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Bei den Washington Capitals schaffte Lars Eller den Sprung von der tragischen Figur in Spiel 1 zum großen Helden in Spiel 2. Der 29-jährige Däne war beim 3:2-Sieg über die Golden Knights am Mittwochabend (Ortszeit) in der T-Mobile Arena an allen drei Caps-Treffern beteiligt und füllte zudem eine klaffende Lücke.
In Spiel 1 (4:6) ließ Eller noch eine Großchance in der Schlussphase liegen und verpasste so den späten Ausgleich für seine Capitals. In Spiel 2 wurde der Mittelstürmer dafür umso wichtiger und half Washington mit einem Tor und zwei Assists zum 3:2-Auswärtssieg.

Eller füllt die Kuznetsov-Lücke
Eller aber wurde schon vor seinem Treffer wichtig für die Caps: Nachdem sich Nummer-1-Center Evgeny Kuznetsov Mitte des ersten Drittels nach einem Check von Brayden McNabb verletzt hatte und vorzeitig ausschied, sprang der Däne ein, schlüpfte in die Erstreihen- und Powerplay-Rolle bei den Hauptstädtern. "Er ist ein guter Spieler", lobte Washingtons Trainer Barry Trotz. "Lars ist nicht zu schüchtern, um Verantwortung zu übernehmen, trotz der großen Fußstapfen in die er treten musste. Er hat die Chance genutzt zu zeigen, was er kann. Wir können uns voll auf ihn verlassen. Nicht umsonst ist er einer der beliebtesten Spieler in unserer Kabine."

Dass Eller einspringen kann, zeigte er schon im bisherigen Playoff-Verlauf, als er Center Nicklas Backstrom vertrat. "Je mehr ich spiele, desto wohler fühle ich mich", so der 29-Jährige, der sich über die zusätzliche Eiszeit freute: "Du willst keinen deiner besten Spieler verlieren. Aber es ist das Stanley-Cup-Finale! Da willst du auf dem Eis sein und nicht auf der Bank. Ich genieße jeden Moment."
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Ein Tor, zwei Assists
Und bei den drei besten Momenten aus Sicht der Hauptstädter in Spiel 2 spielte Eller sogar eine Hauptrolle: Beim zwischenzeitlichen 1:1 empfing der Linksschütze einen cleveren Querpass von Michal Kempny und drückte die Scheibe über die Linie (18.). Beim 2:1 spielte er selbst den entscheidenden Pass auf Torschütze Alex Ovechkin (26., Powerplay), beim 3:1 servierte er für Brooks Orpik (30.). Der Däne legte somit den Grundstein für den Sieg und erhielt zudem wichtige Erkenntnisse: "Wir müssen Fleury seitlich bewegen, dann machen wir es ihm schwer." Genau das gelang beim 1:1 und 2:1 bilderbuchmäßig.

Doch nicht nur offensiv trug der 29-Jährige zum Erfolg der Capitals an diesem Abend bei: Mit sechs Checks führte Eller die Hit-Statistik zusammen mit Tom Wilson und Orpik an. "Wir waren heute auf unseren Zehenspitzen gestanden", erklärte der Blondschopf. "Wir haben Spiel 1 analysiert, unsere Lehren daraus gezogen, Veränderungen vorgenommen und diese auf dem Eis umgesetzt."
Viel Zuspruch von den Mitspielern
Auch Ellers Teamkollegen konnten dessen Leistung nicht hoch genug hängen. "Er ist stark eingesprungen. Ich denke, drei Punkte bei einem 3:2-Sieg in einem Spiel 2 im Stanley-Cup-Finale sind ziemlich beeindruckend. Ich freue mich sehr für Lars", sagte Andre Burakovsky. "Er wurde befördert, hat in einer höheren Reihe gespielt und ein gigantisches Match geliefert", befand Matt Niskanen. "Er ist eine Geheimwaffe. Es ist schwer, gegen ihn zu spielen, wenn er sein Top-Niveau erreicht. Er war heute sehr wichtig für uns", lobte Ovechkin.
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"Es schien fast so, als hatte er noch mehr Selbstvertrauen, als Kuzy ausgefallen ist. Er ist ein großartiger Spieler und hat ein Wahnsinnsspiel gemacht", zeigte sich auch Backstrom begeistert. John Carlson konnte sich da nur anschließen: "Er hat schon einen hervorragenden Job gemacht, als Nicklas Backstrom ausgefallen war und wir werden sehen, wie er sich jetzt schlägt."
Eller: "Wir können gewinnen"
Entsprechend reist Washington mit einem guten Gefühl und dem 1:1-Serienausgleich zurück in die Hauptstadt. Sollte Kuznetsov in Spiel 3 ausfallen, steht Eller bereit. "Wir können gewinnen, auch wenn einer unserer besten Spieler fehlt", ist sich der Stürmer sicher. Wohl dem, der so einen starken "Lückenfüller" in seinen Reihen hat.