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Vorschau Osten: Da waren es noch vier

von Bernd Roesch

Nach 22 unterhaltsamen Stanley Cup Playoffpartien in der ersten Runde der Eastern Conference, in denen genau 100 Tore fielen, darf der Traum vom Stanley Cup Gewinn für vier Mannschaften weitergeträumt werden. Welche Teams werden sich in den Conference Halbfinale durchsetzen können?

Washington Capitals (1. Metropolitan, 120 Pkt.) - Pittsburgh Penguins (2. Metropolitan, 104 Pkt.)

Die zwei punktbesten Mannschaften der Metropolitan Division zogen relativ souverän in die zweite Runde der Eastern Conference Stanley Cup Playoffs ein. Die Pittsburgh Penguins benötigten nur fünf Spiele, um die New York Rangers aus den Playoffs zu werfen und die Washington Capitals setzten sich in sechs Partien gegen die Philadelphia Flyers durch.

Die Penguins konnten vor allem in der Offensive überzeugen: Insgesamt erzielten sie gegen die Rangers 21 Tore und schossen bei jedem ihrer Siege mindestens zwei Tore mehr als ihr Gegner. Die Starspieler der Penguins übernahmen Verantwortung und geizten nicht mit Punkten: Teamkapitän Sidney Crosby konnte mit Ausnahme von Spiel 2 der Erstrundenserie in jeder Partie punkten und brachte es auf insgesamt drei Tore und fünf Assists. Center Evgeni Malkin, der in Spiel 1 noch pausieren musste, erwies sich als Riesenverstärkung und kam auf zwei Tore und fünf Vorlagen in den folgenden vier Partien. Die beiden Flügelstürmer Phil Kessel und Patric Hornqvist erwiesen sich mit jeweils drei Treffern ebenfalls abschlussstark.

In der Defensive agierten Kris Letang und Trevor Daley gewohnt souverän, aber auch der 27-jährige Ian Cole konnte mit einem +/-Wert von +3 überzeugen. Einen erfreulichen NHL-Playoffeinstand durfte auch Tom Kuhnhackl feiern. Obwohl der 24-jährige Deutsche im Schnitt nur 12:49 Minuten auf dem Eis stand, brachte er es in den fünf Partien auf ein Tor und zwei Assists. Aufgrund der Verletzung ihres Stammtorwarts Marc-Andre Fleury setzten die Penguins, auf die über wenig Playofferfahrung verfügenden Jeff Zatkoff und Matt Murray im Tor. Vor allem der 21 Jahre alte Murray konnte bei seinen ersten drei Playoffeinsätzen mit einem Gegentrefferschnitt von 1,33 bei einer Fangquote von 95,5 Prozent und einem Shutout in Spiel 4 überraschen.

Gegen die ebenfalls offensivstarken Capitals könnte die Torhüterposition Pittsburghs Achillesferse sein. Man darf sich nicht davon täuschen lassen, dass Washington bei seinen letzten drei Auftritten gegen Philadelphia nur zu zwei Treffern gekommen war. Sie hatten jedes dieser Spiele dominiert und mehrmals Pech im Abschluss. In den ersten drei Partien gelangen den Caps zwölf Tore. Acht verschiedene Spieler konnten sich in der Erstrundenserie als Torschützen der Capitals auszeichnen. Ihre besten waren Teamkapitän Alex Ovechkin und Verteidiger John Carlson mit jeweils drei Treffern. Zweimal ins Schwarze traf Center Nicklas Backstrom. Er führt auch die teaminterne Scorerwertung mit sieben Zählern an.

Washingtons Defensive arbeitete gegen die Flyers solide, wurde aber auch nicht so gefordert, wie es gegen die Penguins der Fall sein wird. Den Posten im Tor der Capitals dürfte Braden Holtby, der in der ersten Runde 96,8 Prozent aller Schüsse, die auf seinen Kasten kamen, abwehren und bereits zwei Playoff-Shutouts verbuchen konnte, sicher sein.

