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Vier ganz unterschiedliche Spiele, die jeweils ihre eigenen Randgeschichten haben, stehen am Mittwoch auf dem Spielplan. Mit besonderer Spannung wird aus Sicht der deutschsprachigen NHL-Fans mit Sicherheit das Duell der Edmonton Oilers gegen die Ottawa Senators erwartet. Aber auch die Spiele der Colorado Avalanche gegen die Toronto Maple Leafs, der St. Louis Blues bei den Pittsburgh Penguins und die Begegnung der Los Angeles Kings gegen die Washington Capitals haben etwas zu bieten.

Die Spiele am Mittwoch im Detail:
Colorado und Toronto hoffen auf Rückkehrer in den Kader
Beim Aufeinandertreffen der Colorado Avalanche (16-8-2) und der Toronto Maple Leafs (13-12-4) hoffen beide Teams auf die Rückkehr von zuvor verletzten Akteuren (Do. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Auf Seiten der Maple Leafs könnte Mitch Marner in den Kader zurückkehren, nachdem er die vergangenen elf Spiele aufgrund einer Knöchelverletzung aussetzen musste. Marner trainierte am Montag mit dem Team und dürfte für den Mittwochabend eine Option sein. Im Gegenzug hatte Toronto Nick Shore auf die Waiver-Liste gesetzt, um Platz im Kader zu schaffen.
Auf Seiten der Avalanche sind Matt Calvert, der zuvor sechs Spiele aufgrund einer Gehirnerschütterung ausgesetzt hatte, und Kapitän Gabriel Landeskog, der seit 15 Spielen mit einer Beinverletzung fehlte, Kaderoptionen. Beide trainierten am Montag mit der Mannschaft. Am Dienstag fand kein Training statt, so dass die Entscheidung kurzfristig fallen wird.
Ein fitter Marner könnte für die Maple Leafs ein willkommener Faktor sein, nachdem das Team am Dienstag gegen die Philadelphia Flyers mit 1:6 unterlag. Nichtsdestotrotz bleibt ihre Bilanz seit der Amtsübernahme von Neu-Trainer Sheldon Keefe positiv. Vier von sechs Begegnungen unter seine Regie endeten siegreich.

Marner

"Keine Frage, wir wissen, was er (Marner) für unsere Gruppe bedeutet", befand Kapitän John Tavares. "Er ist ein großer Führungsspieler und seine Rückkehr wäre wichtig für uns."
"Es ist aufregend für mich, dass ich endlich wieder beim Team sein kann. Ich freue mich, dass ich wieder auf dem Eis stehen und mit den Jungs herumalbern kann", sagte Marner nach dem Training.
Sportlich wird die Aufgabe für Toronto alles andere als einfach. Die Avalanche gewannen acht ihrer vergangenen elf Spiele und haben mit einem Torschnitt von 3,73 den besten Durchschnittswert der Liga.
Blues wollen in Pittsburgh den Franchise-Rekord einstellen
Die St. Louis Blues (18-5-6) werden in ihrem Spiel gegen die Pittsburgh Penguins (14-9-4) in der PPG Paints Arena alles daran setzen, an das anzuknüpfen, wo sie das Spiel vor vier Tagen beendeten, als sie den gleichen Gegner in St. Louis mit 5:2 geschlagen hatten.
Die Blues werden zugleich die Chance haben, im letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in der regulären Saison einen Franchise-Rekord einzustellen. Seit zehn Auswärtsspielen haben die Blues in jeder Begegnung auf dem Eis des Gegners zumindest einen Zähler ergattert. Gelingt ihnen dies einmal mehr am Abend, dann wäre die Bestmarke erreicht.
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, beträgt die Auswärtsbilanz in dieser Saison 10-2-3. Das ist für diesen Bereich die zweitbeste Statistik der Liga.

