o'reilly huddle

Spiel 4 des Stanley Cup Finales 2019 zwischen den Boston Bruins und St. Louis Blues brachte den ersten Heimsieg von St. Louis in einem Stanley Cup Finale in der NHL-Geschichte und bringt die Blues bis auf zwei Siege an den großen Triumph heran. Die Serie ist nun auf eine Best-of-3 reduziert.

Hier sind fünf Lehren, die aus der vierten Begegnung der Serie zu ziehen sind:
1. O'Reilly zeigt den Blues den Weg
Die Selbstsicherheit von St. Louis die Serie ausgleichen zu wollen, war von den ersten Sekunden an zu spüren. Sie verrichteten wieder einen viel besseren Job, die Bruins nicht in Schwung kommen zu lassen. Bereits nach 43 Sekunden erzielte Ryan O'Reilly mit unbändigem Willen das 1:0, indem er von hinter dem Gehäuse schnell vor das Tor zog und Tuukka Rask im Tor der Bruins überwand. Wichtig auch sein Siegtreffer in der 51. Minute, mit dem er das Unentschieden brach und die Blues vorentscheidend in Führung brachte. Nach einem Schuss von Kapitän Alex Pietrangelo war O'Reilly zur Stelle und schob den Nachschuss ins Netz. Für O'Reilly war es erst der vierte und fünfte Treffer in den Playoffs und er belohnte sich damit für seine harte Arbeit, die er jeden Tag liefert. "Es ist unglaublich, was er für diese Mannschaft opfert und leistet und es ist schön zu sehen, dass er sich heute dafür belohnt hat", sagte Trainer Craig Berube.

BOS@STL, Sp4: O'Reilly bringt Blues mit 2. Tor in Fro

2. Nachschüsse waren Trumpf
Alle fünf Tore bis auf das Empty Net zum 4:2 fielen im Nachschuss. Es begann mit O'Reillys Führung in der 1. Minute, als er nach einem Schuss von Zach Sanford hinter dem Tor an den Puck kam und diesen per Bauerntrick ins Netz beförderte, ehe Rask die Ecke zumachen konnte. Beim 1:1 durch Charlie Coyle in der 14. Minute schoss Zdeno Chara auf Jordan Binnington, der prallen ließ und Coyle den Puck einschieben konnte. Wieder war es ein Nachschuss, als Vladimir Tarasenko in der 16. Minute das 2:1 der Hausherren erzielen konnte. Pietrangelo hatte abgezogen und der Russe stand goldrichtig. Der nächste, der einen Abpraller nutzen konnte, war Brandon Carlo in der 35. Minute, als er nach einem Schuss von Patrice Bergeron in Unterzahl zum 2:2 erfolgreich war. Den letzten erfolgreichen Nachschuss lieferte O'Reilly wie geschildert zum 3:2.
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3. Blues spielen besser Bully
St. Louis gewann in Spiel 3, das sie mit 2:7 verloren, nur 44 Prozent der Bullys und dies wurde mit als wichtiger Grund angesehen, warum die Bruins ihr Spiel besser aufziehen konnten, als ihnen das zuvor in Spiel 2 nicht so richtig gelungen war. Dort war das Verhältnis immerhin 50 zu 50. Bullygewinne und damit verbundener Puckbesitz sind zwar kein Erfolgsgarant, können aber einen wichtigen Beitrag dazu leisten, ob Chancen entstehen oder eben nicht. In Spiel 4 gewannen die Blues 52 Prozent der Anspiele und verbesserten dadurch ihre Quote deutlich. Die besten Blues am Anspielpunkt waren Tyler Bozak mit 70 Prozent (7-3) und Brayden Schenn mit 67 Prozent (12-6). Verbesserungswürdig sind weiterhin O'Reilly mit 48 Prozent (10-11), Oskar Sundqvist mit 43 Prozent (3-4) und Ivan Barbashev mit 17 Prozent (1-5).

BOS@STL, Sp4: Tarasenko nutzt Nachschuss in der Mitte

4. Powerplay führte nicht zum Erfolg
Es war bisher ein Faktor in der Stanley Cup Finalserie, insbesondere durch die Treffer der Bruins in allen drei ersten Spielen und ihren vier Toren in Überzahl in Spiel 3. Trotz eines erneut physischen Spiels reduzierten sich die ausgesprochenen Strafzeiten auf sieben, vier gegen Boston und drei gegen St. Louis. Doch beide Teams konnten aus den Gelegenheiten kein Kapital schlagen, im Gegenteil: Die Bruins erzielten sogar den 2:2-Ausgleich mit einem Mann weniger auf dem Eis. Das zuvor sehr effektive Powerplay von Boston stockte also und konnte sich in Spiel 4 nicht auszahlen. Es war mit ein Faktor, warum St. Louis das Spiel am Ende gewinnen konnte.
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5. Rückkehrer Sundqvist und Dunn überzeugten
Die beiden Rückkehrer der Blues, Sundqvist nach seiner Sperre von einem Spiel und Vince Dunn nach seiner Verletzungspause von fünf Spielen, waren ein belebendes Element für das Spiel der Hausherren. Insbesondere der Verteidiger Dunn agierte kompromisslos und war auch in der offensiven Zone durch seine agile Art ein Gefahrenherd. Beim 1:0 zu Beginn verbuchte Dunn sogleich einen Assist und hatte am Ende drei Schüsse auf das gegnerische Tor, weitere drei Versuche wurden geblockt oder abgewehrt und mit noch einmal drei verfehlte er das Ziel. Es zeigt, wie aktiv er in nur 12:57 Minuten Spielzeit war. Sundqvist teilte in 19:32 Minuten vier Checks aus und hatte einen geblockten Schuss sowie einen der das Tor verfehlte.
Spiel 5 des Stanley Cup Finales steigt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 2 Uhr MESZ (live auf NHL.tv, DAZN, Sport1+, Teleclub Sport) im TD Garden von Boston.