Während der regulären Saison 2015/16 spielten die beiden Conference Halbfinalisten fünfmal gegeneinander, zwei Partien davon gewannen die US-Hauptstädter (3-2, 4-1) und zwei die Penguins (3-1, 6-2) in der regulären Spielzeit. Das letzte Aufeinandertreffen entschieden die Penguins am 8. April mit 4-3 Toren in der Overtime für sich.

Mein Tipp: Pittsburgh gewinnt 4-3

Tampa Bay Lightning (2. Atlantic, 97 Pkt.) - New York Islanders (1. Wildcard, 100 Pkt.)

Das punktbeste Team der Atlantic Division ist nicht mehr mit dabei im Kampf um den Stanley Cup. Seine Position nehmen die New York Islanders ein, die sich mit 4-2 Siegen gegen die Florida Panthers durchsetzen konnten und damit ein Aufeinandertreffen der zwei Teams aus dem Sunshine State im Conference Halbfinale verhinderten. Die in der Atlantic zweitplatzierten Tampa Bay Lightning wurden in der Serie gegen die Detroit Red Wings mit 4-1 Siegen ihrer Favoritenrolle gerecht. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass es in den einzelnen Spielen der beiden Erstrundenserien häufig denkbar knapp zu ging. Die Lightning konnten nur Spiel 2 mit mehr als einem Tor Unterschied gewinnen und die Islanders sorgten dreimal erst in der Verlängerung für die Entscheidung zu ihren Gunsten.

Die Islanders lieben das Offensivspiel und lieferten zeitweise ein Eishockeyspektakel ab. Die Mannschaft aus Brooklyn schoss mit 15 Treffern die zweitmeisten Tore aller Mannschaften in der ersten Runde der Eastern Conference und qualifizierte sich zum ersten Mal seit 23 Jahren für die zweite Playoffrunde. Ihr überragender Spieler war John Tavares. Der 25-jährige Teamkapitän der Islanders erzielte fünf Tore und war bei weiteren drei Treffern an der Vorarbeit beteiligt gewesen. New Yorks zweitbester Torschütze war Frans Nielsen, der dreimal das Spielgerät im gegnerischen Kasten unterbringen konnte. Rechtsaußen Kyle Okposo bereitete fünf Tore der Islanders vor.

Bemängeln könnte man bei den Islanders, dass sie etwas zu viele Torschüsse zugelassen haben und damit Thomas Greiss zum meistbeschäftigten Torwart in der Eastern Conference machten. Der Deutsche machte aber seine Sache recht gut: 94,4 Prozent aller Pucks, die auf seinen Kasten kamen, wurden seine Beute.

Nun treffen die Islanders auf eine Mannschaft, die in der ersten Runde auf eine kompakte Defensive gesetzt hatte. Die Lightning ließen in ihren fünf Partien nur acht Gegentore zu. Ben Bishop kam auf eine Fangquote von 95,0 Prozent und in Spiel 5 zu einem Shutout. Vieles, was auf Bishops Tor kam, räumten auch schon seine Vorderleute weg. Hervorzuheben wären an dieser Stelle die beiden Verteidiger Matthew Carle und Nikita Nesterov, deren gutes Defensivspiel besonders ins Auge stach. Blueliner Victor Hedman stand im Durchschnitt 27:01 MInuten auf dem Eis.

Für die zwölf geschossenen Tore der Lightning waren nur fünf Spieler verantwortlich. Fünf der Treffer markierte Flügelstürmer Nikita Kucherov, drei gingen auf das Konto von Center Alex Killorn. Herausragend war Tampas Unterzahlspiel: Mit einer Quote von 96,0 Prozent belegen sie den ersten Platz unter den Playoffteilnehmern.

In der regulären Spielzeit trafen die Kontrahenten dreimal aufeinander und sorgten für torreiche, unterhaltsame Partien, in denen insgesamt 23 Tore fielen. Zweimal behielten die Islanders die Oberhand (3-2, 5-2) und einmal konnten die Lightning einen Schlagabtausch für sich entscheiden (7-4).

Mein Tipp: NY Islanders gewinnen 4-3

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