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Am 1. Januar 2017 eröffnete die National Hockey League mit dem Eröffnungsbully zum Scotiabank NHL Centennial Classic in Toronto die Feierlichkeiten zur Jahrhundertsaison. Dieses Kapitel schließt sich mit dem NHL100 Classic am Samstag in Ottawa und damit beginnen die nächsten 100 Jahre. Die Gründungsväter der Liga konnten kaum erahnen, welche Entwicklung sie im Jahr 1917 angestoßen haben und wo die NHL heute stehen würde. Ebenso schwer ist vorherzusagen, was die nächsten 100 Jahre passieren wird.

Die Autoren von NHL.com/de wagen ihre ganz eigenen, teilweise utopischen und nicht immer ernst gemeinten Prognosen (oder doch?) der weiteren Entwicklung:
Stefan Herget, Chefautor, NHL.com/de
NHL gründet virtuelle Liga VNHL
Selbstfahrende Autos und fortgeschrittene Computertechnik, eine Entwicklung, bei der amerikanische Konzerne federführend sein wollen. Außerdem sind virtuelle Meisterschaften, bei denen menschliche Spieler mit Joysticks am Computer gegeneinander antreten stark im Kommen. Im Jahr 2027 zum 110-jährigen Jubiläum wird die VNHL (Virtual National Hockey League) gegründet und nimmt kurz darauf neben der NHL den regulären Spielbetrieb auf. Sie erfreut sich bereits in den ersten Jahren mit einer Hallenauslastung von über 90 Prozent großer Beliebtheit und wird zum wirtschaftlichen Erfolg. Das erste elektronische Stanley Cup Finale 2028 zwischen den San Jose Sharks und den New York Rangers verläuft äußerst spannend. Die Rangers gewinnen schließlich in der dritten Verlängerung des siebten Spieles und holen damit den ersten Stanley Cup seit 1994 nach New York, wenn auch nur virtuell. Die Spieler am Joystick zumeist jünger als 18 Jahre, werden trotzdem bei der Parade in Manhattan wie Helden gefeiert. Nur fünf Jahre später ist die Technologie so weit, dass die Partien nicht mehr auf riesigen Bildschirmen stattfinden, sondern sich animierte Spieler als Hologramm "real" am Spielfeld bewegen.
Bernd Rösch, Chefautor, NHL.com/de
Draisaitl wird in die HHOF aufgenommen
Im Anschluss seiner überragenden NHL-Karriere, in der er in 17 Spielzeiten für die Edmonton Oilers und seit der Spielzeit 2022/23 als Kapitän der Vancouver Canucks in 1190 Partien 340 Tore und 544 Assists erzielen und dabei zweimal die Canucks zu einem Stanley Cup Triumph (2025, 2027) führen konnte, kommt Leon Draisaitl im Jahre 2038 zu ganz besonderen Ehren. Das 18-köpfige Komitee der Hockey Hall of Fame entscheidet sich einstimmig den Center als ersten deutschen Eishockeyspieler in die Ehrenhalle aufzunehmen. Viermal, bei jeder seiner Stanley Cup Finalteilnahmen (mit den Oilers unterlag er im Jahre 2021 und 2022 im Endspiel den New Jersey Devils) wurde Draisaitl mit der Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler der Playoffs ausgezeichnet.

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Axel Jeroma, Autor, NHL.com/de
Eisbären gewinnen den Stanley Cup
In 100 Jahren wird sich die NHL längst zu einer Weltliga entwickelt haben. Neben fünf Divisionen mit insgesamt 40 Mannschaften aus Nordamerika gibt es drei weitere Gruppen: zwei in Europa, eine in Asien. Aus Gründen der Tradition und der Markenrechte wurde jedoch auf eine Umbenennung der National Hockey League (NHL) in World Hockey League (WHL) verzichtet.
Um die Reisestrapazen während der Hauptrunde zu minimieren, bestehen die Teams aus einer Stammbelegschaft von 46 Spielern und mindestens zwei Head-Coaches. Sie gehören zwar alle demselben Verein an, leben, spielen und trainieren jedoch an unterschiedlichen Standorten.
Dieses System eröffnet dem Eishockey in Deutschland, Österreich und der Schweiz ungeahnte Möglichkeiten. Eine Vielzahl von Aktiven aus diesen Ländern findet sich in den NHL-Klubs. Darüber hinaus sind die Eisbären Berlin und die Kölner Haie fester Bestandteil einer der beiden europäischen Divisionen, ebenso die ZSC Lions aus Zürich und die Vienna Capitals. Sie spielen in großartigen Multifunktionsarenen mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Zuschauern. Nahezu alle Begegnungen sind restlos ausverkauft. Im Jahr 2053 gewinnen die Eisbären als erstes deutsches NHL-Franchise den Stanley Cup.
Robin Patzwaldt, Autor, NHL.com/de
Expansion vergrößert die Liga
Die NHL wächst seit ihrer Gründung. Ich gehe daher auch in den nächsten Jahren von weiterem Wachstum aus. Wirtschaftlich, aber auch sportlich. Neue Franchises werden hinzukommen. Vielleicht sogar eines Tages über Nordamerika hinaus. Ein NHL-Team in Berlin oder Köln? Eines in Bern oder Wien? Warum eigentlich nicht? Was heutzutage noch utopisch klingt, dass muss es Morgen schon nicht mehr sein. Wer hätte sich zum Beispiel vor 100 Jahren vorstellen können, dass sich die NHL im Jahre 2017 so präsentiert, wie wir sie heute Jahr für Jahr, ja sogar Tag für Tag genießen können? Die nächsten Jahre mit der Liga werden so oder so schön werden, daran dürfte kein Zweifel bestehen.

