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Die 17. Playoff-Serie zwischen den Toronto Maple Leafs und Boston Bruins steht wieder einmal auf des Messers Schneide. Nachdem die Bruins am Sonntag in Toronto Spiel 6 der diesjährigen Eastern Conference-Erstrundenserie mit 4:2 gewonnen und die Best-of-7-Serie ausgeglichen haben, wurde die Entscheidung, um den Einzug in die nächste Runde auf Dienstag in den TD Garden von Boston vertagt.

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Manch einem der Protagonisten auf beiden Seiten dürfte es wie ein Déjà-vu vorkommen. Ist es doch erst ein Jahr her, dass die Kontrahenten vor derselben Ausgangssituation standen. 3:3 lautete auch in den Stanley Cup Playoffs 2018 der Zwischenstand nach sechs Erstrunden-Begegnungen, bevor Boston mit einem 7:4-Heimsieg die Maple Leafs aus den Playoffs eliminierte. 28 aktuelle Spieler (in jedem Team 14) waren bereits 2018 mit von der Partie.
Torontos Torwart Frederik Andersen ist einer von ihnen: "Es ist ein neues Jahr. Ich glaube nicht, dass wir jedes Mal solche Vergleiche heranziehen müssen. Wir legen nicht unseren Fokus auf [die Vergangenheit], sondern wir konzentrieren uns darauf, im nächsten Spiel, besser zu sein."

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Ein Konzept, das nach den ersten zwei Niederlagen in Spiel 2 und Spiel 4 jeweils aufgegangen ist, denn die Maple Leafs fanden auf diese Pleiten jeweils die richtige Antwort und übernahmen erneut die Serien-Führung. Sollte es ihnen zum dritten Mal gelingen, würden sie nicht nur den 60 Jahre währenden Playoff-Fluch gegen die Bruins von sich streifen, sondern zum ersten Mal seit 2004 die erste Playoffrunde überstehen.
Auch in den Playoffs 2013 scheiterte Toronto in sieben Spielen an den Bruins. Ihr letzter Serien-Sieg gegen Boston fuhren die Maple Leafs im Jahre 1959 mit einem 3:2-Erfolg im Boston Garden ein. Wie sollte es auch anders sein, in einem siebten Spiel. 0:5 nach Serien und 7:20 nach Siegen lautet die Bilanz der Kanadier seit jenem 7. April des Jahres 1959.
Torontos Stürmer John Tavares zeigt sich hoch motiviert, den Bann zu brechen: "Es wird natürlich eine harte Prüfung und eine große Herausforderung sein, aber das ist eine Riesengelegenheit für uns. Es war bisher eine Hammer-Serie, und wir haben immer noch einmal die Chance, weiterzumachen, da rauszugehen und einen Sieg zu erringen."
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Die Bruins werden eine Menge Playoff-Erfahrung in die Waagschale werfen, die sie auch nicht dazu veranlasste, den jüngsten Sieg überzubewerten, der erst durch ein Empty-Net-Goal von Brad Marchand in der vorletzten Spielminute unter Dach und Fach gebracht wurde.
"Wenn die Saison auf dem Spiel steht, willst du hart spielen, du willst alles da draußen lassen", erklärte Marchand nach seinem 3-Punkte-Spiel. "Manchmal geht es in deine Richtung, manchmal nicht. Zum Glück hat es uns heute den Weg geebnet. Aber jetzt, im nächsten Spiel, kämpfen wir erneut für unsere Saison. Wir wissen nicht, wie es ausgehen wird, aber wir werden Spaß dabei haben."
Maple Leafs Coach Mike Babcock kennt sich mit nervenaufreibenden Entscheidungsspielen in den Playoffs aus. In seiner Trainer-Karriere stand er bereits neunmal bei einem Spiel 7 hinter der Bande, wovon er drei mit seinen Teams gewann. Die wohl bittersten Niederlagen kassierte er 2003 mit den Anaheim Ducks und 2009 mit den Detroit Red Wings jeweils im Stanley Cup Finale.
"Ich halte nicht viel davon, in der Vergangenheit zu leben," so Babcock. "Ich trage überhaupt nicht viel Zeug aus der Vergangenheit mit mir herum. Das Entscheidende ist, dass wir eine Ein-Spiel-Serie gegen diese Jungs haben. Wir haben hier eine klasse Truppe, die es genießt, zusammen zu sein und plant, einen guten Lauf zu haben. Damit uns das gelingt, müssen wir nach Boston gehen und ein Spiel gewinnen."
Das Spiel 7 der Eastern Conference Erstrundenserie zwischen den Maple Leafs und den Bruins findet am Dienstag im TD Garden von Boston statt (7:00 p.m. ET; NBCSN, CBC, TVAS, SN, NESN).