Die Szene tat der Tatsache keinen Abbruch, dass Hischier der beste Mann auf dem Eis war und die Schweiz durch seine zwei Tore überhaupt in die Position brachte. Ein Leckerbissen war vor allem der Treffer zum 2-2, als er in abgeklärter Manier mit einem Gewühl vor dem US-amerikanischen Tor alles richtig machte.
"Irgendwie kam der Puck zu mir", beschrieb Hischier die Szene. "Also versuchte ich ihn in der Nähe des Pfosten unterzukriegen und das ging nicht. Ich sah eine Möglichkeit um das Tor zu fahren und es funktionierte. Das war großartig."
Nicht nur solche Tore erzielt der Walliser in Halifax in kurzen regelmäßigen Abständen. Mit 23 Toren und 48 Punkten in 31 Spielen zählt er zu den absoluten Topleuten in der Juniorenliga. Damit dürfte nicht mehr die Frage sein, ob Hischier beim kommenden Draft in der ersten Runde gezogen wird, sondern wann und vor allem, ob er den bisher besten Draft aus der Schweiz toppen kann. Der heutige Minnesota Wild Stürmer Nino Niederreiter wurde 2010 von den New York Islanders an der fünften Position gezogen.
Hischier zeigt sich von allen diesen Spekulationen nach außen unbeeindruckt und bescheiden. "Ich denke nicht sehr viel darüber nach und was geschrieben wird, interessiert mich nicht", sagte er kürzlich im Interview mit NHL.com. "Aber ein bisschen stolz macht es mich schon und es ist natürlich Ansporn noch härter zu arbeiten."
Sein großes Vorbild, von dem er viel gelernt hat, ist sein vier Jahre älterer Bruder Luca, der heute beim SC Bern in der Nationalliga A spielt, wo Nico als 16-jähriges Talent in der vergangenen Saison ebenfalls schon 15 Einsätze hatte. "Zu ihm schaue ich immer noch hoch, er hat mir unheimlich viel beigebracht und wir sprechen viel miteinander", erzählte Hischier.
Aber auch Pavel Datsyuk, der früher für die Detroit Red Wings auf Torjagd ging, hat der Center als gutes Beispiel in Erinnerung. "Er ist ein unglaublich guter Center", sagte Hischier. "Defensiv stark und in der Offensive äußerst gefährlich."
Den Schritt von Bern nach Nordamerika im Sommer hat das Talent nicht bereut und das Heimweh ist nicht so schlimm, wie es noch war, als er mit 15 Jahren seine Heimat Naters zusammen mit seinem Bruder ins über 100 Kilometer entfernte Bern verließ.