ein Plus an Schüssen (27:24), überstand zudem zwei Unterzahl-Situationen unbeschadet und traf im Powerplay.
In diese Richtung wollen die Kanadier auch in den nächsten Wochen weitergehen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (2 Uhr MESZ) geht es auswärts zu den Winnipeg Jets. Danach steht am Freitagmorgen (3 Uhr MESZ) das erste Heimspiel der noch jungen Saison gegen Boston an.