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Nicht nur die Offensive hat St. Louis in den vergangenen vier Spielen zu vier Siegen in Serie geführt. In diesen Duellen kassierten die Blues lediglich sechs Gegentreffer. Kein Wunder also, das der Stanley Cup Champion 2019 mit einem Gegentorschnitt von 2,48 eine der stabilsten Defensiven der Liga stellt (Rang fünf).
"Unsere Abwehr war unglaublich. Man kann es gar nicht beschreiben, aber es ist aus meiner Sicht derzeit noch besser als im Vorjahr", lobte Torhüter Jake Allen seine Vorderleute.
Pittsburgh auf der anderen Seite hatte auf der Torhüterposition einige Probleme. Tristan Jarry bekam seit Mitte November fünf Starteinsätze (4-1-0). Stammtorhüter Matt Murray offenbarte einige Schwächen in dieser Phase. Nach einer Ausbeute von 7-3-0 im Oktober gewann er von seinen letzten zehn Einsätzen von Beginn an nur deren zwei.
Trainer Mike Sullivan stärkte Murray den Rücken: "Er hat einige tolle Paraden gezeigt und uns lange im Spiel gehalten. Wir wissen, was wir an ihm haben", lobte der Coach ihn nach der Niederlage in St. Louis am Samstag. Wer heute das Tor der Penguins hüten wird ist trotzdem offen.
Die Oilers haben eine Chance auf eine Punkte-Serie
Mit einem Auftritt vor den eigenen Fans (Do. 3.30 Uhr MEZ; NHL.tv) haben die Edmonton Oilers (17-9-3) beim Spiel gegen die Ottawa Senators (11-16-1) die Gelegenheit, eine Erfolgsserie zu begründen. Es folgen für die Mannschaft von Leon Draisaitl jetzt vier Heimspiele in Folge. Von den kommenden sechs Aufgaben werden die Oilers fünfmal im Rogers Place antreten können.
Und obwohl 17 der bisher 29 absolvierten Spielen auf dem Eis des jeweiligen Gegners absolviert wurden, rangiert das Team aus Edmonton an der Spitze der Pacific Division und hat sich damit eine tolle Ausgangsposition beim Kampf um einen Platz in den Playoffs erarbeitet.

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Ein weiterer Mutmacher: Vier der kommenden sechs Gegner befinden sich aktuell außerhalb eines KO-Runden-Platzes.
"Es ist immer schön, wenn du zuhause spielen kannst. So kommen wir endlich einmal etwas häufiger dazu, richtig intensiv zu trainieren", warf Trainer Dave Tippett einen fordernden Blick voraus auf die kommenden Tage.
Torhüter Mike Smith dürfte, nachdem er im vergangenen Spiel fehlte, dieses Mal wieder mit dabei sein. Er hat seine Beinverletzung auskuriert.
Fehlen werden den Oilers hingegen Ryan Nugent-Hopkins (Hand) und Zack Kassian (Rücken). Auch Verteidiger Matt Benning wird aus Sicherheitsgründen nicht mitwirken können. Er bekam am Sonntag einen Puck gegen den Kopf und soll geschont werden, nachdem er gerade erst von einer Gehirnerschütterung genesen war.
Die Senators kommen mit einer 2:5-Niederlage bei den Vancouver Canucks am Dienstag angereist. Ottawa verlor die vergangenen fünf Spiele, kassierte dabei 6:18 Tore und muss darauf bedacht sein, die Top-Offensive der Oilers bestmöglich auszuschalten, wenn das Team in Alberta punkten will.
"Zuletzt hatten wir wieder deutlich mehr Chancen als zuvor. Leider hat uns in Vancouver die Defensive nicht die Chance auf einen Erfolg ermöglicht", analysierte Zack Smith am Vorabend.
Diese beiden Teile des Spiels gemeinsam und ausbalanciert auf das Eis zu bringen, dass wird die vornehmliche Aufgabe der kanadischen Hauptstädter sein.
Die Kings wollen ihre Heimstärke für eine Überraschung nutzen
Nachdem sie am Dienstag den San Jose Sharks bei ihrem 5:2-Erfolg im SAP Center keine Chance ließen, wollen die Washington Capitals (20-4-5) bei ihrem Gastauftritt im Staples Center (Do. 4 Uhr MEZ; NHL.tv) den Los Angeles Kings (11-15-2) ebenfalls zeigen, dass sie zu den Titelfavoriten in diesem Jahr gehören.

Carlson VAN WSH preview

Die Capitals, die ihren aktuellen Roadtrip am Samstag mit einem 5:2 gegen die Detroit Red Wings eröffneten, bauen dabei einmal mehr auf Verteidiger John Carlson, der in San Jose drei Zähler zum Teamerfolg beisteuerte und aktuell gut im Rennen um die Norris Trophy liegen dürfte. Carlson wurde zum erst fünften Verteidiger der Ligageschichte, dem es gelang die 40-Punkte-Marke (neun Tore, 31 Assists) in 29 oder weniger Saisonspielen zu erreichen.
Die Auswärtsbilanz des Teams aus Washington ist mit 12-2-1 die beste der Liga.
"Unsere gesamte Mannschaft spielt derzeit gut. Das ist für mich viel wichtiger", gab sich Carlson bescheiden. "Ganz egal, wer unsere Tore erzielt, das ist immer gut für mich."
Weniger gut läuft es derzeit bei den Kings. Die Kalifornier rangieren nur auf dem letzten Platz in der Pacific Division. In Anaheim unterlagen die Kings am Montag mit 2:4. Es war die vierte Niederlage aus den vergangenen sechs Spielen. Daheim lief es für Los Angeles in den vergangenen Wochen besser. Hier lautet die ermutigende Statistik 9-5-1.
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