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TRAVERSE CITY, Mich. -- Nur weil New York Rangers Sturmtalent Jimmy Vesey noch kein NHL Spiel bestritten hat, bedeutet dies nicht, dass er nich nicht in den Medienhype eingeweiht wurde, der professionelle Sportler manchmal begleitet.
Seit Vesey die Harvard Universität mit einem Diplom in der einen Hand und den Hobey Baker Award für den besten Collegespieler in der anderen Hand verlassen hatte, ist ihm die Aufmerksamkeit der Medien gewiss.
Der Prozess, wie er die wichtigste Entscheidung seines Lebens trifft, wurde plötzlich zum heißesten Thema in der NHL.

"Der härteste Teil an meiner Entscheidung war, nicht auf die Außengeräusche aus den sozialen Medien zu hören. Die sind überall", erklärte Vesey in dieser Woche beim Traverse City Prospects Turnier. "Manchmal musste ich einfach mein Handy ausschalten, aber ich denke, meine Familie und meine Freunde haben mich wirklich unterstützt und mich durch den Sommer gebracht. Sie standen mir super bei."
Vesey wurde beim NHL Draft 2012 von den Nashville Predators in der dritten Runde an der 66. Stelle gezogen. Obwohl er die Möglichkeit hatte, nach seiner letzten Harvardsaison für die Predators in der Hauptrunde und in den Stanley Cup Playoffs zu spielen, unterschrieb er dort nicht. Er wurde am 20. Juni, sechs Tage bevor er 23 wurde, zu den Buffalo Sabres getradet. Und auch diese konnten ihn nicht unter Vertrag nehmen. Er wollte seine Chancen auf dem Markt testen. Am 16. August wurde er unrestricted Free Agent.
Acht NHL Teams trafen sich mit Vesey und köderten ihn mit ihren Best-Case-Szenarien. Außer den Predators den Sabres und den Rangers waren Berichten zu folge auch die Boston Bruins, die Chicago Blackhawks, die New Jersey Devils, die New York Islanders, die Pittsburgh Penguins und die Toronto Maple Leafs involviert.
Vesey unterzeichnete letztendlich am 19. August einen Einstiegsvertrag über zwei Jahre bei den Rangers.
"Hinter jemandem wie Vesey ist man nicht her, wenn man nicht glaubt, dass er ein Spieler für die ersten zwei Reihen ist", schwärmte Rangers Direktor für sportliches Personal Gordie Clark. "Vesey ist jemand, der eines Tages den Unterschied in deinem Team machen kann. Wir waren glücklich darüber, eines der Teams in der Auwahl gewesen zu sein, und dass er sich für uns entschieden hat. Es gibt einen Kampf um die Top-Six Plätze in unserem Team und diesem wird er sich anschließen."
Am Tag der Vertragsunterzeichnung lehnte Rangers General Manager Jeff Gorton jedweden Kommentar dazu ab, ob Vesey ein Top Six NHL Stürmer sein könnte. Vesey sagte er konzentriert sich darauf, es in den Kader zu schaffen.
"Als Athlet bin ich ein Wettkämpfer und ich werde mich immer unter Druck setzen, so wie es viele Athleten tun", sagte Vesey. "Ich versuche einfach nur rauszugehen und der Rangers Organisation und dem Rangers Team zu zeigen, dass ich jeden Abend konkurrieren kann. Ich werde ihnen helfen, Eishockeyspiele zu gewinnen."
Vesey tut dies diese Woche. Er erzielte einen Treffer und zwei Assists und führt die Rangers mit 10 Schüssen auf das Tor in zwei Spielen an. Am Samstag schoss er sogar das entscheidende Tor per Penalty beim 5-4 Sieg über die Dallas Stars.

