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Die 24 Teams, die vergangene Saison die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs erreichten, starten am 3. Januar ins Trainingscamp, ehe am 13. Januar die neue Saison beginnt. Mit den Trainingscamps wandert der Blick nach der langen spielfreien Zeit für diese Mannschaften wieder auf das sportliche Geschehen. NHL.com/de wirft einen Blick auf zehn interessante Themen, die für die Camps relevant sein werden.

Deutsches Duo in Edmontons Offensive
Leon Draisaitl übertraf mit 110 Punkten (43 Tore, 67 Assists) als Topscorer der NHL alle Erwartungen und wurde als wertvollster Spieler mit der Hart Memorial Trophy, dem Ted Lindsay Award und der Art Ross Trophy für den punktbesten Spieler ausgezeichnet. Im anstehenden Camp darf er einen Mitspieler aus seiner Jugend begrüßen, Dominik Kahun, der als Free Agent von den Oilers verpflichtet wurde. Die beiden spielten im Nachwuchs der Adler Mannheim zusammen. Dort waren sie in der Saison 2010/11 ein gefürchtetes Duo, das gemeinsam in 30 Spielen auf sagenhafte 398 Punkte (166 Tore, 232 Assists) kam. Eine Wiedervereinigung der beiden in einer Reihe wäre womöglich keine schlechte Option für Edmonton.

Top 10 Leon Draisaitl Spielzüge aus 2019/20

Das deutschsprachige Trio der Minnesota Wild
Drei deutschsprachige Spieler werden am Camp der Minnesota Wild teilnehmen und versuchen, sich einen Platz im Kader zu sichern. Der Schweizer Kevin Fiala ist als Topscorer des Teams in der vergangenen Saison bereits gesetzt, der Österreicher Marco Rossi und der Augsburger Nico Sturm werden sich dagegen erst beweisen müssen, um einen Stammplatz zu ergattern. Sturm erhielt nach den Playoffs einen neuen Vertrag und ist ein Kandidat für einen Spot als Arbeiter und Kämpfer in der dritten oder vierten Reihe. Rossi wurde beim NHL Draft 2020 in der ersten Runde an neunter Stelle ausgewählt und hofft nun auf sein NHL-Debüt. Allerdings sind Sturm und Rossi Center und die Wild haben sich auf dieser Position mit Nick Bonino, Nick Bjugstad und Marcus Johansson prominent verstärkt.
Harter Konkurrenzkampf im Tor der Avalanche
Bei den Colorado Avalanche wird die Eiszeit zwischen den Pfosten hart umkämpft sein. Der Rosenheimer Philipp Grubauer konkurriert mit dem Tschechen Pavel Francouz um den Posten im Tor. Grubauer ging als Nummer eins in die vergangene Saison, Francouz wusste seine Chance jedoch zu nutzen und überzeugte, als Grubauer sich verletzte. Trainer Jared Bednar steht nun vor dem Luxusproblem, entscheiden zu müssen, welcher der beiden exzellenten Torhüter wie viele Spiele bestreiten darf.
Gespanntes Warten auf Lafrenière
Alexis Lafrenière wird erstmals mit den New York Rangers trainieren, die ihn beim NHL Draft 2020 an erster Stelle zogen. Der 19-jährige Kanadier gilt als absolutes Ausnahmetalent und wird regelmäßig mit Sidney Crosby verglichen. Er wird zu einem ohnehin schon talentierten jungen Kader stoßen, zu dem unter anderem Kaapo Kakko zählt, der beim Draft 2019 an zweiter Stelle gewählt wurde. Die Verstärkung ist mehr als willkommen, denn Mika Zibanejad, der die Rangers vergangene Saison mit 41 Toren anführte, ist angeschlagen und wird zumindest zu Beginn nicht am Trainingscamp teilnehmen.

