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WCoH: Wird Nordamerikas U23 wettbewerbsfähig sein?

von Stefan Herget

Nur noch wenige Spiele sind in der regulären Saison der NHL zu absolvieren und so will sich derzeit kaum ein Spieler mit dem Gedanken an den World Cup of Hockey im September 2016 in Toronto beschäftigen. In der NHL gibt es in diesen Tagen wichtigeres.

Neben Team Europa wird mit Team Nordamerika eine zweite "zusammengewürfelte" Mannschaft bei der Weltmeisterschaft der NHL an den Start gehen. Die Mannschaft, die aus Spielern aus den USA und Kanada, die am 1. Oktober 2016 23 Jahre oder jünger sein werden, zusammenstellt wird, trifft in der Vorrunde auf Finnland, Schweden und Russland. Ein direktes Duell mit den "älteren" Landsleuten aus den USA oder Kanada könnte erst im Halbfinale drohen, sofern die Qualifikation dafür geschafft würde.

Für die Scouts der NHL wird der Auftritt der nordamerikanischen Youngsters etwas Besonderes, denn sie werden neben den großen Nachwuchsstars wie Edmonton Oilers Center Connor McDavid oder Buffalo Sabres Center Jack Eichel, die ihre Tauglichkeit schon bewiesen haben, sehen können, ob andere in Zukunft in der NHL Fußstapfen ausfüllen könnten.

"Es macht dich definitiv glücklich, weil du die Zukunft des Spiels siehst und sie ist in einer guten Hand", sagte David Gregory vom Central Scouting. "Es gibt da einige wirklich gute Spieler. Ich begrüße es sie in einem richtigen Wettbewerb zu sehen, obwohl Erfahrung in einem kurzen Turnier sehr viel zählt und Jungs, die das schon mitgemacht haben, werden einen Vorteil haben."

Jugendlicher Elan wird größerer Erfahrung und Potenzial auf hohem Niveau gegenüber stehen und es wird interessant zu beobachten, wer dabei siegen wird. Die Scouts sind zumindest vertraut mit den 16 Namen, die am 2. März in den vorläufigen Kader berufen wurden, weil sie alle in den vergangenen fünf Jahren unter die Lupe genommen hatten.

"Diese Mannschaft könnte nur wegen ihrer fehlenden Erfahrung als Außenseiter angesehen werden", sagte Dan Marr der NHL Director des Central Scoutings. "Aber die Tatsache, dass sie das Beste des Besten in ihrer Altersgruppe sind, wird dafür sorgen, dass sie etwas mehr jugendliche Energie in das Spiel einbringen werden und das könnte sie zu einem formidablen Gegner für die Teams, die gegen sie antreten, machen."

"Ich glaube nicht, dass sie jemand auf die leichte Schulter nimmt. Aber wenn Mannschaften nicht ihr Bestes abrufen, wer weiß dann schon." Marr glaubt weiterhin, dass alle Spiele mit der Beteiligung von Team Nordamerika für die Fans sehr unterhaltsam würden.

"Ich glaube, sie werden vielen Teams Schwierigkeiten bereiten, weil jede Reihe wird eine Energie geladene Reihe sein und sie haben die Geschwindigkeit, in der das Spiel gespielt wird", sagte Murr. "Sie haben die Fähigkeiten und sie bringen bei jedem Einsatz diese Wettbewerbsfähigkeiten ein. Viele von ihnen haben nicht viel Olympia Erfahrungen oder NHL All-Star Erfahrungen wie die anderen, aber ich glaube, sie werden für jedes Spiel bereit sein."

Im Kader befinden sich neben den bereits erwähnten McDavid und Eichel, die ersten beiden Züge aus dem NHL Draft 2015, klangvolle Namen wie in der Verteidigung Aaron Ekblad (Florida Panthers) oder Seth Jones (Columbus Blue Jackets), beide ebenfalls hohe Draft Züge, sowie im Sturm Newcomer Dylan Larkin (Detroit Red Wings), Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche) oder der zweimalige Stanley Cup Sieger mit den Chicago Blackhawks Brandon Saad, der mit seinem Geburtsdatum 27.10.1992 knapp die Hürde nimmt.

"Ich sehe viel Energie, wenn ich auf den Kader schaue", sagte Troy Dumville, der die Quebec Major Junior Hockey League für das Central Scouting beobachtet. "Es wird hart gegen diese Jungs zu verteidigen und es wird Spaß machen, ihnen zuzusehen."

Die Dichte im Kader ist derart groß, dass klangvolle Namen noch fehlen, die in der Nachnominierung der letzten sieben Spieler am 1. Juli folgen könnten: Stürmer Jonathan Huberdeau (Florida Panthers) oder die beiden Verteidiger Shayne Gostisbehere (Philadelphia Flyers) und Jacob Trouba (Winnipeg Jets).

Interessant dürfte werden, ob die Teamverantwortlichen den potenziellen Nummer 1 Draft in 2016 Auston Matthews eine Chance geben werden, noch bevor er sein erstes NHL-Spiel absolviert haben wird. Das 18-jährige Talent zog es in dieser Saison vor in der Schweizer Nationalliga A für Zürich zu spielen als in der Juniorenliga in Nordamerika, weil er für sich darin eine bessere Vorbereitung auf die NHL sah.

Nur zwei Tage fehlten ihm bei seinem Geburtsdatum, um für den NHL Draft 2015 zur Verfügung zu stehen, bei dem Mc David und Eichel gezogen wurden, die für Team Nordamerika nominiert sind.

Mit Peter Chiarelli als General Manager und Stan Bowman als sein Assistent verfügt die Mannschaft über einen exzellenten fachmännischen Background. "Wir haben ihn nicht ausgeschlossen, aber es werden einige gute Spieler für die restlichen Plätze in Frage kommen, die noch ins Team wollen", sagte Chiarelli über Matthews. "Wir haben ihn einige Male beobachtet. Wir wissen, wer er ist. Er hat einige Hürden, weil er noch nicht in der Liga gespielt hat. Das mag unfair klingen, weil dieser Junge ist ein Talent; er hat die Stärke, die Fähigkeiten und die Geschwindigkeit."

Trotzdem möchte Chiarelli Matthews nicht überfordern, denn es dauert eine gewisse Zeit, das Niveau in der NHL zu verarbeiten, damit zurecht zu kommen und anzukommen. Beim World Cup hat er gerade einmal ein paar Vorbereitungs- und dann sofort drei Vorrundenspiele, die sehr viel abverlangen werden.

Gut möglich, dass er trotzdem berufen wird und vor allem in Überzahl oder besonderen Situationen eingesetzt wird. "Wenn du so jemanden in eine Reihe reinbringen kannst, dann gibt das einen Schub, besonders in einem kurzen Turnier", betont Chiarelli.

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