VGK@COL, RR: Tuch in die Ecke zum OT-Sieg

Die 16 Teilnehmer an der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs stehen fest. NHL.com/de analysiert die Teams und die Serien. In dieser Ausgabe: Vorschau auf die Duelle in der Western Conference.

In der Platzierungsrunde machten die Vegas Golden Knights vor den Colorado Avalanche das Rennen, die St. Louis Blues landeten hinter die Dallas Stars auf Platz vier. In den Best-of-5-Serien gewannen die Chicago Blackhawks überraschend gegen die Edmonton Oilers, genau wie die Arizona Coyotes gegen die Nashville Predators. Die Calgary Flames eliminierten im kanadischen Duell die Winnipeg Jets und die Vancouver Canucks setzten sich gegen die Minnesota Wild durch.

In der ersten Runde der Playoffs werden die Duelle wieder im gewohnten Best-of-7-Modus ausgetragen. Im Westen kommt es zu folgenden Paarungen:

Vegas Golden Knights vs. Chicago Blackhawks

Die Golden Knights sicherten sich in der regulären Saison den ersten Platz in der Pacific Division (86 Punkte, 39-24-8), die Blackhawks retteten sich auf Platz zwölf der Conference (72 Punkte, 32-30-8) in die Qualifikation.

Die Golden Knights überzeugten in der Platzierungsrunde mit Siegen gegen die Dallas Stars, St. Louis Blues und Colorado Avalanche. Dabei kamen sie auf ein Torverhältnis von 15:10. Im Tor sind sie mit Marc Andre Fleury und Robin Lehner so gut besetzt wie kaum ein anderes Team. Vor den beiden Torhütern erwies sich das Team einmal mehr als sehr ausgeglichen, von den 18 eingesetzten Spielern verbuchten 16 mindestens einen Punkt und die 15 Tore verteilten sich auf zehn Spieler. Die Golden Knights zeigten vor allem im letzten Spiel der Platzierungsrunde gegen die Avalanche schnelles Eishockey auf extrem hohem Niveau. Als erstplatziertes Team der Conference gehen sie als Favoriten in die Serie.

VGK@COL, RR: Marchessault nutzt Penalty-Schuss

Allerdings sollte man die Blackhawks auf keinen Fall unterschätzen, wie die Oilers erfahren mussten. Die Veteranen Duncan Keith, Patrick Kane und Kapitän Jonathan Toews zeigten in der Qualifikation ihre gewaltige Playoff-Erfahrung, immerhin gewannen sie bereits drei Mal gemeinsam den Stanley Cup. Die von ihnen ausgehende Torgefahr wird durch junge Talente wie Domini Kubalik und Kirby Dach weiter erhöht, was zu 16:15 Toren gegen die Oilers führte. Wie diese Statistik zeigt, ist die Defensive nicht unbedingt die Paradedisziplin der Blackhawks. Im Tor dürften die Golden Knights stärker besetzt sein, doch der doppelte Stanley Cup Champion Corey Crawford bewies im letzten Spiel gegen Edmonton mit 43 Saves, dass er immer noch zu Glanzleistungen fähig ist. Die Blackhawks sind zwar Außenseiter, unter Umständen könnten sie sich für Vegas aber durchaus als Spielverderber erweisen.

EDM@CHI, Sp4: Toews, Kubalik zur Führung

Colorado Avalanche vs. Arizona Coyotes

Colorado schloss die reguläre Saison als zweitbestes Team der Conference ab (92 Punkte, 42-20-8) und musste sich lediglich den Golden Knight knapp nach Verlängerung geschlagen geben. Die Coyotes kamen auf Rang elf (74 Punkte, 33-29-8) in die Qualifikation und setzten sich dort gegen die Nashville Predators durch.

Die Avalanche stellen mit Gabriel Landeskog, Nathan MacKinnon und Mikko Rantanen eine der besten, wenn nicht die beste Reihe der NHL. Dahinter tummeln sich zahlreiche weitere starke Stürmer wie Nazem Kadri, Andre Burakovsky und Joonas Donskoi. In der Abwehr überzeugte besonders der 21-jährige Cale Makar als überragender Offensivverteidiger mit 50 Punkten (12 Tore, 38 Assists) in 57 Spielen der regulären Saison, was ihm einen Platz im Finale um die Calder Trophy für den besten Rookie einbrachte. Fürs Tor steht mit Philipp Grubauer und Pavel Francouz ein extrem starkes Duo zur Verfügung.

STL@COL, RR: Kadri trifft kurz vor dem Spielende

Die Coyotes setzten sich mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung gegen die Predators durch, bei der sie auf Tore von Spielern aus den hinteren Reihen bauen konnten. Der Österreicher Michael Grabner etwa, der während der regulären Saison zeitweise aus dem Kader fiel, steuerte zwei Treffer bei, darunter das Siegtor in Spiel 1. Mit Spielern wie Taylor Hall, Veteran Phil Kessel und Kapitän Oliver Ekman-Larsson haben sie zudem Stars im Aufgebot, die Spiele auch mal allein entscheiden können. Im Tor steht mit Darcy Kuemper ein sicherer Rückhalt, der mit 2,22 Gegentoren pro Spiel und 92,8 Prozent Fangquote eine der besten Statistiken der regulären Saison aufwies. Dennoch sind die Coyotes die klaren Außenseiter in dieser Erstrunden-Serie.

