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Mit dem Beginn der Stanley Cup Playoffs 2020 am 11. August stellt NHL.com/de täglich zehn Fakten vom jeweiligen Spieltag oder dem Trainingsbetrieb der Teams, die nicht aktiv waren, vor:

Grabner, Arizonas stärkste Sturmkraft

Er ist schnell, er ist erfahren und er hat seine Abschlussstärke wiederentdeckt. Der torgefährlichste Stürmer der Arizona Coyotes heißt Michael Grabner. Der österreichische Linksaußen schoss am Freitag bei der 2:3-Niederlage gegen die Colorado Avalanche in Spiel 2 der Erstrundenserie bereits sein drittes Postseason-Tor und führt damit die teaminterne Torschützenliste der Coyotes an. Nach seinem Wechsel zu den Coyotes von vor zwei Jahren war der Villacher nicht häufig als Torjäger in Erscheinung getreten. In 87 Saisonpartien 2018/19 und 2019/20 gelangen ihm 17 Treffer und nun deren drei in sechs Spielen seit die NHL den Spielbetrieb wieder aufgenommen hat.

ARI@COL, Sp2: Grabner mit viel Speed zum Ausgleich

Nervenstarker Grubauer

Leidtragender von Grabners Treffsicherheit war auch Philipp Grubauer, der sich von ihm zum 2:2-Ausgleich bezwingen lassen musste, doch das bessere Ende hatte der deutsche Schlussmann in Diensten der Avalanche. Nach seinem Shutout im ersten Aufeinandertreffen mit Arizona, wurden in Spiel 2 30 Torschüsse seine Beute, womit er seine Stellung als Nummer 1 bestätigte. "Heute war es etwas schwieriger als im letzten Spiel, aber ich denke, alle haben einen großartigen Job gemacht, und wir haben den Sieg eingefahren. Ich blicke nicht weiter nach vorne. Man ist nur so gut wie man im letzten Spiel war", so der Rosenheimer im Anschluss der Partie.

Von der Strafbank fernhalten

Die St. Louis Blues hätten es eigentlich wissen müssen. Gegen die junge Truppe der Vancouver Canucks sollte man sich von der Strafbank fernhalten. Bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung in Spiel 2 der Best-of-7-Serie kassierten sie weitere zwei Tore in Unterzahl. Die Bilanz der Canucks ist beeindruckend: Am Freitag schlossen sie zwei von drei Überzahlsituationen mit einem Tor ab, und in der Serie sind es deren fünf von neun. "Es gab viel Gutes, aber wir müssen weniger Fehler machen und unser Penalty Killing muss besser werden oder wir lassen erst gar keines zu", analysierte Blues-Coach Craig Berube.

VAN@STL, Sp2: Horvat umkurvt die Defensive zum SHG

Mit Moral zu hehren Zielen

Keineswegs favorisiert starteten die Canucks in die erste Runde der Stanley Cup Playoffs der Western Conference, in der der Titelverteidiger aus St. Louis auf sie wartete. Doch die Canucks haben nach ihrer 2:0-Serienführung Lunte gerochen. Seit Spiel 1 in der Best-of-5-Serie gegen die Minnesota Wild in der Stanley Cup Qualifikation ist Vancouver ungeschlagen. Und sie wollen noch mehr. "Da wir schon einmal hier sind, wollen wir auch gewinnen. Es macht zu dieser Zeit des Jahres sehr viel Spaß zu gewinnen. Umso öfter es einem gelingt, desto näher kommt man dem, wovon man als Kind geträumt hat", zeigte sich Vancouvers Stürmer Tanner Pearson begeistert von der Siegesserie.

VAN@STL, Sp2: Schwartz zum Ausgleich spät im 3.

Es muss nicht immer der Chef dabei sein

Ohne ihren erkrankten Headcoach Claude Julien und mit Assistenztrainer Kirk Muller als Verantwortlichen hinter der Bande mussten die Montreal Canadiens ihre Aufgabe gegen die Philadelphia Flyers angehen und sie taten dies mit Erfolg. Sie bezwangen die Flyers mit 5:0 und glichen die Serie zum 1:1 aus. Es darf durchaus davon ausgegangen werden, dass es den Spielern der Canadiens einen Schub gegeben hat, ihrem Coach zur besseren Genesung einen Sieg zu schenken. Er war auch einer der ersten Gratulanten, wie Muller verriet: "Ich habe mein Telefon (während des Spiels) nicht abgehört. Danach tat ich es, und [Julien] war einer der ersten, der uns zum wichtigen Sieg gratulierte. Für Claude, ich bin sicher, er hört zu, dieser Sieg ist für Dich und Deine Familie."

