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World Cup of Hockey: Die Teams für Toronto

von Marc Röesch

Vom 17. September bis zum 1. Oktober 2016 wird im Air Canada Centre zu Toronto die Neuauflage des World Cup of Hockey ausgetragen. Die Teamverantwortlichen hatten bis zum Freitag Zeit, ihren 16 Spieler umfassenden vorläufigen Kadern, den Feinschliff zu verpassen und sieben weitere Spieler ins Rennen zu schicken. Anlass genug für NHL.com/de, die nun finalen Turniermannschaften unter die Lupe zu nehmen:

Team Finnland:

Lauri Marjamaki muss die Kaderauswahl in den letzten Nächten einige Stunden seines Schlafs gekostet haben: Der neue Trainer des jüngst gekürten WM-Vizes hatte sowohl in der Defensive als auch in der Offensive einige schwere Entscheidungen zu treffen. Im Sturm sah er sich mit einem Luxusproblem konfrontiert, und entschied sich letztlich dafür, die Youngster, WM-Shootingstar Patrick Laine (18) und Instinktspieler Sebastian Aho (18) zu nominieren. Die ebenfalls blutjungen Jesse Puljujarvi und Mikko Rantanen zogen kein World Cup Ticket. Seine Hintermannschaft könnte die wackeligste des Turniers werden, boten sich ihm doch vor allem in der Tiefe nur wenige Optionen.

Team Tschechische Republik:

Schwer wiegt der Nationalmannschaftsrücktritt von Altstar Jaromir Jagr. Auch ein letztes Bitten und Betteln des Teammanagers Martin Rucinsky konnte den 44-jährigen nicht umstimmen: „Wir sprachen unter der Woche noch einmal miteinander und seine endgültige Entscheidung ist, dass er nicht mitkommt.“

Doch Coach Josef Jandac, langjähriger Übungsleiter von Sparta Prag in der Extraliga und Nachfolger von Vladimir Vujtec, kann mit David Krejci und den Stanley Cup Finalisten Tomas Hertl und Ondrej Palat auf andere Hochkaräter bauen, die für den Nationalhelden in die Bresche springen können. Mit einem Durchschnittsalter von 27,6 Jahren verfügt die vom vermeintlichen Teamkapitän Tomas Plekanec angeführte Truppe jedenfalls über genug Erfahrungsschatz, um im Turnier bestehen zu können.

Team Schweden:

Umtriebig beobachtete das Trainergespann und Auswahlkomitee um Rikard Gronborg, Johan Garpenlov, Peter Popovic, Nicklas Lidstrom, Mats Sundin und Daniel Alfredsson nahezu alle schwedischen Nordamerika-Legionäre. Doch auch mit weniger Fleiß hätten sie wohl ihre prominenteste Nachnominierung auf dem Zettel gehabt: Carl Hagelin (27), Stanley Cup Finalist und Powerskater der Pittsburgh Penguins, wird bei den Tre Kronor mit seinen neu entdeckten Scorerqualitäten und altbekannten Unterzahlfähigkeiten im Kampf um die Medaillenplätze sicherlich eine entscheidende Rolle spielen. Auch sein Teamkollege, Flügelstürmer Patric Hornqvist scheint eine sinnvolle Ergänzung für das Starensemble zu sein.

Team Kanada:

Aufgrund der schier unerschöpflichen Quelle an hochkarätigen Eishockeyspielern verursacht die Teamzusammenstellung bei den Verantwortlichen zu jedem bedeutenden Turnier Kopfzerbrechen. Auch zum World Cup of Hockey stand das Team um Coach Mike Babcock vor einer Herkulesaufgabe. Defensiv wollte der Trainerfuchs scheinbar kein Risiko eingehen und schenkt vier Olympiasiegern von 2014 sein Vertrauen. Ohne Weltmeisterschaftskapitän Corey Perry, dafür mit Abwehrspieler Brent Burns und Center Joe Thornton von den San Jose Sharks, sowie den überraschend Nachnominierten Jake Muzzin, Matt Duchene und Alex Pietrangelo, möchte sich das Mutterland des Eishockeys den Titel holen.

Team USA:

Auch die Verantwortlichen der Stars-and-Stripes trafen bei der Abrundung ihres Kaders einige Entscheidungen, die für den Außenstehenden nicht abzusehen waren. Die Nominierung von David Backes, 32 der seine St. Louis Blues als Teamkapitän weit in die Stanley Cup Playoffs führte und erst im Conference Finale gegen die San Jose Sharks die Segel streichen musste, war noch vorherzusehen. Als Spieler, der auch dahin geht wo es weh tut, kann er vor allem in den KO-Spielen wichtige Aufgaben für die US-Vertretung übernehmen. Überraschend scheinen die Nichtberücksichtigungen von Phil Kessel und Tyler Johnson zu sein, die jüngst in den Playoff zeigten, wie viel Verantwortung sie übernehmen können. Dafür werden Brandon Dubinsky, Ryan Callahan und James Van Riemsdyk den US-amerikanischen Sturm komplettieren.

Team Russland:

Nach der verkorksten Heim-WM sitzt der Stachel im russischen Eishockeylager noch tief. Diesen werden sie jedoch beim kommenden Eliteturnier, dem World Cup of Hockey, ziehen können. Hochtalentiert und vor allem hoch ambitioniert wird sich die Sbornaja in Toronto präsentieren. Fraglich scheint jedoch, ob die Mannschaft aus erstklassigen Einzelkönnern zu einer Einheit zusammenwachsen und einen wichtigen Pokal holen kann. Ohne Enfant Terrible Alexander Radulov, dafür mit drei eingespielten Nachnominierten von KHL-Halbfinalisten SKA Sankt Petersburg, Defensivspieler Viatcheslav Voinov (26), Rechtsaußen Evgeni Dadonov (27) und Center Vadim Shipachev (29), wird das Team im September auf Titeljagd gehen.

Team Nordamerika:

Peter Chiarelli und Stan Bowman präsentierten am Freitag sieben weitere Youngster für ihr Kanadisch/US-amerikanisches Mixteam. Neben Auston Matthews, 18 (ZSC Lions), der bei der IIHF Weltmeisterschaft in Russland bereits für einige Furore sorgte und trotz seines jugendlichen Alters bereits teaminterner (USA) Toptorschütze (6) wurde, finden sich noch weitere interessante Namen auf der Liste: Jonathan Drouin, 21, Außenstürmer der Tampa Bay Lightning explodierte förmlich und spielte eine grandiose Playoffrunde (14 Punkte). Auch Offensivverteidiger Shayne Gostisbehere, 23, glänzte in der vergangenen NHL-Spielzeit, indem er in 15 aufeinander folgenden Spielen Punktete und einen neuen Rekord für Rookie-Verteidiger aufstellte. Wohin die Reise für das junge aber hoch motivierte Team gehen wird, bleibt abzuwarten.

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