NSH@ARI, Sp4: Richardson bringt Yotes in OT in nächst

Dallas Stars vs. Calgary Flames

Die Stars kamen auf dem vierten Platz der Conference (82 Punkte, 37-24-8) in die Platzierungsrunde und verbesserten sich auf Rang drei. Damit treten sie gegen die Calgary Flames an, die als achtbestes Team (79 Punkte, 36-27-7) in die Qualifikation starteten und sich gegen die Winnipeg Jets durchsetzten.

Die Stars überzeugten in der regulären Saison mit der zweitbesten Defensive der Liga (2,52 Gegentore pro Spiel), was unter anderem an ihrem starken Torhüter-Duo lag. Anton Khudobin führte die Liga mit 93 Prozent Fangquote an, Ben Bishop landete mit 92 Prozent auf Rang zehn. Mit Miro Heiskanen, John Klingberg und Esa Lindell steht in der Abwehr ein skandinavisches Trio mit Offensivpotenzial bereit. Insgesamt erwies sich die Offensive in der Platzierungsrunde allerdings genau wie in der regulären Saison als die große Schwäche der Stars. In drei Spielen erzielten sie gerade einmal vier Tore. In der regulären Saison kamen nur fünf Teams auf weniger als ihre 2,58 Tore im Schnitt pro Spiel.

DAL@STL, RR: Pavelski versenkt Puck zum Ausgleich

Die Flames setzten sich gegen die Jets überzeugend mit 16:5 Toren in vier Spielen durch. In der Offensive trafen alle Reihen und Leistungsträger Sean Monahan überzeugte mit zwei Toren und vier Assists, genau wie Veteran Milan Lucic mit einem Tor und drei Assists. Die Schlüsselspieler Matthew Tkachuk und Johnny Gaudreau können der Offensive zudem jederzeit noch einen Schub verleihen. Die Abwehr der Flames ließ nur 27,5 Schüsse pro Spiel zu. Im Tor bestritt Cam Talbot alle vier Partien und hielt 94,5 Prozent aller Schüsse. Die Stars sind in der Serie bei weitem keine so klaren Favoriten wie die Golden Knights, oder die Avalanche. Die Flames könnten mit ihren jungen Offensivtalenten die starke Abwehr von Dallas durchaus auf die Probe stellen.

CGY@WPG, Sp3: Backlund gibt Flames 2:1-Führung

St. Louis Blues vs. Vancouver Canucks

Die Blues führten die Conference mit 94 Punkten (42-19-10) an, fielen in der Platzierungsrunde für die Playoff-Setzliste mit drei Niederlagen aber auf Platz vier zurück. Die Canucks landeten auf Platz sieben (78 Punkte, 36-27-6) und warfen die Minnesota Wild in vier Spielen aus dem Rennen.

Der amtierende Meister aus St. Louis zeigte eine starke Saison, konnte die Erwartungen in den vergangenen drei Spielen aber nicht erfüllen. Die Offensive ließ trotz Superstars wie Vladimir Tarasenko, Ryan O'Reilly, Jaden Schwartz und Brayden Schenn zu wünschen übrig. Sollten diese Spieler allerdings zu ihrer Form finden, könnten sie für eine wahre Torflut sorgen. Zudem gewannen die Blues den Titel vergangene Saison dank einer starken Teamleistung. Spieler aus der vierten Reihe, wie Oskar Sundqvist und Ivan Barbashev, entschieden mehrmals Spiele. Im Tor sind die Blues mit Jake Allen und Jordan Binnington sehr stark besetzt.

VGK@STL, RR: Golden Knights, Blues sechs Tore im 2.

Die Canucks können mit der geballten Offensivmacht ihrer jungen Talente glänzen. Die Stürmer Brock Boeser, Bo Horvat und Elias Pettersson sind extrem torgefährlich. Aus der Abwehr sorgt der 20-jährige Quinn Hughes für Gefahr. In der regulären Saison führte er alle Rookies der Liga mit 53 Punkten (acht Tore, 45 Assists) an und ist damit Makars härtester Konkurrent um die Calder Trophy. In der Qualifikation führte er die Canucks mit sechs Punkten (ein Tor, fünf Assists) an. Im Tor sind die Canucks schwächer besetzt als St. Louis, auch wenn Jacob Markstrom gegen die Wild mit 92,6 Prozent Fangquote, 2,27 Gegentoren pro Spiel und einem Shutout eine ordentliche Leistung brachte. Die Blues sind Favorit, allerdings muss von ihren Spitzenspielern mehr kommen und sie müssen sich vor der schnellen Offensive der Canucks in Acht nehmen.

VAN@MIN, Sp4: Tanev zum OT-Sieg im Spiel und Serienge