Christian Göbel, Autor, NHL.com/de
Die NHL nur eine von vier Conferences
Bereits in 50 Jahren wird der Gewinner des Stanley Cup nicht mehr zwangsweise aus Nordamerika stammen. Die NHL und die russische KHL beschließen eine enge Zusammenarbeit und wollen künftig in einem neuen Playoff-Format den Meister ausspielen. Die jeweiligen Finalisten der beiden Endrunden treffen sich zu einem Final-Four-Turnier um dort in ausgelosten Partien erst Halbfinale und dann das Endspiel zu bestreiten. Beides sind Best-of-One-Serien, die an einem Wochenende ausgespielt werden. Der Ort des Finalturniers wechselt jährlich, zwischen Russland und Nordamerika.
Der große Erfolg des neuen Formats bewegt die beiden Ligen eine weitere Erweiterung anzugehen. Neben einer gesamteuropäischen Liga, der EUHL wird die Eishockeyliga Australiens (AUHL) als vierte Conference gewonnen. Schnell wird festgestellt, dass das Land Down-Under alleine nicht die benötigten 40 Teams pro Conference stellen kann. Eine Erweiterung um Mannschaften aus China ist die Folge. Die Conference heißt anschließend AUCNHL und besteht aus 38 chinesischen Clubs und den Vereinen Sydney Ice Dogs und Melbourne Mustangs. Das Final-Four-Prinzip wird beibehalten, jedoch spielen nun die jeweiligen Sieger der Conference-Finals den Gewinner aus. Natürlich gibt es auch während der Saison Begegnungen zwischen Teams unterschiedlicher Conferences, die Spielezahl bleibt aber immer konstant auf 82. Einen europäischen Stanley-Cup-Sieger gibt es auch in den nächsten 100 Jahren nicht, auch wenn ein Team aus Deutschland sich 2115 erst in der Verlängerung des Finales geschlagen geben muss und zwar vor eigenen Fans.
Christian Rupp, Autor, NHL.com/de
NHL zukünftig auch in Hawaii und Neufundland
In naher Zukunft wird Seattle die NHL auf 32 Teams aufstocken. Doch auch danach wird die Erweiterung weiter voranschreiten. Die Liga wird in den nächsten 100 Jahren bis auf 40 Teams ausgebaut werden. So dürfen sich die etwas abgelegenen US-Bundesstaaten Alaska und Hawaii über eine NHL-Franchise freuen und treten künftig genauso in der Western Conference an wie die neuen Standorte San Francisco und Salt Lake City. In der Eastern Conference kommen Cincinnati, New Orleans, Quebec und Saint Johns in Neufundland hinzu. Zudem wird der Draht nach Europa deutlich enger. Um einen ausgeglichenen Wettbewerb herzustellen wird jedes Team genau ein Hauptrunden-Spiel in einer anderen europäischen Metropole austragen. Wer wo antreten wird, entscheidet ein Fan-Voting in den 20 auserwählten Ländern.
Ähnliches: [Seattle kann den Aufnahmeprozess beginnen]
Marc Rösch, Autor, NHL.com/de
Chinesischer Stürmer schnappt sich Richard Trophy
Ming Schau Ping holt die Maurice "Rocket " Richard Trophy des Jahres 2058. Knapp zwanzig Jahre nachdem mit Xhing Su Tsu der erste in China geborene und aufgewachsene Spieler gedrafted wurde, holt sich Schau Ping die Torjägerkrone der NHL Hauptrunde 2057/58.
Die NHL löste mit ihren China Games im Herbst 2017 eine riesige Eishockeywelle im bevölkerungsreichsten Land der Erde aus. Schau Ping, der beim NHL Draft 2056 in der ersten Runde (Nummer 3) von den Toronto Maple Leafs gedraftet wurde, avancierte zum chinesischen Staatshelden. Er entsprang der Talentschmiede des chinesischen Erstligaklubs Shanghai Green Dragons und führte seine Maple Leafs zur Presidents Trophy.
Alexander Gammel, Autor, NHL.com/de
Rekorde werden gebrochen werden
Nicht nur wird die NHL in 100 Jahren über die Grenzen Nordamerikas wachsen, auch alle Rekorde werden gebrochen werden. Die Montreal Canadiens werden als Rekordmeister von einem europäischen Team abgelöst (hoffentlich von den Eisbären) und Wayne Gretzky wird von dem ersten Spieler mit 3.000 Punkten als Rekordmeister überholt. Er kommt aus China.
Neben Teams in Europa und China, stoßen auch Mannschaften aus Indien, Australien, Mexiko und Puerto Rico zum Spielbetrieb. Puerto Rico stellt den neuen Rekordtorhüter, der Terry Sawchuk, Dominik Hasek und Konsorten in allen Bereichen überholt.