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Während die Tampa Bay Lightning und die Washington Capitals sowie die Winnipeg Jets und Vegas Golden Knights um den Einzug in das Stanley Cup Finale kämpfen, informiert Sie NHL.com/de, damit Sie nichts verpassen. Mit '5 gelernte Dinge' werfen wir diagnostisch einen Blick auf jede Partie.

Das letzte Kapitel des Eishockey-Märchens der Vegas Golden Knights ist noch nicht geschrieben! Die Knights entschieden Spiel 5 bei den Winnipeg Jets mit 2:1 für sich und gewannen damit auch die Western-Conference-Final-Serie mit 4:1.
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5 Dinge, die wir aus Spiel 5 gelernt haben:
Defensive gewinnt Meisterschaften
Mit nur 1,8 Gegentoren pro Spiel stellt Vegas die zweitbeste Defensive in den Playoffs 2018 (nur L.A. mit 1,75 besser) und mit 82,5 Prozent das viertbeste Penalty Killing. Beides stellen die Golden Knights auch in Spiel 5 wieder unter Beweis: Die Knights kassierten überhaupt nur ein Gegentor (Josh Morrissey, 18.), keines in Unterzahl - trotz vier Powerplay-Möglichkeiten der Jets. Damit bestätigt sich das Sprichwort, wonach Offensive zwar Spiele gewinnt, die Defensive aber Meisterschaften. Der Beleg: Mit 2,87 Toren/Spiel stellt Vegas nur die neuntbeste Offensive im Wettbewerb - zog aber dennoch ins Stanley-Cup-Finale ein.
Fleury ist der wertvollste Spieler in den Playoffs
Der große Favorit auf den Gewinn der Conn Smythe Trophy für den wertvollsten Spieler in den Playoffs muss mittlerweile was zwangsläufig an Vegas-Goalie Marc-André Fleury gehen. In der Endrunde hat der 33-jährige Kanadier einen Gegentorschnitt von 1,68, eine Fangquote von 94,7 Prozent und vier Shutouts vorzuweisen. Auch in der Serie gegen Winnipeg hält der Torwart wie im Rausch (2,02 Gegentore/Spiel, 93,8 Prozent Fangquote). Im entscheidenden Spiel 5 brachte Fleury einmal mehr die Jets-Stürmer mit starken Paraden zur Verzweiflung (31 Saves, 96,9 Prozent Fangquote). Trotz des großen Drucks bleibt der Keeper aber stets ruhig und lässt sich auch nicht von lauten Fan-Gesängen beeindrucken. "Das ist Fleury: Ich schwitze auf der Bank, schreie mir die Seele aus dem Leib und dann sehe ich ihn zwischen den Pfosten stehen und er hat einfach Spaß", sagte Knights-Coach Gerard Gallant über seinen Schlussmann. Dieser lächelt nach Paraden, machte mit den Heim-Fans während des Spiels die Welle mit und kitzelte bei einem Handgemenge sogar den Nacken von Jets-Stürmer Blake Wheeler. "Ich war ein wenig außen vor, hatte nichts zu tun und wollte mit ein wenig beteiligen", erklärte Fleury hinterher. Das personifizierte Playoff-Monster beherrscht also nicht nur sein Handwerk, sondern ist auch mental unglaublich stark. "Wir haben einen phänomenalen Goalie, der alles hält", lobt Verteidiger Deryk Engelland.

Turnovers sind tödlich
Die gefährlichste Waffe der Golden Knights ist das Transition Game. Keine andere Mannschaft schafft es, nach Puckeroberungen derart schnell und überfallartig umzuschalten. Mit schnellen Spielern, klugen Laufwegen und tödlichen Vertikal-Pässen ist Vegas bei Turnovers in allen drei Zonen brandgefährlich. Ein Paradebeispiel hierfür gelang den Knights in Spiel 5, zum wiederholten Male bedingt durch ein aggressives Forechecking: Ryan Carpenter setzte Jets-Verteidiger Josh Morrissey unter Druck, der Puck fiel auf die Kelle von Alex Tuch, der eiskalt zum zwischenzeitlichen 1:0 vollstreckte (6.). Bislang fand keine Mannschaft ein Mittel gegen diese kraftaufwändige Spielweise.
Vegas mit viel Tiefe und Secondary Scoring
Die Golden Knights erhalten Scoringtouch ais allen Mannschaftsteilen: Im Sturm zeigten sich alle vier Reihen mit Marchessault/Karlsson/Smith (16 Tore), Neal/Haula/Perron (sieben), Carpenter/Eakin/Tuch (neun Tore) sowie Nosek/Bellemare/Reaves (zwei) produktiv. Auch die Verteidigung sorgte mit Shea Theodore, Nate Schmidt, Brayden McNabb, Colin Miller (je zwei Tore) für Gefahr von der blauen Linie. Vegas ist damit nur schwer ausrechenbar und nie komplett kaltzustellen. In Spiel 5 etwa zeigten sich die Sturmreihen drei und vier erfolgreich: Drittreihen-Rechtsaußen Tuch (6.) und Viertreihen-Rechtsaußen Ryan Reaves (34.) sorgten für die Treffer beim 2:1-Erfolg in Winnipeg. "Wir haben viel Tiefe im Team und viele gute Spieler. Jeder hat sich verbessert", so Reaves.

Märchen gehen immer gut aus
Die Geschichte der Golden Knights ist wahrhaftig märchenhaft. Vor dem Saisonstart wurde Las Vegas von einem Attentat erschüttert. Genau diese schlimme Tragödie sorgte aber dafür, dass nicht nur eine ganze Stadt, sondern auch die Eishockeyspieler der neu gegründeten Franchise ganz eng zusammenrückten. Seitdem rückten die Knights immer näher zusammen, der Teamgeist wurde von Woche zu Woche größer und trug Vegas bis ins Stanley-Cup-Finale. "Das bedeutet uns viel. Dafür haben wir die ganze Saison gespielt. Die ersten Spiele nach dem 1. Oktober haben wir für die Stadt und die betroffenen Menschen gespielt. Unser Lauf, der Gewinn der Serie und das Weiterkommen ist überragend für uns, aber es resultierte alles aus der Stadt und den betroffenen Menschen", so Engelland. Das Märchen hatte mit dem Gewinn der "Clarence Campbell Bowl" für die beste Mannschaft der Western Conference schon jetzt ein Happy End, doch für die Golden Knights darf es gerne noch ein wenig mehr sein: "Wenn wir ins Rollen kommen, dann können wir Schaden anrichten. Es ist eine wunderbare Reise - genau so wollen wir weitermachen", verspricht Engelland. Womöglich endet auch die fabelhafte Geschichte mit den Worten "...und wenn sie nicht ausgeschieden sind, dann siegen sie auch heute".