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Lange Zeit hatte es den Anschein, als könnte die Verletztenmisere den Columbus Blue Jackets (30-19-14) nichts anhaben. Trotz des Ausfalls zahlreicher Stammkräfte mischten sie munter mit und belegten einen Platz in der oberen Hälfte der Metropolitan Division. Zuletzt forderte die Personalnot dann doch ihren Tribut. Seit acht Spielen wartet die Mannschaft aus Ohio auf einen doppelten Punktgewinn. Damit sie im Kampf um eine Wildcard für die Stanley Cup Playoffs in der Eastern Conference nicht weiter an Boden verliert, ist ein Sieg gegen die Ottawa Senators (21-30-11) in der Nationwide Arena (Di. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) praktisch Pflicht.

Im Lazarett der Blue Jackets befinden sich mit den Verteidigern Seth Jones, Ryan Murray und Dean Kukan sowie den Angreifern Cam Atkinson, Alex Wennberg, Alexandre Texier, Josh Anderson und Oliver Bjorkstrand beinahe zwei komplette Feldspieler-Besetzungen. Der Großteil der genannten Akteure wird noch länger ausfallen oder in der regulären Saison überhaupt nicht mehr zum Einsatz kommen.
"Das ist natürlich bitter, wenn man auf Jungs dieses Kalibers verzichten muss", meinte Kapitän Nick Foligno. "Dennoch ist unsere Moral vollkommen intakt. Gerade wenn man durch ein Tal geht, ist es wichtig, zusammenzuhalten und gemeinsam einen Ausweg zu finden", fügte er hinzu.

PHI@CBJ: Foligno von zwischen den Beinen ins Tor

Zumindest bei einem Langzeitverletzten bahnt sich ein Comeback an. Torhüter Joonas Korpisalo, der seit 29. Dezember wegen eines Meniskusrisses außer Gefecht gesetzt war, stieß wieder zum Team hinzu. Der 25 Jahre alte Schlussmann spielte bis zu seiner Verletzung eine hervorragende Hauptrunde. Er stellte persönliche Bestleistungen in Sachen Starts (31), Siege (17) und Gegentorschnitt (2,49) auf. Darüber hinaus gelangen ihm zwei Shutouts.
Allerdings muss man konstatieren, dass die Torwartposition während Korpisalos Abwesenheit keine Problemzone gewesen ist. Sein Stellvertreter Elvis Merzlikins machte seine Sache außerordentlich gut und sicherte den Blue Jackets einige Punkte. Bei seinen 29 Starts blieb der Rookie fünfmal ohne Gegentor.
Besonders ärgerlich für das Team aus Columbus ist der Fakt, dass es in fünf der zurückliegenden acht Begegnungen nach der regulären Spielzeit den Kürzeren gezogen und damit wertvolle zusätzliche Zähler im Kampf um einen Playoff-Spot liegengelassen hat. Gegen die Tampa Bay Lightning, Buffalo Sabres und die die Philadelphia Flyers gingen die Spiele in der Verlängerung verloren, gegen die New Jersey Devils und die Nashville Predators im Penaltyschießen.
"Wir bekommen es in der Overtime und im Shootout derzeit einfach nicht hin", sprach Trainer John Tortorella das große Manko an. Dennoch glaubt er fest an eine Trendwende. "Wir werden uns auf jeden Fall noch belohnen. Die Einstellung stimmt. Wir sind für jeden Gegner und für jedes Spiel bereit. Daran habe ich überhaupt keine Zweifel", betonte der Coach.
Für die Ottawa Senators geht es im Grunde nur noch darum, die Saison einigermaßen anständig zu Ende zu bringen. Sie liegen in der Tabelle der Eastern Conference an vorletzter Stelle. Nach oben geht nicht mehr viel. Wenn alles gut läuft, könnten sie höchstens noch die Devils abfangen und auf die drittletzte Position vorstoßen. Nach hinten ist der Abstand auf Schlusslicht Detroit Red Wings groß genug, um die Spielzeit 2019/20 nicht als Träger der roten Laterne im Osten abschließen zu müssen.

BUF@OTT: Senators mit zwei Toren in 9 Sekunden

Was den direkten Vergleich beider Mannschaften in dieser Saison anbelangt, steht es nach zwei Duellen unentschieden. Beim ersten Aufeinandertreffen am 25. November in Columbus setzten sich die Blue Jackets mit 1:0 durch. Das zweite Match am 14. Dezember in Ottawa entschieden die Senators mit 4:3 n. V. für sich. Siegtorschütze war Anthony Duclair, der in dieser Partie gegen seinen ehemaligen Klub einen Hattrick erzielte.