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Die Spieler, die am World Cup of Hockey 2016 in Toronto teilgenommen haben, sind seit Beginn der Woche zurück bei ihrem Teams, um sich auf die neue NHL-Saison 2016-17, die bereits am nächsten Mittwoch beginnt, vorzubereiten.
Eine Mannschaft, die dachte in der Vorbereitung früher auf alle Spieler zurückgreifen zu können, sind die Edmonton Oilers. Dass ausgerechnet Verteidiger Andrej Sekera und Stürmer Leon Draisaitl mit Team Europa in das Finale des Turniers vorstoßen und deswegen spät ins Training Camp einsteigen würden, war nicht erwartet worden.

"Es war gut im Training und im Spiel endlich alle Männer an Bord zu haben", sagte schließlich auch Oilers Trainer Todd McLellan am Dienstag nach dem 2-1 Sieg im Testspiel gegen die Anaheim Ducks in der neuen Arena von Edmonton, dem Rogers Center.
Draisaitls erster Auftritt im Oilers Trikot in dieser Saison stand natürlich im Fokus nach dem Erfolg beim World Cup. Der 20-jährige gebürtige Kölner hat aus diesem Grund nur wenig Zeit seinen Platz in der Mannschaft von McLellan zu finden.
Die Kernfrage dabei wird sein, ob Draisaitl wie zuletzt im Team Europa als Center eingesetzt wird oder sich aufgrund der großen Dichte bei den Oilers auf dieser Position mit dem Flügelspiel anfreunden muss.
"Es gibt keine perfekte Rolle für mich", sagte Draisaitl beim Oilers TV im Interview. "Ich mag es Center zu spielen, aber ich mag es auch auf dem Flügel zu spielen."
Mehrfach hatte der Deutsche in der Vergangenheit schon betont, dass es ihm egal sei, wo er eingesetzt würde. "Ich weiß, dass mir das einige Leute nicht glauben, aber es macht mir wirklich nichts aus", ergänzte er. "Ich denke, dass ich mich auf beiden Positionen gleich wohl fühle, egal ob es Center oder Flügel ist. Aber wir werden die nächsten Tage sehen, was daraus wird."

Zehren kann der junge Stürmer davon, was er beim World Cup alles gelernt hat. "Ich gehe definitiv in die Saison als besserer Spieler", betonte Draisaitl selbstbewusst. "Ich habe die vergangenen zwei Wochen sehr viel gelernt."
Nicht nur, aber wesentlich auch von seinem Kapitän im Team Europa Anze Kopitar von den Los Angeles Kings, der ein gewisses Vorbild für Draisaitl darstellt. "Kopitar ist einer derjenigen, zu denen ich aufschaue. Ich habe versucht mein Spiel seinem anzugleichen. Von daher war es großartig so nahe an ihm dran gewesen zu sein, auf dem Eis, aber auch abseits. Einfach die kleine Dinge zu sehen, die er auch tut. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich."
Nicht zuletzt hat er vom Trainerteam um Ralph Krueger, der in Edmonton aufgrund seiner dortigen Tätigkeit von 2010 bis 2013, u.a. als Cheftrainer, sehr gut bekannt ist, wieder neue Aspekte und Ansätze für sein Spiel erhalten.
"Natürlich kennen viele hier in Edmonton Ralph [Krueger] wesentlich besser als ich, aber er hat stets eine sehr positive Einstellung, bringt sehr viel Energie und Enthusiasmus in seine Aufgabe ein", sagte Draisaitl über den Deutsch-Kanadier. "Das hat Spaß gemacht für ihn zu spielen. Er hat viel Ahnung vom Eishockey und er war der richtige Trainer für uns."

Für die Oilers steht eine besondere Saison an, denn es soll erstens endlich der lang ersehnte Durchbruch mit der jungen Mannschaft geschafft werden und es wird zweitens die erste Spielzeit im neuen Stadion, dem Rogers Center.
Draisaitl ist einfach nur begeistert über das neue Gebäude und die Möglichkeiten. "Es ist unglaublich hier", sagte er. "Wir haben so viel Platz, alles ist neu. Es ist alles vom Feinsten. Das bietet uns jetzt ideale Voraussetzungen."
Diese müssen nun nur noch in Erfolge umgemünzt werden.