Islanders gewinnen Spiel 6, erreichen zweite Runde

Die Enttäuschung war bei Mike Sullivan groß. Der Stolz auf die eigene Mannschaft ebenso. "Ich habe den Spielern nach der Partie gesagt, dass es mir für sie sehr leidtut, weil ich weiß, wie hart sie gearbeitet haben und welche Widrigkeiten wir im Laufe des Jahres überstehen mussten, um überhaupt so weit zu kommen", sagte der Trainer der Pittsburgh Penguins in Anlehnung auf das Verletzungspech.

Nach dem 3:5 am Mittwoch gegen die New York Islanders ist die Saison für Sidney Crosby & Co. beendet. Pittsburgh führte die Erstrunden-Serie der Stanley Cup Playoffs zwischenzeitlich mit 2:1 an, kassierte daraufhin allerdings drei Niederlagen hintereinander. Trotzdem sagt Sullivan: "Ich könnte nicht stolzer auf unsere Saison sein."
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Der fünfmalige Stanley-Cup-Champion beendete die reguläre Saison auf dem ersten Platz der MassMutual East Division. Der Glaube war groß, die guten Leistungen in die Playoffs transportieren zu können. "Dieses Jahr hatte ich das Gefühl, dass wir wirklich eine richtig gute Truppe haben", verrät Sidney Crosby. "Wir hätten einen guten Lauf hinlegen können. Der Trend sprach für uns. Aber in den Playoffs ist das ein schmaler Grat."
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Die Penguins schenkten die Führungen leichtfertig her
Abgesehen von Spiel 4, in dem sie nach dem ersten Drittel bereits mit zwei Toren zurücklagen und schlussendlich 1:4 verloren, hätten die Penguins praktisch jedes Spiel gewinnen können. In fünf der sechs Spiele lag die Mannschaften zwischenzeitlich vorne. In drei dieser Partien wurde die gute Ausgangssituation hergeschenkt.
So auch im entscheidenden Spiel 6 am Mittwoch: Pittsburgh ging durch Jeff Carter und Jake Guentzel im ersten Drittel gleich zwei Mal in Führung, zu Beginn des zweiten Spielabschnitts erneut durch Jason Zucker. In allen drei Fällen folgte innerhalb von maximal sieben Minuten der Ausgleich.
"Wir haben viele gute Dinge getan, lagen oft vorne und fühlten uns wohl", sagt Crosby, der den Fehler für die hergeschenkten Führungen zunächst bei sich selber sucht: "Ich habe nicht das Gefühl, große Spiele gemacht zu haben. Ich hatte so viele Chancen, ob nun in der Overtime oder um unseren Vorsprung auszubauen."
Dass diese Chancen ungenutzt blieben, bestraften die Islanders eiskalt.

PIT@NYI, Sp3: Carter schießt sein Zweites im Spiel

Crosby war diesmal kein Faktor, Malkin verletzungsgeplagt
Die Selbstkritik von Crosby ist durchaus berechtigt. War der Superstar in der regulären Saison mit 24 Toren und 38 Assists der beste Torjäger sowie der Top-Scorer seiner Mannschaft, konnte er diese Leistung nicht in die Playoffs transportieren. In den sechs Spielen gelangen ihm lediglich ein Tor und ein Assist. Dies ist für einen Spieler seiner Qualität zu wenig.
Evgeni Malkin konnte verletzungsbedingt an lediglich vier der sechs Playoff-Spielen teilnehmen. Mit einem Tor und vier Assists war der Center deutlich effektiver als Crosby. Doch auch er konnte den Negativtrend schlussendlich nicht aufhalten.
Tristan Jarry war kein sicherer Rückhalt
Die Verteidigung der Penguins erwies sich als Schwachstelle. Pro Playoff-Spiel kassierte Pittsburgh im Schnitt 3,5 Gegentore. Nur drei der 16 Mannschaften aus der Postseason ließen mehr Treffer zu.
Es ist allerdings nicht so, dass sich der Kasten von Tristan Jarry unter Dauerschuss befand. Im Gegenteil: Pro Spiel wurden im Schnitt lediglich 31,2 Schüsse auf das eigene Tor zugelassen. Dies ist der viertniedrigste Wert der Playoffs.
Allerdings erwies sich der Goalie zu selten als sicherer Rückhalt. Belief sich die Save-Quote von Jarry in der regulären Saison zumindest noch auf 90,9 Prozent, so waren es in den Playoffs lediglich 88,8 Prozent. Sullivan nimmt seinen Torwart trotzdem in Schutz: "Es ist nicht die Schuld einer Person. Jeder tut sein Bestes, um Teil der Lösung zu sein."

PIT@NYI, Sp6: Nelson, Pulock treffen in 13 Sekunden

Die Penguins verloren in den Playoffs ihre Sieger-Mentalität
Die Pittsburgh Penguins stehen für große Erfolge. Kris Letang, Crosby und Malkin gewannen mit dieser Organisation gleich drei Mal den Stanley Cup, und zwar in den Jahren 2009, 2016 und 2017.
Die Sieger-Mentalität, dank der die Penguins damals auftrumpften, scheint mittlerweile stets in der Postseason verlorenzugehen. In keiner der letzten drei Spielzeiten gewann Pittsburgh eine Playoff-Serie.
2019 waren die Islanders ebenfalls eine Nummer zu groß. Nicht ein Sieg gelang den Penguins in der damaligen Serie. Vergangene Spielzeit scheiterte Pittsburgh in der Qualifizierungsrunde überraschend mit 1:3 an den Montreal Canadiens. Nun erneut frühzeitig auszuscheiden, kratzt am Selbstverständnis des ruhmreichen Franchise.
"Das ist enttäuschend", sagt Sullivan. "Du gehst mit hohen Erwartungen in die Saison und arbeitest das ganze Jahr hart dafür, damit du um den Stanley Cup kämpfen kannst. Auch das ganze Trainerteam hat hart dafür gearbeitet, um das Team in die beste Position zu bringen. Das tut weh. Dies ist aber auch ein Teil dieses Sports. Es gibt viele gute Teams. Zwischen dem Gewinnen und Verlieren liegt ein schmaler Grat."