MTL@PHI, Sp2: Price springt rüber, stoppt Grant

Nachlässigkeiten nicht erlaubt

Nach ihrem 2:1-Sieg zum Serienauftakt ließen es die Flyers in Spiel 2 gemächlich angehen und die Strafe folgte auf dem Fuß. Ehe die Flyers nach 16:24 Minuten erstmals Carey Price im Tor der Canadiens prüften, lagen sie schon mit 0:2 im Hintertreffen. Im ersten Spielabschnitt erarbeiteten sich die Frankokanadier ein Schussverhältnis von 16:6. Philadelphias Coach Alain Vigneault sah dies als nicht akzeptabel an: "Es besteht kein Zweifel, dass Montreals Wille heute Abend, richtig zu spielen und die richtigen Dinge zu tun, viel höher war als der unsere", sagte Vigneault und fügte hinzu. "Zu dieser Zeit des Jahres mit der Bedeutung des Spiels erwartet man das nicht. Letztendlich müssen wir das Blatt wenden, weitermachen und uns auf das nächste Spiel vorbereiten."

Video: NYI@WSH, Sp2: Ovechkin trifft nach 56 SekundenOvechkins Tore reichen manchmal nicht

In den drei Vorrundenspielen der Stanley Cup Qualifikation sowie im ersten Aufeinandertreffen seiner Washington Capitals mit den New York Islanders in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs war Alex Ovechkin tor- und punktlos geblieben, doch nach 56 Sekunden in Spiel 2 platzte bei dem russischen Torjäger der Knoten. Er erzielte den Treffer zur 1:0-Führung und legte zur Mitte des zweiten einen weiteren zum 2:2-Ausgleich drauf. Ansonsten konnte keine weitere Offensivkraft der Capitals als Torschütze in Erscheinung treten und Washington verlor auch seine zweite Begegnung mit den Islanders.

Den eigenen Stil durchziehen

Auftritte der Islanders stehen nicht zwingend für aufregendes Offensiv-Eishockey, sie sind eher etwas für Freunde des gepflegten System-Spiels. Letztendlich heiligt der Erfolg die Mittel. "Wir spielen so wie es unsere Identität ist. Die beiden Spiele unterschieden sich etwas. In dieser Partie gab es etwas mehr Spielfluss. Ich glaube einfach, dass wir eine gute, reife Gruppe haben, die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt", wahre Worte von Trainer Barry Trotz nach dem 5:2-Erfolg und der 2:0-Serienführung.

Da gab es kein Vorbeikommen

In den fünf Partien am vierten Spieltag der Stanley Cup Playoffs gab es gleich zwei Torhüter, die ihren Kasten sauber halten konnten. Carey Price von den Canadiens durfte sich über einen Shutout gegen die Flyers freuen. Es war bereits sein siebter in einer Postseason-Partie für Montreal. Der 32-jährige Schlussmann teilt sich damit den dritten Platz in der Franchisegeschichte hinter Jacques Plante und Ken Dryden mit jeweils zehn Shutouts. Der zweite Torwart, der kein Gegentor zuließ, war Cam Talbot von den Calgary Flames mit 35 Saves beim 2:0-Sieg gegen die Dallas Stars. Für den 33-Jährigen war es der zweite Shutout in dieser Postseason und der vierte insgesamt in 22 Postseason-Partien für die New York Rangers, Edmonton Oilers und Flames.

DAL@CGY, Sp3: Talbot mit 35-Save-Abend für die Flames

Halbe Miete, aber Vorsicht

Mit den Avalanche, Canucks, Golden Knights und Islanders liegen vier Teams in ihren Serien mit 2:0 in Front und haben gute Aussichten auf das Erreichen der nächsten Playoffrunde. Mit einer 2:0-Führung im Rücken in einer Best-of-7-Serie der Stanley Cup Playoffs haben sich 86,4 Prozent der Mannschaften durchgesetzt, die vorne lagen (324-51). Dennoch gilt es wachsam zu bleiben, wenn man nicht zu den 13,6 Prozent zählen möchte. Daher kommt es auch, dass sich die vier Trainer mit warnenden Worten an ihre Truppe wenden, so wie Colorados Coach Bednar: "Wir wissen, dass wir noch besser werden müssen, damit wir auch morgen gewinnen."