Von Heimkehrer und Wiedersehen
von Bernd RoeschDie ereignisreiche Woche in der NHL war unter anderem geprägt von den Heimkehrern. Bereits am Montagabend gab es für Ryan Callahan eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.
Bei seinem ersten Auftritt im Madison Square Garden, nach dem Trade vom 5. März dieses Jahres, gelangen dem Ex-Kapitän der New York Rangers gleich zwei Treffer, darunter das Siegtor. Ebenfalls freundlich begrüßt wurden die beiden ehemaligen Ranger Anton Stralman und Brian Boyles, die als Free Agents zu den Lightning gewechselt waren.

In einer Einspielung wurden auf dem Videowürfel die besten Szenen der Drei aus jenen Zeiten, in denen sie noch das Trikot der Rangers trugen, den Fans vorgeführt. Am Ende entführten die Tampa Bay Lightning relativ deutlich mit 5-1 Toren beide Zähler aus Manhattan.
Den Ehrentreffer der Hausherren hatte Martin St. Louis markiert. Für ihn war es das erste Spiel gegen seinen Ex-Club seit dem 8. Januar 2000 - damals stand er noch bei den Calgary Flames unter Vertrag.
Durch dieses Tor hat St. Louis nun gegen jedes NHL-Team der Liga mindestens einmal getroffen.
Auch für einen Schweizer Torhüter gab es ein Wiedersehen mit ehemaligen Kollegen.
Die Calgary Flames erwarteten am vergangenen Dienstag die Anaheim Ducks. Flames Schlussmann Jonas Hiller hatte die ersten sieben Spielzeiten seiner NHL-Karriere bei den Südkaliforniern verbracht.
Auch Dank ihm behielten die Hausherren mit 4-3 Toren nach Penaltyschießen die Oberhand gegen den favorisierten Tabellenführer der Pacific Division.
Hiller wehrte in der regulären Spielzeit 24 Torschüsse ab und vereitelte zwei von drei Versuchen der Ducks im Shootout.
Auf ihrer Tour durch den Westen Kanadas besuchten die Ducks zwei Tage später ebenfalls Vancouver.

Zehn Jahre lang hatte Ryan Kesler für die Canucks gespielt. Er sah seiner Rückkehr in die Rogers Arena mit gemischten Gefühlen entgegen:
"Das wird ein sehr emotionaler Abend für mich. Sollte ich ausgebuht werden, dann wird mich das sicherlich noch weiter anstacheln. Ich freue mich auf jeden Fall auf dieses Spiel."
Freuen durfte sich Kesler am Ende über einen 4-3 Sieg nach Penaltyschießen, wodurch die Ducks gegen ihren Verfolger den ersten Platz in der Division verteidigen konnten.
Diese Begegnung war eine von mehreren Partien der letzten Woche, in der es zu direkten Vergleichen zwischen Topteams der Liga kam.
Den Auftakt machten die Pittsburgh Penguins als Tabellenerster der Metropolitan und die Montreal Canadiens als Erster der Atlantic Division im Bell Centre der frankokanadischen Metropole, wo Gästeschlussmann Marc-Andre Fleury beim 4-0 Sieg zum Matchwinner avancierte.
Der 29-Jährige untermauerte seine herausragende Form mit dem vierten Shutout in den letzten neun Auftritten für seine Penguins.
Während es für Pittsburgh im weiteren Wochenverlauf noch zwei Niederlagen (4-5 SO, 1-4) gegen die New York Islanders setzte, die dadurch nach Punkten mit ihnen gleichzogen, fanden die Canadiens postwendend in ihre alte Erfolgsspur, mit doppelten Punktgewinnen über die St. Louis Blues (4-1) und die Boston Bruins (2-0), zurück.
16 Siege aus ihren ersten 22 Saisonpartien wie in diesem Jahr konnten die Frankokanadier zuletzt vor 55 Jahren in der Spielzeit 1959/60 feiern.
Doch auch Mannschaften vom Tabellenende, allen voran die Buffalo Sabres, konnten für Überraschungen sorgen.
Die Sabres behielten sowohl gegen die San Jose Sharks (4-1) als auch in Washington (2-1) die Oberhand und bauten ihre Erfolgsserie auf drei Siege in Folge aus. Zum ersten Mal seit Februar dieses Jahres konnten die Sabres wieder einmal dreimal hintereinander gewinnen.
Besonders erwähnenswert war die Leistung ihres Torwarts Jhonas Enroth, dem es gegen die offensivstarken Capitals gelang 43 Torschüsse abzuwehren.
Einen Franchiserekord, den ihn so schnell wohl keiner mehr nehmen dürfte, stellte New Jersey Devils neue Nummer 1, Cory Schneider, auf.

Auch im 20. Saisonspiel der Devils, am Freitag gegen die Edmonton Oilers, stand Schneider von Beginn an im Kasten. Er übertraf damit New Jerseys Torwartlegende Martin Brodeur, der zu Beginn der Spielzeit 2001/02 19 Mal in Folge das Tor der Devils gehütet hatte.
Schneider dankte, das in ihm gesetzte Vertrauen, mit 29 Paraden und einem Shutout beim 2-0 Sieg gegen die Westkanadier.
Auch das Spielerkarussell hat sich in den letzten sieben Tagen weitergedreht. Am Donnerstag einigten sich die Ducks und die Canadiens auf einen Tausch von Verteidiger Bryan Allen gegen Stürmer Rene Bourque und die Canucks gaben Kellan Lain gegen Will Acton an die Oilers ab.
Freitags ließen dann die Dallas Stars verlauten, dass sie den Vertrag mit Jason Spezza, um weitere vier Jahre bis zum Ende der Saison 2018/19, verlängert und dass sie Verteidiger Brenden Dillon gegen Verteidiger Jason Demers sowie einen Draft Pick der dritten Runde in 2016 an die Sharks abgegeben haben.

Die Verpflichtung von Demers hat sich auch schon postwendend für sie ausgezeichnet. Ihm gelang am Wochenende bei seinem Debut für die Texaner in der Heimpartie gegen die Los Angeles Kings (Endstand 5-4) aus einem Powerplay heraus das 'Game Winning Goal'.
Mit Tyler Seguin (15), der aktuell die Torjägerliste in der NHL anführt, und sich einen Dreikampf mit Rick Nash sowie Steven Stamkos (jeweils 14) um die Torjägerkrone liefert, sorgt ein weiterer Spieler der Stars, für Spannung in den kommenden Wochen.
Vielleicht sind auch diese drei Topstars der Liga unter Ihren Favoriten beim NHL All-Star Fan Vote 2015.
Seit Mitte letzter Woche sind alle Fans dazu aufgerufen ihre Lieblingsspieler für das in Columbus stattfindende NHL All-Star Game 2015 zu nominieren (drei Stürmer, zwei Verteidiger, ein Torwart).
Die Abstimmung läuft bis zum 1.1.2015.