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Boston Bruins Brad Marchand hatte nach Spiel 2 der Stanley Cup Playoff Serie gegen die Tampa Bay Lightning einen mächtigen Groll auf das Schiedsrichtergespann. Seine Bruins zogen in der Amalie Arena mit 2:4 den Kürzeren und er fühlte sich von den Unparteiischen stark benachteiligt.

Dieser Frust gegen die Spielleitung sollte sich auch nach Spiel 3 der Best-of-7 Serie der zweiten Playoff-Runde der Eastern Conference nicht legen. Boston musste insgesamt fünf Unterzahlsituationen überstehen und als Marchand gegen Ende des zweiten Spielabschnitts wegen eines Stockschlags gegen Lightning Verteidiger Anton Stralman auf die Strafbank geschickt wurde, platzte ihm der Kragen. Sein Protest war gigantisch.
"Es ist unglaublich, wie uneinheitlich sie pfeifen", wetterte er nach der 1:4 Niederlage am Mittwoch. "Eine Strafzeit wegen Stockschlags… Das war das gleiche wie in Spiel 2, als ich einen Konter lief. Eine etwas konstantere Linie wäre schön."

Marchands Frust ist nachvollziehbar. In Spiel 2 am Montag lief Marchand nur wenige Minuten vor dem Spielende auf das von Andrei Vasilevskiy gehütete Lightning-Tor zu, als er rüde per Stockschlag gestoppt wurde. Den von ihm geforderten Penalty oder zumindest eine Strafzeit gab es nicht.
Im Lager der Bruins herrschte am Montag wilde Aufregung. "Das ist exakt so eine Situation, wie sie sie früher immer gepfiffen haben", so Marchand. "Ein Stockschlag auf die Hand, ich meine, das war immer automatisch eine Strafzeit. Es war ein glasklarer Penalty, mindestens eine Strafzeit."
Auch sein Trainer Bruce Cassidy sah die Schiedsrichterleistung als spielentscheidend an. "Bei drei oder vier Entscheidungen, die das Spiel maßgeblich beeinflusst hatten, lagen sie falsch", erklärte er. "Es war offensichtlich, sie haben ihm direkt auf die Hände geschlagen. So eine Fehlentscheidung ist einfach unverzeihbar. Ein Stockschlag auf den Schläger ist etwas anderes, aber einer auf die Hände, das ist immer ein Foul."
Auch wenn Marchand und Cassidy Recht haben sollten, alles Lamentieren hilft ihnen letztendlich nicht. Die Bruins liegen in ihrer Serie gegen Tampa Bay mit 1:2-Siegen hinten und müssen sich unverzüglich wieder auf den Sport konzentrieren, um das vorzeitige Saisonende abzuwenden.
Am Freitagabend findet um 7:00 pm ET (1:00 Uhr MESZ; live auf NBCSN, CBC, TVAS) im TD Garden die vierte Partie zwischen den beiden Atlantic Division Teams statt und Coach Cassidy hat schon etliche Pläne.
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Vor allem seine dritte Sturmformation um Danton Heinen, Riley Nash und David Backes sieht er in der Bringschuld. Das Trio konnte sich in keinem der bislang drei Aufeinandertreffen mit den Lightning ins Rampenlicht spielen. Stattdessen blieben sie gänzlich ohne eigenen Torerfolg. Am Mittwoch erreichten sie einen neuen Tiefpunkt. Im ganzen Spiel feuerten sie zusammen lediglich zwei Mal auf das gegnerische Gehäuse.
"Wir haben hier einige Jungs auf der Tribüne sitzen, die schon sehr gut für uns gespielt haben", erzählte Cassidy. "Wenn sie [Heinen-Nash-Backes] dabeibleiben wollen, dann müssen sie besser werden."
Damit eröffnete Cassidy vor dem vierten Spiel die Personalfrage, wobei die Optionen auf der Hand liegen und Ryan Donato oder Brian Gionta heißen. Der junge Donato markierte in zwölf Hauptrundenspielen neun Punkte (fünf Tore, vier Assists) und könnte Bostons Offensivspiel beleben. Routinier Gionta, der sich zum Ende der Wechselfrist den Bruins anschloss, kann mit der Erfahrung von elf Stanley Cup Playoff-Teilnahmen aufwarten.

Doch wie das Gesicht der Bruins am Freitag auch aussehen wird, sie wollen sich nicht auf die Schiedsrichter fokussieren, sondern eine hochkonzentrierte Leistung abliefern.
"Uns geht es gut, wir sind wie immer eine selbstbewusste Truppe", erklärte Charlie McAvoy. "Wir haben in diesem Jahr schon viele Eishockeyspiele gewonnen. Es gibt keinen Grund warum wir jetzt nicht noch ein paar mehr gewinnen sollten. Also konzentrieren wir uns auf das Gute und kämpfen uns am Freitag zurück."