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An jedem Tag zwischen dem 2. Dezember und dem 1. Januar veröffentlicht NHL.com/de den Wunschzettel eines der 31 NHL-Teams im Hinblick auf die kommende Saison. Was ist nötig, damit die kommende Spielzeit für den jeweiligen Klub möglichst erfolgreich verläuft.

Heute die Wünsche der Montreal Canadiens.
Für die Montreal Canadiens schien die Saison mit der Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie bereits gelaufen. Das Traditionsteam aus Kanada hatte kaum noch Chancen auf einen Playoff-Platz, doch die Qualifikationsrunde sorgte dann für ein unverhofftes Highlight. Ein 3:1-Serien-Erfolg gegen die Pittsburgh Penguins und die Frankokanadier befanden sich in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Philadelphia Flyers. Das folgende Ausscheiden zeigte die Schwachstellen auf, an denen vor der anstehenden Saison gearbeitet wurde.
Suzuki und Kotkaniemi bestätigen die Playoff-Leistungen
Viel Grund zur Freude bereiteten den Canadiens-Verantwortlichen in den Playoffs die Talente im Kader. Der 21-jährige Nick Suzuki und der 20-jährige Jesperi Kotkaniemi wussten vollends zu überzeugen und hatten entscheidenden Anteil am Erfolg über die Penguins. Suzuki konnte bereits in der Hauptrunde zeigen, zu was er fähig ist, als er mit 41 Punkten (13 Tore, 28 Vorlagen) in 71 Spielen der fünftbeste Scorer der Canadiens war.
In der Schlussrunde drehte der kanadische Center auf und punktete in zehn Partien sieben Mal. Der Bestwert im Team, gemeinsam mit Jonathan Drouin. Seine vier Tore waren gemeinsam mit Kotkaniemi der Höchstwert für die Frankokanadier. Die Leistungssteigerung von Suzuki und Kotkaniemi zeigte sich nicht nur auf den Spielberichtsbögen, sondern besonders in ihrem Selbstvertrauen auf dem Eis. Sicher werden sich die Verantwortlichen wünschen, dass die Jungstars ihre Leistungen bestätigen und ausbauen können.

PHI@MTL, Sp6: Suzuki trifft aus spitzem Winkel

Price zeigt erneut seine Klasse
93,6 Prozent, so hoch war die Fangquote von Carey Price in den Stanley Cup Playoffs 2020. Kein anderer Schlussmann der mindestens zehn Partien absolvierte erreichte einen besseren Wert. Price zeigte die Klasse, die er in den Jahren zuvor verletzungsbedingt nicht immer abrufen konnte und gab seinen Farben so in jeder Partie die Chance zu gewinnen.
In der regulären Saison war der Ausnahmeschlussmann der Vielspieler der Liga. 58 Partien und 3439:49 Minuten im Gehäuse waren in der NHL 2019/20 unübertroffen. Trotz der hohen Belastung konnte sich Price mit einer Fangquote von 90,9 Prozent unter den besten Goalies der Liga einsortieren. Auch 2020/21 werden die Canadiens einen Price in Top-Form brauchen.

Top 10 Carey Price Saves aus 2019/20

Anderson und Toffoli bringen die fehlenden Attribute
Mit dem Trade von Max Domi zu den Columbus Blue Jackets brachte Manager Marc Bergevin Josh Anderson zu den Canadiens und verpflichtete zusätzlich noch den Free Agent Tyler Toffoli. Die beiden Neuverpflichtungen sollen gezielt die Lücken schließen, die in Montreal 2019/20 erkannt wurden.
Anderson ist ein klassischer Power Forward, der auf der rechten Außenbahn für mehr Durschlagkraft sorgen soll. Mit 1,91 Metern Körpergröße und einem Gewicht von 101 Kilogramm bringt der 26-Jährige die besten Voraussetzungen mit um den körperlich häufig unterlegenen Canadiens eine neuen Komponente im Spiel zu geben. In der Saison 2019/20 konnte er seine offensiven Fähigkeiten, die er zuvor bewiesen hatte, nicht bestätigen. Sicher wird der Wunschzettel in Montreal auch beinhalten, dass Andersson im Habs-Trikot wieder häufiger auf dem Spielbericht steht.
Mit Toffoli wird der rechte Flügel weiter verstärkt. Toffoli ist der gesuchte Punktesammler und Torjäger, der die Schussausbeute in Montreal nach oben drehen soll. Mit einem Vier-Jahres-Vertrag ausgestattet ist das Projekt bei den Canadiens langfristig ausgelegt, sollte aber schon im ersten Jahr nachweisen, dass die durchschnittlich 0,57 Punkte pro NHL-Partie auch höher ausfallen können.

NYI@VAN: Toffoli nutzt Petterssons Vorlage

Im Tor sorgt Allen für mehr Abwechslung
Der Blick auf den Starttorwart der Montreal Canadiens versprach 2019/20 nur selten eine Überraschung. Meist war Carey Price der Mann der Wahl zwischen den Pfosten. Mit Cayden Primeau (2 Spiele), Charlie Lindgren (6) und Keith Kinkaid (6) konnte keiner der anderen Schlussmänner überzeugen, so dass zur neuen Saison ein Back-Up für Price ganz oben auf der To-Do-Liste für Bergevin stand.
Mit Jake Allen konnte vermutlich der Torhüter gefunden werden, der 2020/21 für Entlastung bei Price sorgen kann. Allen stand seit 2014/15 im Kader der St. Louis Blues und musste dort seinen Stammplatz für Jordan Binnington räumen. Mit einer NHL-Fangquote von 91,7 Prozent sollte Allen der dringend benötigte Pausenbringer für Price sein und mehr Spannung beim Blick auf die Starttorhüter in Montreal bringen.
Überzahltreffer sind keine Seltenheit mehr
Montreal hatte nicht nur bei Fünf-Gegen-Fünf Probleme mit dem Tore schießen, sondern auch bei numerischer Überlegenheit. Powerplayquoten von 17,7 Prozent über die reguläre Saison und 15,2 Prozent in den Playoffs sorgten für Plätze im hinteren Drittel in dieser Kategorie. Nur 33 Mal trafen Canadiens-Akteure in der regulären Saison mit mehr Spielern auf dem Eis. Nur fünf andere Mannschaften schnitten hier schlechter ab.
In den Playoffs kamen die Kanadier immerhin auf fünf Powerplay-Tore in nur zehn Matches, hatten aber deutlich mehr Möglichkeiten und verspielten dadurch die Chance auf ein Weiterkommen gegen die Flyers in der ersten Runde. An ihrer Überzahlaufstellung werden die Canadiens mit den Neuzugängen sicher schrauben und auf den entsprechenden Erfolg hoffen.

Top 10 Spielzüge der Canadiens... bisher

Abschlüsse landen häufiger im Netz
Nur die Vegas Golden Knights schossen im Durchschnitt pro Partie häufiger auf das Tor der Kontrahenten (34,5), als die Montreal Canadiens (34,1). Die Ausbeute war für Montreal trotzdem nicht befriedigend. Nur 212 Mal schlug das Hartgummi hinter dem gegnerischen Torhüter im Netz ein. In 43 Partien versuchten sich die Canadiens häufiger als das Team gegenüber an Torschüssen und konnten lediglich 20 Partien gewinnen (20-19-4). Eine bessere Quote stünde dem Team gut zu Gesicht, wenn es in die neue Saison geht.