Oilers-Trainer Todd McLellan kann trotz der verkorksten Saison nur Lobeshymnen auf Draisaitl anstimmen. "Er war das ganze Jahr für uns ein sehr guter Spieler", betonte er nach der Begegnung gegen Carolina. "Er ist in der Lage, offensiv und defensiv zu produzieren. Wir haben das heute in Unterzahl gesehen. Man vergisst, dass er am Anfang eine Zeit lang verletzt war und er ist hart zu sich selbst. Wenn du der Beste sein willst, dann muss das sicher so sein. Du musst dir aber gelegentlich auch selbst vergeben."
Vor den vier Punkten hatte Draisaitl in sechs Spielen nur zwei Zähler (1/1) verbucht. Darauf angesprochen, hatte er eine gute Antwort parat. "Top-6-Stürmer oder die anderen Top-Leute werden am Ende des Tages immer daran gemessen, was sie liefern", sagte er. "Nach der Saison schaut niemand mehr zurück auf das 46. Spiel und sagt, da war er schlecht. Also geht es darum zu liefern und zu leisten. Es werden immer Phasen dabei sein, wo es weniger gut läuft. Die sind hart, aber es gilt, sich möglichst schnell herauszuziehen und positiv zu bleiben. So ist es in dieser Liga, manchmal geht jeder Schuss rein und manchmal hast du das Pech am Schläger."
Es bleibt zu hoffen, dass Draisaitl das Scheibenglück in den letzten neun Spielen hold bleibt und er an seiner Bestmarke aus der Vorsaison kratzen kann. Gegen das eine oder andere Tor und die eine oder andere Vorlage im Dress der Nationalmannschaft bei der kommenden WM haben die deutschen Fans sicher auch nichts einzuwenden. Wie meistens hat alles seine zwei Seiten.