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Der TD Garden in Boston wurde zwar gestürmt, doch er ist noch lange nicht eingenommen. Es wurmte die Boston Bruins gewaltig, dass sie den Auftakt ihrer Erstrundenserie gegen die Toronto Maple Leafs in den Stanley Cup Playoffs der Eastern Conference mit 1:4 verloren haben, doch die jüngere Geschichte gibt ihnen Grund zu Optimismus. Vor einem knappen Jahr mussten sie sich ebenfalls vor heimischer Kulisse den Maple Leafs geschlagen geben - in Spiel 5 zogen sie mit 3:4 den Kürzeren. Auch das darauffolgende Aufeinandertreffen in Toronto ging an den kanadischen Traditionsklub, der damit die Serie zum 3:3 ausglich. Die entscheidende siebte Partie entschied schließlich Boston zuhause für sich und zog in die zweite Runde ein.

Damals half es den Bruins, sich nicht für lange Zeit über die Niederlagen zu grämen. Mit einer solchen Einstellung möchten sie auch in die zweite Begegnung am Samstag gehen. "Klar nimmt man sich etwas Zeit und denkt über das Spiel heute Abend nach, aber morgen liegt es bereits hinter einem und man schaut nach vorne. Keiner hat behauptet, dass dies eine leichte Serie sein wird. Und selbstverständlich möchte man besser [in die Playoffs] starten. Doch nun richtet sich der Blick auf Spiel 2", hakte Patrice Bergeron das jüngste Missgeschick schnell ab.

TOR@BOS, Sp1: Marner schießt das Zweite per Penalty

Dabei hatte es zunächst ganz gut für die Hausherren ausgesehen, die bereits in der zehnten Spielminute, durch eben jenen Bergeron, aus einem Powerplay heraus mit 1:0 in Front gegangen waren. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs, beim Stande von 1:1, hatten die Bruins einen Mann mehr auf dem Eis, doch der numerische Vorteil sollte sich zu ihrem Nachteil entwickeln. Nach einem Puckverlust machte sich Torontos Stürmer Mitchell Marner alleine auf die Reise und konnte von Jake DeBrusk nur regelwidrig gestoppt werden. Den daraufhin verhängten Penalty verwandelte der Gefoulte mit einem abgezockten Move gegen Schlussmann Tuukka Rask.
"Nun, du bekommst ein Überzahlspiel, willst etwas Gutes daraus machen und Schwung bekommen. Offensichtlich hat es das Gegenteil bewirkt. Na klar, wir müssen unsere Arbeit im Powerplay verrichten und Chancen kreieren. Natürlich will man punkten, aber man darf ihnen nicht so viele Möglichkeiten bieten. Es gab den Penalty und noch ein paar weitere Chancen, die wir nicht zulassen dürfen", erläuterte Bergeron und wies darauf hin, dass Marners Treffsicherheit der Knackpunkt im Spiel war.
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Es könne nicht die Rede davon sein, dass sich die Bruins vom Auftritt der Maple Leafs hätten überraschen lassen, ließ Bergeron wissen. "Um ehrlich zu sein, es war nichts, was wir nicht erwartet hätten. Wir haben viel darüber gesprochen, uns um die blauen Linien zu kümmern und Playoff-Eishockey zu spielen. Vieles davon haben wir nicht umgesetzt und zu oft den Puck verloren. Wenn einem das passiert, kommst du nicht richtig in den Rhythmus."
Die Playoff-Erfahrung von 113 Spielen eines Bergeron oder eines Brad Marchand, der in seiner NHL-Karriere bereits 85 Playoff-Schlachten geschlagen hat, wird den Bruins in den noch folgenden Auftritten dienlich sein.
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"So läuft das manchmal einfach ab. Man weiß, dass sie hart herauskommen werden und einen unter Druck setzen. Vielleicht waren wir nicht bereit, um dieser Art von Druck standzuhalten. Letztendlich waren sie einfach besser als wir. Sie haben ihr Spiel effektiver durchgezogen als wir unseres. Das darf einem in den Playoffs nicht passieren, wenn man vorhat zu gewinnen", analysierte Marchand die Partie, um sich dann postwendend der Zukunft zu widmen. "Es ist nur ein Spiel gewesen. Dennoch will man zu keinem Zeitpunkt in der Serie hinten liegen. Jetzt bleiben uns noch maximal sechs Spiele, um den Job zu erledigen. Dafür müssen wir aber besser werden. Hoffentlich wird uns das schon im nächsten Match gelingen."
Spiel 2 dieser Erstrundenserie der Eastern Conference findet am Samstag erneut im TD Garden von Boston statt (8:00 p.m. ET; NBC, CBC, TVAS).