"Es war ein großartiger Sieg", befand Blues-Stürmer Oskar Sundqvist. Ein Hauptgrund für den Erfolg sei gewesen, dass die Blues mehr Fünf gegen Fünf spielen konnten. "Wenn wir das erreichen können, haben wir eine größere Chance zu gewinnen", meinte der Schwede. Auch nach dem Ausgleich im zweiten Drittel sei die Grundstimmung bei den Blues positiv gewesen. "Wir haben einfach weiter nach vorne geschaut und hart gearbeitet. Das machen wir schon seit Januar."
Sundqvist, ursprünglich 2012 in der dritten Runde an 81. Stelle von den Pittsburgh Penguins im Draft gezogen worden, verriet auch, wie die Mannschaft diesmal das so gefährliche Powerplay der Bruins entschärfte: "Wir haben die Räume eng gemacht, haben ihnen keine Möglichkeiten zur Entfaltung gegeben. Wir wissen, dass wir ein gutes Unterzahlspiel haben, wenn wir für den Gegner die Räume eng machen." "Wir haben verstanden, wie gut das Powerplay der Bruins ist", sagte auch Blues-Verteidiger Colton Parayko.
Für Steen war die Rückkehr von Sundqvist nach seiner Sperre in Spiel 3 ein wichtiger Faktor: "Yeah, ein großer Schub. Oskar, wie es schon häufig gesagt habe, wird wie Barbie Ivan Barbashev] in Bezug auf Intelligenz und Cleverness unterschätzt. Er hat ein gutes Timing und arbeitet enorm hart."
Berube hatte keinen Zweifel daran, dass sich sein Team nach dem 2:7 fangen würde. "Wir haben gut trainiert. Ich habe gemerkt, dass die Jungs bereit waren." Vielleicht seien in Spiel 3 zu viele Emotionen dabei gewesen. Immerhin war es die erste Partie vor eigenem Publikum in einem Stanley Cup Finale seit fast 50 Jahren. Das Ergebnis habe dann zu etwas Frust bei seiner Truppe geführt.
***[Ähnliches: [Fünf Lehren aus dem Spiel 4: Bruins-Blues]*
Berube, der den Job auf der Blues-Bank im November übernommen hatte, befand aber auch, dass seine Mannschaft in Spiel 4 eine gute Antwort gegeben habe. "Wir wussten, was wir zu tun hatten, um das bessere Team zu sein." Unterm Strich attestierte er seiner Truppe ein gutes Spiel in allen Belangen. Auch aus seiner Sicht war es ein Schlüssel zum Sieg, dass die Blues nicht mehr so oft wie in der Partie zuvor die Strafbank aufgesucht hatten. Allerdings hatte er auch bemerkt, dass sich seine Mannschaft mehr Zeit in der offensiven Zone erarbeitet hatte. "Wir haben die Scheibe besser laufen lassen", analysierte Verteidiger Vince Dunn. Dann sei man auch entsprechend einfacher in die Zone der Bruins gekommen. "Und wir sind dort auch nicht in Panik verfallen", meinte der 22-Jährige.
Die Serie geht jetzt wieder zurück nach Boston für Spiel 5. Auch dafür wird Berube versuchen, sein Team wieder optimal vorzubereiten. Sein Stürmer Sundqvist hat auch schon ein Rezept, wie es im TD Garden mit dem nächsten Sieg klappen kann: "Wir müssen einfach so weiterspielen, wie wir es in Spiel 4 gemacht haben. Wir müssen schauen, dass wir Fünf gegen Fünf spielen oder Powerplay. Wenn wir das machen, haben wir eine gute Chance zu gewinnen."
Und egal, wie Spiel 5 am Donnerstag (Fr. 2 Uhr MESZ; live auf NHL.tv, Sport1+, DAZN, Teleclub Sport) ausgeht: Die Fans der Blues sehen ihr Team auf jeden Fall noch mal in Spiel 6 am Sonntag im Enterprise Center wieder.
Den ersten Sieg in einem Stanley Cup Finale vor eigenem Publikum haben die Blues jetzt geschafft. Und die Mannschaft ist bereit, einen zweiten folgen zu lassen. "Die Stadt hat lange darauf gewartet. Es ist eine großartige Sportstadt. Die Fans sind super. Sie haben uns die komplette Saison lang nicht aufgegeben. Und sie haben uns auch in den Playoffs nicht aufgegeben. Wir werden für sie unser Bestes geben", versprach Blues-Kapitän Alex Pietrangelo.