Lafreniere

Wie steht es um den amtierenden Meister?
Die Tampa Bay Lightning krönten 2020 ihre starken Leistungen der vergangenen Jahre endlich mit dem Stanley Cup, angeführt von Stürmer Nikita Kucherov. Ausgerechnet auf ihn werden die Lightning jedoch verzichten müssen. Der Russe wird die gesamte reguläre Saison wegen einer Hüftverletzung ausfallen. Zudem verloren die Lightning Verteidiger Kevin Shattenkirk an die Anaheim Ducks. Doch es gibt auch gute Nachrichten aus Tampa. Ausnahmestürmer Steven Stamkos, der vorige Saison über weite Strecken verletzt fehlte, scheint genesen und wird am Camp teilnehmen. Mit einem gesunden Stamkos sollten die Lightning in der Lage sein, wieder ganz vorne mitzuspielen.
Boston hofft auf Pastrnak
Die Boston Bruins werden ohne einige bekannte Gesichter in die neue Saison starten. In der Abwehr wurden die Verträge mit Zdeno Chara und Torey Krug nicht verlängert. Umso wichtiger, dass der Angriff funktioniert. Doch auch da gibt es ein großes Fragezeichen. David Pastrnak, der sich vergangene Saison mit 48 Toren die Rocket Richard Trophy als bester Torschütze mit Alex Ovechkin teilte, wurde am 16. September an der Hüfte operiert. Die Ärzte schätzten den Zeitpunkt für seine Einsatzfähigkeit auf Mitte Februar. Der Tscheche wir am Camp teilnehmen, allerdings in einer eingeschränkten Rolle. Die ersten Spiele wird er noch aussetzen. Wann er wieder voll angreifen kann, ist ungewiss.

BOS@TBL, Sp5: Pastrnak schießt im Powerplay scharf

Wie stecken die Blackhawks ihre Ausfälle weg?
Für die Chicago Blackhawks beginnen die Sorgen bereits, bevor sie überhaupt das Eis betreten. Das Team wird von großen Verletzungsproblemen in der Offensive geplagt und Ersatz für die fehlenden Spieler scheint Mangelware zu sein. Außenstürmer Alex Nylander wurde am linken Knie wegen einer Verletzung des Meniskus operiert und wird voraussichtlich die komplette reguläre Saison fehlen. Ähnlich lange wird Center Kirby Dach nicht zur Verfügung stehen. Der 19-jährige Kanadier sollte eigentlich als Kapitän seiner Nationalmannschaft bei der U20-WM antreten, brach sich jedoch in einem Vorbereitungsspiel das Handgelenk. Am härtesten trifft die Blackhawks jedoch der drohende Ausfall Kapitän Jonathan Toews, der wegen gesundheitlichen Problemen nicht am Camp teilnehmen wird.
Spieler auf Probe
Eine Reihe von Spielern wurde vor dem Beginn der Camps mit Probeverträgen ausgestattet Sie müssen sich besonders beweisen, wenn sie zum Saisonstart nicht mit leeren Händen dastehen wollen. Neben Torhüter Craig Anderson, der bei den Washington Capitals den Ausfall von Henrik Lundqvist wettmachen soll, ist Stürmer Mike Hoffman die interessanteste Personalie. Der 30-jährige Außenstürmer erzielte vergangene Saison 59 Punkte (29 Tore, 30 Assists) für die Florida Panthers und wird am Camp der St. Louis Blues teilnehmen. Ein Schweizer hofft ebenfalls noch auf einen Vertrag: Yannick Weber trainiert bei den Nashville Predators mit, für die er bereits in den vergangenen vier Saisons auflief.
Legendäre Veteranen in fremdem Territorium
Mit Joe Thornton und Zdeno Chara stehen die beiden ältesten Spieler der NHL bei neuen Teams unter Vertrag. Beide sind sichere Kandidaten für die Hockey Hall of Fame, wenn sie ihre Karriere beendet haben. Nun sollen sie aber erst einmal in ihren neuen Teams die Rolle eines Anführers und Mentors übernehmen. Der 41-jährige Stürmer Thornton wird das Trikot der Toronto Maple Leafs überstreifen, der 43-jährige Chara steht bei den Capitals unter Vertrag. Beide Teams hoffen darauf, dass die Erfahrung der lebenden Legenden ihnen zum Stanley Cup verhilft.

OvyChara

Ein Wiedersehen mit alten Bekannten
Während viele Spieler sich an neuen Orten mit Teamkollegen finden müssen, mit denen sie noch nie gespielt haben, führte der Weg von Stürmer Paul Stastny in eine bekannte Umgebung. Der 35-jährige Center kehrt zu den Winnipeg Jets zurück, wo er bereits am Ende der Saison 2017/18 unter Vertrag stand. Voraussichtlich wird er wieder in der zweiten Reihe mit Patrik Laine und Nikolaj Ehlers spielen. Die Hoffnung ist, dass Stastny den jungen Stürmern beim nächsten Schritt in ihrer Entwicklung eine Hilfe ist. Zudem gilt er als eine Art Glücksbringer, denn in der Franchise-Geschichte kamen die Jets erst einmal über die erste Playoff-Runde hinaus. Das war 2018, als sie mit Stastny sogar ins Conference Finale im Westen einzogen.