Jimmy Vesey

"Ich bin nur hier um Eishockey zu spielen und jeden Abend zu konkurrieren", erklärte Vesey. "Der Rummel um meine Person nimmt so langsam ab. Jetzt will ich mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren."
Ken Gernander, der Hartford in der American Hockey League trainiert, leitet auch die Rangers Talente an. Er versetzte Vesey in jede denkbare Situation und der hart arbeitende Linksaußen hat bestanden. Er erzielte sein erstes Tor im Dress der Rangers bei der Niederlage nach Verlängerung gegen die Carolina Hurricanes im Turniereröffnungsspiel am Freitag.
"Er ist ein Spieler mit tollen Maßen (185cm, 88kg) und er ist stark am Puck. Auch defensiv hat er schon gute Leistung gebracht", schwärmte Gernander. "Bei seinem Tor hat er den Puck mehr oder weniger verloren, aber er brachte ihn dennoch zum Tor. Man will den Jungs immer beibringen, dass sie vors Tor ziehen. Wenn man einen talentierten Jungen haben kann, der in diese Gegenden zieht, dann ist das eine gute Sache."

Vesey hat 5 gegen 5 gespielt und wurde auch im Powerplay und in Unterzahl eingesetzt. Er hat keine Angst davor, sich vor das Tor zu begeben und einen Schuss abzufälschen oder einen Nachschuss zu ergattern. Er fühlt sich wohl dabei, sich fürs Team aufzureiben. Er hat etliche Checks kassiert, aber das beunruhigt ihn nicht."
"Ich bin ein großer Junge und die NHL ist eine große Liga und eine Skating Liga. Also werde ich einfach versuchen, mein läuferisches Spiel einzubringen und meine Größe dazu zu verwenden, Pucks zu halten. Ich will auf dem offenen Eis spielen und Spielzüge abschließen, wenn ich die Möglichkeit bekomme", sagte er.

Jimmy Vesey Hobey Baker

Vesey hat immer mit Center Cristoval Nieves (NHL Draft 2012, Nr. 59), seinem Zimmerkollegen, gearbeitet. Vesey sagte, dass er unter anderem auch mit Buffalo Sabres Center Jack Eichel trainiert hat.
"Ich habe mit diesen Jungs gesprochen. Das hat mir geholfen, zu verstehen, was auf mich zukommen wird", erklärte Vesey. "Zu sehen, wie die Jungs trainieren. Ich frage sie immer nach Tipps und in diesem Sommer waren sie eine wichtige Quelle für mich."
Vesey erzielte in 33 Spielen während seiner letzten Saison für Harvard 24 Tore, 22 Assists und eine Plus-11-Statistik. er absolvierte in vier Spielzeiten 128 Spiele und erzielte dabei 80 Tore und 64 Assists. Seinen Erfolg schreibt er Harvard-Coach und Ex-NHLer Ted Donato gut.
"Ich habe vier Jahre für Donato gespielt und ich bin jetzt ein ganz anderer Spieler als damals, als ich als Frischling nach Harvard kam", erzählte Vesey. "Ich kann mich daran erinnern, wie ich schwach und außer Form war. In vier Jahren Gewichte stemmen und für einen Coach spielen der zehn Jahre in der NHL aktiv war, habe ich viel gelernt. Ich habe als Mensch und als Spieler viel gelernt. Ich bin erwachsen geworden."
Vesey erzielte 56 Tore in seinen letzten 70 Spielen für Harvard. Es ist kein Wunder, dass sich Rangers Fans entzücken, wenn sein Name genannt wird.
"Drei Mal in meiner Karriere bei Harvard habe ich bereits im Madison Square Garden gespielt, aber ich weiß, dass die Arena noch viel lauter ist, wenn die Rangers da sind", erzählte Vesey. "Es ist ohne Zweifel eine der bekanntesten Arenen der Welt und von dem was ich gehört habe, ist die Atmosphäre unglaublich. Das ist aktuell mein ultimatives Ziel. Daran denke ich, wenn ich in das Trainingscamp gehe."