Heimschwäche der Wild hielt an
Trotz der traditionell herausragenden Unterstützung ihrer Fans gelingt es den Wild auf eigenem Eis zu selten, den Heimvorteil zu nutzen. Die finale Niederlage der Saison 2023 verschlechterte die Ausbeute der Wild in Playoff-Heimspielen auf 5-14, seit sie im Jahre 2015 durch einen Sieg gegen die St. Louis Blues in der ersten Runde der K.o.-Phase letztmalig in die zweite Runde einziehen konnten. Auch in diesem Frühjahr gingen von den drei Auftritten vor den eigenen Fans zwei verloren. Da ist es natürlich schwer, sich in einer Serie gegen einen starken Gegner erfolgreich durchzusetzen.
Trainer Dean Evason sah dennoch auch positive Ansätze: "Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie die Jungs das ganze Jahr über aufgetreten sind. Ich liebe die Gruppe. Ich liebe unsere Teammentalität und die Art und Weise, wie wir das ganze Jahr über füreinander eingetreten sind, wie hart wir gekämpft haben. Es ist im Moment sehr schwer. Dies ist eine sehr schwierige Liga. Ich bin stolz auf unser Team und auf das, wofür es steht."
Müdes Powerplay war Stimmungskiller
Im sechsten und letzten Vergleich mit Dallas gelang es Minnesota endlich, besser der Strafbank fernzubleiben. Das war wichtig, denn nach fünf Begegnungen nutzten die Stars neun ihrer 22 Überzahlspiele zu einem Treffer. Am Ende brachte den Hausherren ihre erlangte Disziplin wenig, denn bei eigener Überzahl strahlte das Team zu wenig Gefahr aus. Keines ihrer beiden Powerplays konnte in Spiel 6 genutzt werden, und auch insgesamt sah die Erfolgsquote in dieser Disziplin mau aus. Lediglich vier von 22 Möglichkeiten führten zu Toren. So konnte nur schwer Momentum aufgebaut werden. Den Fans gefiel dies gar nicht. Deutlich wahrnehmbare Buh-Rufe am Freitag waren die Folge.
Kaprizov mit Ladehemmung
Stürmer Kirill Kaprizov, der am Mittwoch 26 Jahre alt wurde, hat in den sechs Spielen der K.o.-Phase für die Wild nur ein Tor erzielt, nachdem er in der regulären Saison mit 75 Punkten (40 Tore, 35 Assists) in 67 Spielen überzeugt hatte. Das führte schon vor Spiel 6 zu deutlich wahrnehmbarer Kritik an seinen Leistungen in der Postseason. Er selber gab sich vor dem letzten Auftritt der Spielzeit dessen vollauf bewusst: "Ich denke, ich trage definitiv eine gewisse Verantwortung dafür, besser zu spielen", ließ er verlauten. "Natürlich habe ich das Gefühl, dass ich mehr leisten muss. Aber ich will mich nicht damit aufhalten und nicht darüber nachdenken. Das wird es nicht besser machen."