Top 10 Spielzüge der Sabres... bisher

Seit dem 12. März pausiert die NHL wegen der Coronavirus-Pandemie. Die Liga verkündete am 26. Mai den Neustart mit 24 Mannschaften, die in einem neuen Format den Stanley-Cup-Sieger 2020 bestimmen werden. Die vier besten Teams der beiden Conferences sind für die Stanley Cup Playoffs qualifiziert und spielen in einer Vorrunde ihre Platzierungen aus, während die jeweils weiteren acht in einer Qualifikationsrunde im Best-of-5-Modus die restlichen vier Teilnehmer an den Playoffs pro Conference ermitteln. Für sieben Teams ist die Saison beendet. In dieser Ausgabe: Saisonrückblick der Buffalo Sabres.

Trotz ansehnlicher Darbietungen in einigen Phasen der regulären Saison 2019/20 standen die Buffalo Sabres am Ende mit leeren Händen da. Mit einer Bilanz von 30-31-8 und 68 Punkten landeten sie in der Eastern Conference auf dem 13. Platz. Damit zählen sie nicht zu den zwölf Mannschaften aus dem Osten, die an der Qualifikationsrunde für die Stanley Cup Playoffs teilnehmen dürfen. Die Sabres warten seit nunmehr neun Spielzeiten auf einen Auftritt in den Playoffs. Dies ist momentan die längste Durststrecke aller NHL-Vertretungen.

In den ersten Wochen der Saison herrschte Euphorie in Buffalo. Der neue Trainer Ralph Krueger hatte ein Team zusammengestellt, das die Fans mit herzerfrischendem Eishockey verzückte. Nach zwölf Partien (9-2-1) zählten die Sabres zur Spitze in der Atlantic Division und der Eastern Conference. Danach kam der erste große Einbruch. Sechs Spiele nacheinander gingen verloren (0-4-2), darunter die beiden Begegnungen bei der Global Series 2019 in Stockholm gegen die Tampa Bay Lightning. Der Rhythmus war weg. Mehr als drei Siege am Stück gelangen den Sabres im weiteren Saisonverlauf nicht mehr. Mit einer erneuten Negativserie von sechs Niederlagen am Stück aus den letzten sieben Spielen (1-6-0) vor der Unterbrechung des Ligabetriebs am 12. März brachten sie sich dann auch noch um die Chance, beim Re-Start dabei zu sein.

WSH@BUF: Eichel zieht ab und trifft

"Gemessen an den Resultaten und am Tabellenplatz ist die Saison enttäuschend verlaufen. Die zwei langen Niederlagenserien haben uns letzten Endes das Genick gebrochen", sagte Krueger bei seiner Abschlusspressekonferenz. Dennoch besteht nach seiner Ansicht kein Grund, um übermäßig zu blasen. "Es hat viele positive Entwicklungen gegeben. Der Teamspirit war intakt und die Mannschaft ist unheimlich gereift. Sie war fast jeden Abend wettbewerbsfähig."

Der spielerische Aufwärtstrend bei den Sabres im Vergleich zum Vorjahr war in der Tat unverkennbar. Dennoch reichte es nicht, um dem Mittelmaß zu entfliehen und sich im Vorderfeld der NHL festzusetzen. Bei Abbruch der regulären Saison standen die Sabres nach Punkten an 25. Position in der Gesamttabelle. Die 195 erzielten Tore bedeuteten Rang 21, die 217 Gegentreffer den 17. Platz in der Liga. Weit auseinander klafften die Leistungen der Special Teams. Im Powerplay rangierten die Sabres mit einer Erfolgsquote von 18,9 Prozent an 18. Stelle. Im Penalty Killing belegten sie dagegen mit 74,6 Prozent schadlos überstandener Unterzahlsituationen nur auf dem 30. und somit vorletzten Platz.

In Sachen Penalty Killing zeigte sich Krueger selbstkritisch. "Dass das nicht wie gewünscht funktioniert hat, liegt in erster Linie in meiner Verantwortung als Trainer", sagte er. Das Unterzahlspiel sei eine der Baustellen, die man in der Offseason verstärkt angehen werde.

Top-Scorer der Sabres in der abgelaufenen Saison war Jack Eichel. Der Kapitän kam in 68 Spielen zum Einsatz und sammelte 78 Punkte (36 Tore, 42 Assists). Mit deutlichem Abstand auf den Plätzen zwei und drei folgten Sam Reinhart (50 Punkte - 22 Tore, 28 Assists) und Victor Olofsson (42 Punkte - 20 Tore, 22 Assists). Olofssons Ausbeute wäre jedoch mit Sicherheit größer ausgefallen, wenn er nicht verletzungsbedingt 14 Spiele verpasst hätte. Eichel, Reinhart und Olofsson sind zudem die einzigen drei Akteure von Buffalo, die 20 Tore oder mehr geschossen haben.

CBJ@BUF: Olofsson netzt Eichels Pass zum OT-Sieg ein

Die Scorerwertung offenbart ein weiteres Problem der Sabres. Sie sind im Angriff nach wie vor viel zu abhängig von Eichel und der Top-Reihe, zu der neben dem Mannschaftsführer und Reinhart noch Jeff Skinner als Dritter im Bunde gehört. Wenn die Mannschaft in der kommenden Saison zu einem Playoff-Aspiranten werden will, muss von den hinteren Angriffsformationen mehr kommen als dies zuletzt der Fall war.

Mit der Verpflichtung von Dominik Kahun und Wayne Simmonds hatten die Klubverantwortlichen schon zur NHL Trade Deadline im Februar versucht, das Manko zu beseitigen und das Scoring-Potenzial des Kaders für die letzten Wochen der regulären Saison zu erhöhen. Aber die Zwangspause und der Abbruch durchkreuzten den Plan, mit frischen Kräften doch noch die Playoffs zu erreichen. Kahun wusste mit vier Punkten (zwei Tore, zwei Assists) aus sechs Spielen zu überzeugen. Simmonds brachte es auf sieben Einsätze und einen Assist.

Die herausragenden Spieler in der Defensive waren Rasmus Dahlin und Rasmus Ristolainen. Beide Verteidiger überzeugten sowohl durch ihre Abwehrarbeit als auch ihre Impulse fürs Offensivspiel. Dahlin, der ebenfalls mit Verletzungen zu kämpfen hatte, bestritt 59 Begegnungen und verbuchte 40 Punkte (vier Tore, 36 Assists). Ristolainen absolvierte alle 69 Partien und erzielte 33 Zähler (sechs Tore, 27 Assists).

BUF@DAL: Dahlin trifft durch den Verkehr

Den Job zwischen den Pfosten teilten Linus Ullmark und Carter Hutton weitgehend unter sich auf. Ullmark (34 Spiele, 34 Starts, 17 Siege, 91,5 Prozent Fangquote) hinterließ dabei einen stärkeren Eindruck als Hutton (31/30/12, 89,8 Prozent).

Ab sofort liegt das Augenmerk der Sabres auf der Saison 2020/21. Coach Krueger ist sich bewusst, dass der Druck auf ihn in seiner zweiten Spielzeit in Buffalo zunehmen wird. Davor ist dem erfahrenen Trainer allerdings nicht bange. Das vordringlichste Ziel sei es, eine Siegermentalität zu entwickeln. "Wir müssen zusehen, dass wir in allen Bereichen Exzellenz herstellen. Wenn jeder von uns die Vorbereitung optimal nutzt, werden wir in der neuen Saison stärker sein", sagte er.