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Winter Game ein imposantes Erlebnis

von Stefan Herget

Eine beeindruckende und stimmungsvolle Kulisse boten 50.000 Zuschauer im Fußballstadion Nürnberg beim ersten Freiluftspiel der DEL Geschichte zwischen den einheimischen Thomas Sabo Ice Tigers und den Eisbären Berlin. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit und ein grauer Himmel, sowie starker Regen trübten das Bild, aber störten letztendlich den Spielfluss kaum.

Der guten Stimmung im Publikum taten die Rahmenbedingungen indes keinen Abbruch. Die Musikband Boss Hoss heizte den Besuchern, darunter 7.000 Fans, die aus Berlin mit Sonderzügen angereist waren, bei für diese Jahreszeit angenehmen sechs Grad zusätzlich ein.

Die ersten Minuten der Partie waren geprägt von gegenseitigem Abtasten und Gewöhnen an die Atmosphäre und das ungewöhnliche Terrain. Es dauerte knapp vier Minuten bis das Spiel Fahrt aufnahm. Dann erspielten sich die Hausherren erste Gelegenheiten. In der 7. Minute wurde Ice Tigers Torwart Tyler Weiman fast von der Glasumrandung überlistet, als ein Puck unkontrolliert in die Mitte absprang anstatt hinter das Tor zu fliegen. Aber kein Eisbär stand einschussbereit an der richtigen Stelle. Danach erspielten sich beide Teams Möglichkeiten im Minutentakt, so dass das Geschehen an Fahrt aufnahm. Beide Torhüter gaben sich aber keine Blöße oder die Aktiven verzogen ihre Schüsse. So blieb es bis zur ersten Pause beim 0-0.

Auch nach dem Wechsel ging das Warten auf den ersten Open Air Treffer weiter und die Intensität der Begegnung nahm etwas ab, wobei beide Mannschaft kämpferisch blieben und den Willen zeigten, die Torflaute zu beenden. Einzig im Abschluss fehlte die Genauigkeit. Als die Ice Tigers zuerst eine Unterzahl schadlos überstanden und dann selbst in Überzahl kamen, war der Bann gebrochen. Steven Reinprecht spielte den am rechten Pfosten stehenden Connor James mustergültig an und dieser netzte zum 1-0 in der 33. Minute ein. Die Eisbären erhöhten daraufhin die Schlagzahl, aber die Nürnberger blieben in der Defensive aufmerksam. Es musste schon eine Einzelleistung für den Ausgleich her. Eisbären Stürmer Florian Busch eroberte an der Mittellinie den Puck, drang ins gegnerische Drittel ein und ließ Torhüter Tyler Weinman mit einem Schuss ins linke obere Eck keine Chance. Da standen noch drei Sekunden auf der Anzeigetafel.

Die Ice Tigers ließen sich davon nicht beeindrucken und kamen gut aus der Kabine. Verteidiger Tim Schüle traf bereits nach gut zwei Minuten mit einem beherzten Schuss von der linken Seite zur 2-1 Führung für die Gastgeber. Die einheimischen Fans konnten aber nur 27 Sekunden feiern, dann hatten die Berliner wieder ausgeglichen. Andre Rankel schoss aus linker Position ein. In der Folge hätten die Gäste erstmalig in Führung gehen können, doch Weiman war am Posten. Dafür brachte Kapitän Patrick Reimer die Hausherren erneut in Front. Seinen Schuss von hinter der Torlinie fand den Weg zwischen dem linken Schoner von Rob Zepp und dem Pfosten zum umjubelten 3-2 ins Netz. Die Entscheidung schien gefallen, als Jason Jaspers in der 56. Minute auf 4-2 erhöhen konnte. Ryan Bayda hatte von hinter dem Tor stehend den Torschützen genau angespielt. Bereits zwei Minuten vor dem Ende nahm Eisbären Trainer seinen Torhüter vom Eis und prompt konnten die Gäste noch einmal verkürzen. 47 Sekunden standen noch auf der Uhr, als TJ Mulock aus dem Gewühl heraus den Puck über die Linie stocherte. Die Schiedsrichter mussten einige Minuten den Videobeweis zur Rate ziehen, ehe sie die die Entscheidung zu Gunsten Berlins fällten. Der Sieg der Ice Tigers kam indes nicht mehr in Gefahr.

Spieler des Spieles wurde Nürnbergs Schlussmann Tyler Weiman mit 34 Saves. Ein stimmungsvoller Nachmittag endete unter dem Jubel der Zuschauer mit einem Feuerwerk und der verdienten Ehrenrunde der Gastgeber.

Photos: Copyright DEL
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